In einem Bericht der US-amerikanischen Zentralbank Federal Reserve (FED) wird beschrieben, dass 12% der erwachsenen Amerikaner im Jahr 2021 Kryptowährungen besaßen. Dabei gab es eine große soziale Kluft zwischen den Personen, die Bitcoin und andere Kryptowährungen als Investition sahen und denen, die Kryptowährungen primär für Zahlungen benutzten.

Der Bericht des Federal Reserve Boards

Das Federal Reserve Board untersucht jährlich das finanzielle Wohlergehen der US-Haushalte und veröffentlicht die Daten in ihrem „Economic Well-Being of US Households“-Report. Der neunte Jahresbericht der FED befasste sich mit den Umfrageergebnissen von 11.000 befragten Personen im Oktober und November des vergangenen Jahres.

Zum ersten Mal befasste sich der Bericht auch mit der Nutzung von Kryptowährungen. Laut der FED besaßen im Jahr 2021 12% der erwachsenen Amerikaner Bitcoin oder andere Kryptowährungen. 10% der Befragten gaben an, Kryptowährungen als eine Investition zu sehen, während lediglich 2% der Befragten erklärten, dass sie digitale Vermögenswerte als Tauschmittel für Zahlungen verwenden.

Investoren, die Krypto hielten, „hatten ein unverhältnismäßig hohes Einkommen, fast immer ein traditionelles Bankkonto und normalerweise eine Altersvorsorge“, so der Bericht. 46% der Befragten hatten ein Jahreseinkommen von mehr als 100.000 US-Dollar und 89% von ihnen verfügten über eine Altersvorsorge. Lediglich 29% hatten ein Einkommen von weniger als 50.000 US-Dollar pro Jahr.

Unterschied zwischen Investoren und Nutzern

Die soziale Herkunft der aktiven Nutzer von Kryptowährungen unterschied sich auffällig von dem der Investoren. 60% der Nutzer, die Bitcoin und andere Kryptowährungen primär als Tauschmittel verwendeten, hatten ein Einkommen von weniger als 50.000 US-Dollar, wobei 20% ein Jahreseinkommen von weniger als 25.000 US-Dollar hatten. Nur 24% von ihnen hatten jährliche Einkünfte von mehr als 100.000 US-Dollar.

Aber nicht nur beim Einkommen gab es Unterschiede zwischen der „Nutzergruppe“ und den „Investoren“. 13% der Menschen, die Kryptowährungen als Tauschmittel verwendeten, hatten kein Bankkonto und damit keinen Zugang zu finanziellen Dienstleistungen. Laut der FED besitzen 6% der Amerikaner kein Bankkonto, was bedeutet, dass die Nutzer von Kryptowährungen in diesem Bereich sogar überproportional vertreten waren. Auch beim Besitz von Kreditkarten macht sich der soziale Unterschied bemerkbar. 27% der Nutzer hatten keine Kreditkarte, verglichen mit 17% in der Gesamtbevölkerung.

Der Bericht der FED zeigt, dass auch in den USA die finanzielle Inklusion ein Thema in der Bevölkerung ist. Für wohlhabende Investoren steht primär die Investitions- bzw. Spekulationsmöglichkeit bei den digitalen Vermögenswerten im Vordergrund, während für den sozial schwächeren Teil die Inklusion in das Finanzsystem vordergründig ist. Diese Tendenz konnte auch bereits in Ländern wie El Salvador beobachtet werden. 70% der Salvadorianer besaßen kein Bankkonto und waren somit von der Finanzinfrastruktur abgeschnitten. Durch Bitcoin können diese Menschen nun ein digitales Geld benutzen. Der Bericht des Federal Reserve Boards bestätigt diese Tendenz, dass Bitcoin je nach sozialem Status für die Menschen andere Funktionen erfüllt. Aber die finanzielle Inklusion ist offenbar auch in wohlhabenderen Ländern wie den Vereinigten Staaten von Amerika ein Faktor für viele Menschen, Bitcoin und andere Krypto-Assets zu benutzen .