Nachdem Elon Musk sich in letzter Zeit immer wieder kritisch gegenüber Bitcoin äußerte, hat er nun auch seine (langfristigen) Zweifel am Lightning Netzwerk bekundet - auch wenn er es zum aktuellen Zeitpunkt durchaus als notwendig erachtet.

Das Erreichen eines dezentralen Finanzsystems - Macht für die Leute - ist ein edles und wichtiges Ziel.

Die Anzahl der Schichten hängt von der Bandbeite und Rechenleistung, welche beide schnell steigen, ab. Das bedeutet, dass ein einschichtiges Netzwerks alle Transaktionen der Menschen in der Zukunft tragen kann, meiner Meinung nach.

Zurzeit wird Lightning benötigt.

Musk hat recht, dass in den kommenden Jahren die Rechenleistung und die Bandbreite steigen wird. Er selbst arbeitet mit seiner Firma SpaceX gerade daran. Mit Starlink will er jedem Menschen auf dem Planeten einen Zugang zum Internet ermöglichen - unabhängig vom Standort. Leider löst dies aber nicht die Probleme der Zentralisierung.

Eine einzelne Netzwerkschicht wird nicht ausreichen, um alle Bitcoin Transaktionen abwickeln zu können. Die einzige Möglichkeit wäre die Blockgröße zu ändern. Darunter leidet aber die Dezentralisierung. Es wird für die Netzwerkteilnehmer immer schwieriger werden, eine eigene Full Node laufen zu lassen, um vertrauensfrei im Netzwerk agieren zu können. Bitcoin Hard Forks wie Bitcoin Cash und Bitcoin SV haben versucht das umzusetzen und hatten dabei wenig Erfolg.

Hohn aus der Bitcoin Community

Die Bitcoin Community äußerte sich wieder sehr negativ über die Ansichten von Musk beziehungsweise belächelte diese teilweise.

Hast du schon mal von Bitcoin SV gehört, du wirst es lieben, fragte zum Beispiel der Podcast-Host Peter McCormack.

Leider hat sich Musk nicht weiter dazu geäußert, wie er das Problem der Zentralisierung lösen will. Aber alle Transaktionen auf einer Netzwerkschicht abzuwickeln, ohne dabei die Dezentralisierung zu opfern, wird schwierig werden. Genau diesen Kompromiss gingen auch die Entwickler des Lightning Netzwerks ein. Auch für sie wäre es angenehmer, wenn die Blockgröße der Bitcoin Blockchain erhöht wird.

Das Lightning Netzwerk kann Tesla sogar helfen. Musk will Bitcoin Zahlungen wegen des hohen Stromverbrauchs einer Transaktion nicht mehr annehmen. Unabhängig davon, dass nicht die Transaktion den Strom verbraucht, sondern die Absicherung der Blockchain, kann sich Musk hier vom Gegenteil überzeugen lassen und Lightning Zahlungen integrieren. Das Lightning Netzwerk ist eine Lösung für die Zukunft und keine temporäre. Natürlich muss daran noch gearbeitet werden, allerdings ist es bis jetzt die beste Lösung für das Skalierungsproblem von Bitcoin.


Laut eigener Aussagen will übrigens die Krypto-Börse Kraken ebenfalls bald Ein- und Auszahlungen über das Lightning-Netzwerk ermöglichen. Dies würde die Kosten für derartige Transaktionen enorm senken und den User viel Geld sparen.