Der CEO und Mitgründer von Coinbase, Brian Armstrong, äußerte seine Bedenken über mögliche Regulierungsmaßnahmen in den Vereinigten Staaten in Bezug auf Staking-Angebote für Retail-Kunden. In einem Twitter-Thread erklärte Armstrong heute Nacht, dass ein solches Verbot ein „schrecklicher“ Schritt der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde (SEC) wäre.

Armstrong fürchtet Staking-Verbot

In dem Thread betonte Armstrong, dass das Staking eine wichtige Innovation auf dem Kryptomarkt sei und viele Vorteile wie Skalierbarkeit, erhöhte Sicherheit und einen reduzierten CO₂-Ausstoß mit sich bringe. Gleichzeitig bezog er sich auf einen Blog-Beitrag von Paradigm, in dem argumentiert wird, dass Ethereum trotz der Umstellung auf Proof-of-Stake im vergangenen September kein Wertpapier sei.

„1/ Wir hören Gerüchte darüber, dass die SEC das Krypto-Staking in den USA für Retail-Kunden verbieten möchte. Ich hoffe, dass dies nicht der Fall ist, da ich glaube, dass es ein schrecklicher Weg für die USA wäre, wenn dies zugelassen würde.“

„2/ Staking ist eine wirklich wichtige Innovation auf dem Kryptomarkt. Es ermöglicht den Nutzern, direkt an den Netzwerken der Kryptowährungen zu partizipieren. Staking bringt viele positive Verbesserungen mit sich, einschließlich Skalierbarkeit, erhöhte Sicherheit und eine reduzierte CO₂-Bilanz.“

Brian Armstrong, CEO Coinbase

Armstrong teilte nicht weiter mit, wo die Gerüchte herkamen oder welche Regulierungsmaßnahmen drohen könnten. Überraschend dürfte der Schritt der SEC allerdings nicht sein. Bereits kurz nach dem Ethereum Merge, also der Umstellung des Konsensverfahrens, im September äußerte der SEC-Vorsitzende Gary Gensler seine Bedenken und erklärte, dass Ethereum aufgrund des neu eingeführten Proof-of-Stake Konsensmechanismus den amerikanischen Wertpapiergesetzen unterliegen könnte.

Regulierung zentralisierter Staking-Dienstleister

Armstrong kritisierte auch die fehlende Regulierungsklarheit in den USA und die sich daraus ergebende „Regulierung durch die Strafverfolgungsbehörden“, die Unternehmen wie die insolvente Kryptobörse FTX ins Ausland trieb. Er wiederholte seine Forderungen nach einer Regulierung, die klare Regeln für die Branche schafft.

Die Regulierungssituation in den Vereinigten Staaten ist weiterhin unklar. Bisher konnte sich die SEC nicht mit der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) einigen, welche Kryptowährungen als Wertpapier und welche als Ware eingestuft werden sollen. Lediglich beim Bitcoin scheinen sich die CFTC und SEC einig zu sein, dass die größte Digitalwährung eine Ware sei.

Coinbase bietet seinen Kunden eine zentrale Staking-Dienstleistung für Ethereum an. Die Kunden hinterlegen ihre Ether auf der Plattform und erhalten im Gegenzug eine Rendite. Sollte Ethereum als ein Wertpapier deklariert werden, bräuchten die amerikanischen Staking-Dienstleister vermutlich eine Erlaubnis von der SEC, um weiterhin solche Dienstleistungen anbieten zu dürfen. Einige Branchenbeobachter vermuten deshalb, dass die SEC möglicherweise gegen zentralisierte Dienstleister vorgehen wird, anstatt gegen die Proof-of-Stake-Netzwerke selbst.

Derzeit leitet die SEC bereits ein Verfahren gegen Coinbase. Im Juli vergangenen Jahres nahm die SEC ihre Ermittlungen aufgrund des Verdachts des Handels mit unregistrierten Wertpapieren gegen die amerikanische Kryptobörse auf. Der Ausgang des Verfahrens ist noch offen. Über den Zusammenhang des Verfahrens mit den Aussagen von Armstrong kann bisher nur spekuliert werden.