Laut einem Bericht von CNBC hat Twitter eine Partnerschaft mit der Social-Trading-Plattform eToro angekündigt. Dieser Schritt entspricht Elon Musks Plan, aus Twitter mehr als nur eine Social-Media-Plattform zu machen.

Finanzdienstleistungen auf Twitter

Nachdem Twitter im Dezember 2022 den Abruf von TradingView-Daten für verschiedene Vermögenswerte über die $Cashtags-Funktion einführte, die von Twitter-Usern circa 4,7 Millionen Mal pro Tag genutzt wird, verkündet Elon Musk nun die Ausweitung der Finanzdienstleistungen durch die Kooperation mit dem Online-Broker eToro. 

Demnach soll es bereits ab dem 14. April für die Twitter-User möglich sein, Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte über die eToro-Plattform zu handeln sowie verschiedene Marktdiagramme abzurufen. Dies wird unter anderem durch eine direkte Verlinkung mit der Online-Trading-Plattform durch einen „view on eToro“-Knopf realisiert.

Dieser Schritt stellt eine zusätzliche Erweiterung der Social-Media-Plattform durch Dienstleistungen im Finanzbereich dar, wodurch Twitter immer mehr zu einer „Super-App“ mutieren soll. Musk selbst plante von Anfang, aus Twitter nichts Geringeres als „die größte finanzielle Institution der Welt“ zu machen.

Twitter Inc. wird zu X Corp

Zu diesem Zweck änderte der Twitter-Besitzer Anfang dieser Woche den Firmennamen von Twitter Inc. in X Corp., entsprechend einer Briefkastenfirma, mit der Musk fusionierte, was aus einem am 4. April eingereichten Antrag bei einem kalifornischen Bundesgericht hervorgeht.

Musk wies in einem Tweet am frühen Dienstag auf diesen Antrag hin, indem er einfach nur ein „X“ veröffentlichte. Doch diesen Plan verfolgte er schon lange:

„Der Kauf von Twitter ist ein Beschleuniger für die Schaffung von X, der Everything-App.“

Elon Musk auf Twitter

Musk vergleicht die Everything-App mit der chinesische App WeChat von Tencent, die neben der Chat-Funktion auch eine Bezahlfunktion bietet. Außerdem will Musk aus Twitter bzw. X eine mobile Peer-to-Peer-Zahlungsplattform machen, mit der die Nutzer auch Zinsen auf ihre Einlagen verdienen können. Zusätzlich sollen weitere Dienstleistungen integriert werden, wie Fahrdienste und Mitfahrgelegenheit oder Essenslieferungen.

Dadurch will er der Social-Media-Plattform Twitter zu einer höheren Bewertung verhelfen. Der Wert von Twitter sei laut Angaben von Musk um mehr als die Hälfte der 44 Milliarden US-Dollar Übernahmepreis auf circa 20 Milliarden US-Dollar eingebrochen. Durch die „Everything-App X“ soll sich die Bewertung des Unternehmens mehr als verzwölffachen

Neue Deals und die Rückkehr der Werbekunden

Der neue Deal mit eToro wird voraussichtlich nicht nur die Reichweite von Twitter erweitern, sondern durch Affiliate-Links auch Geld in die Kassen von Twitter spülen. Laut der Plattform "Wecantrack" würde das Unternehmen bis zu 250 US-Dollar pro Nutzer an Kommissionen verdienen. Insgeheim wird jedoch vermutet, dass dies sogar noch deutlich mehr sein könnte.

Die Partnerschaft wird wahrscheinlich auch das Wachstum von eToro fördern. Twitter spielte bereits beim Boom der Trading-Plattformen für Privatpersonen im Jahr 2021 eine entscheidende Rolle und werde nun durch „FinTwit“ immer bedeutender, so der CEO von eToro, Yoni Assia. Laut eigenen Angaben hat eToro mehr als 32 Millionen Nutzer weltweit. Ein Großteil davon soll sich bereits jetzt schon über Twitter austauschen und über Märkte und Unternehmen informieren. eToro hofft durch wachsende Nutzerzahlen und Profite von der Partnerschaft mit Twitter bzw. der „Everything-App X“ zu profitieren.

Zusätzlich kehrten nun auch einige Firmen als Werbekunden zu Twitter zurück. Eine Großzahl der Werbekunden war zunächst verschreckt und kündigte die Verträge, nachdem Elon Musk die Plattform übernommen und den Großteil der Mitarbeiter entlassen hatte. Laut Musk sollen nun jedoch nahezu alle Werbekunden zurückgekehrt sein, bis auf Stellantis und Volkswagen.

Fazit

Der Deal mit eToro ist ein weiterer Schritt zur Erfüllung des Plans von Elon Musk, aus Twitter die „Everything-App“ zu machen. Neben Finanzdienstleistungen soll die App in Zukunft auch weitere Services für ihre Nutzer zur Verfügung stellen, sodass die App als zentrale Instanz im Leben der Nutzer eine wichtige Rolle einnimmt. Am Beispiel von China können jedoch auch die Gefahren für die Nutzer erahnt werden. Zentralisierte Strukturen gefährden den Datenschutz und den Schutz der Privatsphäre, während sie staatliche Kontrolle und Zensur erleichtern.


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