Das iranische Nachrichtenportal "Iran International" gab vorgestern bekannt, dass das Land das Mining von Kryptowährungen wie dem Bitcoin nun wieder offiziell gestattet. Vor etwa drei Monaten wurde der energiehungrige Prozess aufgrund von landesweiter Stromknappheit vorübergehend vom ehemaligen Präsidenten Hassan Rohani verboten. Bereits Ende Juni berichtete Blocktrainer.de darüber, dass der Staat am persischen Golf bereits damit begonnen hatte ca. 30 Mining-Unternehmen von dem Verbot zu entbinden und sie mit Lizenzen für den Mining-Betrieb auszustatten. Nun sollen anscheinend weitere lizenzierte Miner den Betrieb wieder legal aufnehmen dürfen.

Probleme mit der Stromversorgung

Obwohl das Mining nun wieder legalisiert wird, herrschen weiterhin große Energieprobleme im Iran. Für den Winter wird erneut mit Stromengpässen gerechnet, da der Iran vor allem aufgrund mangelnder Investitionen in diesem Sektor chronisch zu wenig Strom erzeugt. Eine schwere Dürre im Jahr 2021 hat die Stromerzeugung weiter reduziert, da die meisten Staudämme nicht einmal halb gefüllt sind.

Dass die iranische Regierung trotzdem einen so stromfressenden Prozess, wie das Mining wieder erlaubt kommt nicht von ungefähr. Die iranische Wirtschaft leidet noch immer an den seit 2018 geltenden US-Sanktionen. Bitcoin Mining war seitdem ein beliebtes Instrument im Iran gewesen, um Sanktionen zu umgehen. Die Miner mussten einen Teil der frischen BTC an den Staat verkaufen, der diese wiederum benutzen konnte um Importe aus dem Ausland damit zu bezahlen.

Hartes Vorgehen gegen unlizenzierte Miner

Um der Lage mit dem Stromengpass dennoch Herr zu werden, gehen die iranischen Behörden weiter hart gegen privates bzw. unlizenziertes Mining vor. Mitte Juni beschlagnahmte die Polizei beispielsweise eine nicht lizenzierte Mining-Farm bei der über 7000 ASIC-Geräte nach neuen gültigen Bitcoin-Blöcken suchten.

Lokale Medien haben außerdem berichtet, dass sogar in einigen Regierungsbüros illegale Krypto-Miner in Betrieb waren. Der Direktor der Teheraner Börse kündigte am Mittwoch beispielsweise seinen Rücktritt an, nachdem in den Büros der Organisation einige Mining-Maschinen entdeckt worden waren.