Wie das Non-Profit-Unternehmen Brink, das sich insbesondere der (finanziellen) Unterstützung von Bitcoin-Entwicklern widmet, gestern bei 𝕏 angekündigt hat, hat die US-Börse Coinbase, eine großzügige Spende in Höhe von 3,6 Millionen US-Dollar bereitgestellt. Diese Spende erfolgt im Rahmen der Auflösung von GiveCrypto, einer Initiative, die Kryptowährungen an Bedürftige verteilte. Coinbase hatte bereits im Dezember angekündigt, GiveCrypto aufgrund mangelnder nachhaltiger Wirkung zu beenden und die verbleibenden Mittel zwischen Brink und einer Wohltätigkeitsplattform namens GiveDirectly aufzuteilen, wobei die genauen Beträge zunächst nicht spezifiziert wurden.

Brink freut sich, eine Spende von $3,6 Mio. für unseren #Bitcoin-Entwicklungsfonds von GiveCrypto bekannt zu geben!

Vielen Dank an @brian_armstrong und die @coinbase Team als auch an @johnhering und @FEhrsam für ihre Unterstützung bei der Realisierung dieses Projekts!

100% der Gelder werden ohne weitere Bedingungen an die Ingenieure von Brink und ihre Open-Source-Entwicklungsarbeit an #Bitcoin gehen.
Brink bei 𝕏

Trotz dieser positiven Entwicklung gibt es auch kritische Stimmen in der Bitcoin-Community. Coinbase wurde in der Vergangenheit von vielen Menschen tatsächlich als eher „Bitcoin-feindlich“ angesehen. Diese Wahrnehmung rührt teilweise daher, dass Coinbase in der Vergangenheit mehrmals gegen einige ungeschriebene Gesetze des „Bitcoin-Ethos“ verstoßen hat und sich beispielsweise beim sogenannten „New York Agreement“ dafür ausgesprochen hat, Bitcoin in seinen Eigenschaften zu verändern.

Warren Togami, der VP Solutions bei „Blockstream“, äußerte sich entsprechend kritisch:

Bedingungslose Finanzierung von Bitcoin Only-Entwicklungen durch diese historischen Anti-Bitcoin-Aggressoren? Es wäre erstaunlich, wenn das der Fall wäre. Ich würde ihnen ja applaudieren, aber ich bin zutiefst skeptisch, da sie in der Vergangenheit schamlos versucht haben, die Regeln von Bitcoin nach ihren Vorstellungen umzuschreiben.
Warren Togami, Blockstream

Ein neues Kapitel in der Beziehung zwischen Coinbase und Bitcoin?

Die Spende könnte jedoch auch ein neues Kapitel in der Beziehung zwischen Coinbase und der Bitcoin-Community markieren. Einer der (zugegebenermaßen zahlreichen) Kritikpunkte an Coinbase seitens der Bitcoiner war auch stets, dass das Unternehmen zu wenig für die Bitcoin-Entwicklung und die aktiven Entwickler tue. Eine Spende in Millionenhöhe ist, was dies betrifft, zumindest ein guter Anfang. Doch allein damit wird es nicht getan sein. Wenn die US-Börse tatsächlich ein Interesse daran hat, die Wogen zu glätten, müssen wohl weitere Taten folgen. Mit Geld allein wird sich die Zustimmung und Sympathie der Bitcoin-Community wohl kaum kaufen lassen. Dennoch ist es toll, dass Brink nun in der Lage ist, weitere Gelder an Menschen zu geben, die ihre Fähigkeiten dazu verwenden, an einem offenen und freien Geldstandard wie Bitcoin zu arbeiten. Es bleibt nur zu hoffen, dass dies nicht die erste und letzte Spende dieser Art gewesen ist.