Die kanadische Stadt "North Vancouver" wagt zusammen mit dem städtischen Fernwärmeversorger Londsdale Energy Corporation (LEC) und dem grünen Mining-Unternehmen MintGreen ein Pilotprojekt, um Haushalte durch die Wärmeenergie zu heizen, die beim Bitcoin-Mining entsteht. Auf diese Weise können einem Bericht von einer Mitarbeiterin von MintGreen zufolge mehr als 20.000 Tonnen Treibhausgas pro MW vermieden werden.

Fernwärme via BTC

Im Laufe des kommenden Jahres werden die Stadt und LEC eine neue Wärmequelle in ihr Fernwärmesystem einspeisen: das Bitcoin-Mining.

Beim Mining-Prozess entsteht nämlich eine Menge Hitze als eine Art "Abfallprodukt", welche entsprechend genutzt werden kann.

MintGreen, ein kanadisches Unternehmen, welches sich auf das Bitcoin-Mining aus grünen Energiequellen spezialisiert hat, hat "digitale Boiler" entwickelt, die laut eigenen Angaben mehr als 96% der für das Bitcoin-Mining verwendeten Elektrizität in Form von Wärmeenergie zurückgewinnen können. Die Erzeugung von Hashes zur Produktion neuer Bitcoin und Absicherung des Netzwerks in Kombination mit der Erzeugung nutzbarer Wärmeenergie macht die digitalen Heizkessel zu einer kostensparenden und kohlenstoffarmen alternativen Heiztechnologie.

Die Mining-Kapazitäten von MintGreen bestehen zu 97% aus Wasserkraft und sind 365 Tage im Jahr voll ausgelastet, was die einmalige Gelegenheit bietet, eine zuverlässige und saubere Grundlast für das Fernwärmesystem von North Vancouver zu liefern.

Karsten Veng, CEO der Lonsdale Energy Corporation, kommentierte:

"Die Partnerschaft mit MintGreen bei diesem Projekt ist für die LEC sehr aufregend, da es sich um ein innovatives und wettbewerbsfähiges Projekt handelt, das die ehrgeizigen Treibhausgasreduktionsziele der Stadt unterstützt."

Auch Colin Sullivan, der CEO von MintGreen äußerte sich zu diesem neuen Projekt:

"Die komplexe Problematik des Klimawandels erfordert innovative Lösungen, und LEC zeigt zusammen mit der Stadt North Vancouver eine enorme Führungsrolle in Sachen Umweltschutz."

Bitcoin als Katalysator für die Energiewende

Obwohl das Bitcoin Netzwerk in der öffentlichen Wahrnehmung noch immer den Ruf als "Klimakiller" hat, zeigen die Entwicklungen im Mining-Sektor eigentlich das genaue Gegenteil. Bisher ungenutzte Energiequellen werden aufgrund des Bitcoin-Minings erschlossen, Flaring-Gase werden zum Mining genutzt anstatt in die Atmosphäre zu gelangen und nun werden sogar Häuser durch das Bitcoin-Mining mit Fernwärme versorgt, wodurch enorme Mengen an Treibhausgasen eingespart werden können.

Der wichtigste Punkt, warum Bitcoin jedoch positive Effekte auf die Energiewende hat, ist der, dass Bitcoin ein umdenken in den Köpfen der Menschen fördert. Für unnötigen Konsum und Verschwendung ist nämlich kein Platz im Bitcoin-Netzwerk.