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US-Zentralbank veröffentlicht Paper: „Das Lightning Network – Wie Bitcoin zu Geld wird“!

Am von
FED LN

Die zum US-Zentralbankensystem zugehörige Federal Reserve Bank of Cleveland veröffentlichte vor wenigen Wochen ein nun bekannt gewordenes Arbeitspapier mit dem Titel „The Lightning Network: Turning Bitcoin into Money“ in dessen Rahmen die Bank den Zusammenhang zwischen der Einführung des Lightning Netzwerks und der Verbesserung von Bitcoin als Zahlungsmittel untersuchte. Dass ein derartiges Paper, das primär positive Ergebnisse liefert, von einer US-Zentralbank herausgegeben wird, kam für viele Bitcoin-Beobachter durchaus überraschend. Allerdings zeigt dies einmal mehr, dass sich der Bitcoin längst seinen Weg aus der Nerd- und Darknet-Nische heraus auf die Schreibtische und in die Köpfe der höchsten Beamten und Institutionen gebahnt hat.

In ihren Ausführungen zeigen die Forscher der FED, dass das Lightning Netzwerk definitiv zur Verbesserung von Bitcoins Eigenschaften als Tausch- bzw. Zahlungsmittel beiträgt und die Verbreitung des Netzwerks und dessen Weiterentwicklung stetig zunimmt. Dennoch könne das LN nicht als Allheilmittel betrachtet werden, so die Autoren.

„Wir konnten einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Einführung des LN und einer geringeren Überlastung der Blockchain feststellen, was darauf hindeutet, dass das LN zur Verbesserung der Effizienz von Bitcoin als Zahlungsmittel beigetragen hat. Diese Verbesserung kann nicht durch andere Faktoren erklärt werden, wie z.B. Veränderungen in der Nachfrage oder die Einführung von SegWit.“

– FED Cleveland

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Lightning Network Bitcoin zu einer größeren Skalierbarkeit verhelfen kann, sodass es besser als Zahlungssystem funktioniert. Nach unseren Ergebnissen, wenn das LN im Jahr 2017 existiert hätte, wären die Überlastungen um 93 Prozent geringer gewesen.[…] Aber die jüngsten Episoden der hohen Überlastung, insbesondere Anfang 2021, deuten darauf hin, dass das LN kein Allheilmittel ist.“

– FED Cleveland

Gleichwohl stellen die Forscher fest, dass derzeit noch keine verlässlichen Daten darüber vorliegen, in welcher Weise Bitcoin tatsächlich verwendet wird. Während Untersuchungen von Makarov und Schoar aus dem Jahr 2021 darauf hindeuten, dass Bitcoin noch immer mehrheitlich zu Spekulationszwecken genutzt wird, gibt es keine Quellen dazu, inwiefern die Nutzung als Zahlungsmittel durch das Lightning Netzwerk schon vorangeschritten ist. Das einzige, was man laut den Autoren festhalten kann, ist die Tatsache, dass das Lightning Netzwerk eine wichtige technologische Beschränkung aufhebt, indem es eine schnellere Abwicklung von Zahlungen ermöglicht.

Dass sich die US-amerikanische Zentralbank allerdings bereits so intensiv mit der Möglichkeit, Bitcoin als Zahlungsmittel zu nutzen, auseinandersetzt und scheinbar bereits ein relativ tiefgreifendes Verständnis dafür hat, ist auch ungeachtet der positiven Ergebnisse aus dem Paper, eine echte Überraschung.