Sandy Kaul, die Leiterin des digitalen Vermögens- und Industrieberatungsdienstes beim 1,5 Billionen US-Dollar schweren Vermögensverwalter Franklin Templeton, hat kürzlich in einem Interview ihre Vision geteilt, dass Bitcoin (BTC) eines Tages weltweit von jeder Staatskasse gehalten wird und zur Basiseinheit des globalen Handels werden könnte. Auch andere hochrangige Finanzmanager prognostizierten jüngst eine rosige Zukunft für Bitcoin.

Staatliche Reservewährung

In einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Natalie Brunell erklärte Kaul, dass wir bereits den Beginn der Adoption von Bitcoin durch Nationen erleben. Sie betont, dass Bitcoin effizienter als digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) für nationale Schatzämter sein könnte. Kaul sieht Bitcoin als ein Mittel, das den Handel erleichtert, indem es die Notwendigkeit von Fremdwährungsumrechnungen bei grenzüberschreitenden Geschäften eliminiert. Ihrer Meinung nach wird Bitcoin zunehmend ein grundlegender Bestandteil des traditionellen Bankensystems und könnte als globale Währung dienen, die nicht an die Politik einer einzelnen Regierung gebunden ist.

Ich denke, man sieht bereits, dass [erste Länder Bitcoin akkumulieren], und man sieht auch, dass dies dazu führt, dass weniger entwickelte Länder auf einem ausgeglicheneren Spielfeld spielen wollen, indem sie einen Teil ihrer Kaufkraft in Bitcoin bündeln und dies als Möglichkeit nutzen, um effektiver mit größeren Ländern und größeren Volkswirtschaften zu konkurrieren.

Ich glaube auch, dass [Bitcoin] etwas werden wird, das jede Staatskasse haben muss, weil Teile ihres Geschäfts einfacher durch Bitcoin-Zahlungen als durch Devisenumrechnungen abgewickelt werden können, die heute nötig sind, um grenzüberschreitende Geschäfte zu tätigen.

Sandy Kaul, Franklin Templeton

BTC im internationalen Handel

In diesem Sinne hat Bitcoin auch den weltweit in vielen Ländern geplanten CBDCs etwas voraus, so Kaul. Denn auch diese werden insbesondere bei grenzüberschreitenden Zahlungen beziehungsweise Reisen noch immer mit Umrechnungs- und Wechselkursrisiken konfrontiert sein.

Viele Leute sehen in digitalen Zentralbankwährungen ein großes Potenzial. Ich denke, dass sie eine Menge Effizienzgewinne bringen werden, aber sie werden immer noch das ganze Umrechnungs- und Wechselkursrisiko erfordern, das man trägt, wenn man von Land zu Land zieht, während ein Bitcoin in jedem Land ein Bitcoin ist.

Ich glaube, dass das Potenzial besteht, dass [BTC] als Basiseinheit für den internationalen Handel verwendet wird. Zumindest wird es für bestimmte Arten des Handels verwendet werden, und das bedeutet, dass jedes Land einige Reserven halten muss.

Sandy Kaul, Franklin Templeton

Andere Vermögensverwalter stimmen zu

Diese optimistische Sicht auf Bitcoin wird auch von anderen führenden Vermögensverwaltern geteilt. Bereits im Juli bezeichnete Larry Fink, der CEO des weltgrößten Asset-Managers BlackRock, Bitcoin als "internationalen Vermögenswert", der "die Finanzindustrie erneut revolutionieren könnte".

Vor wenigen Tagen hat außerdem Jan van Eck, CEO des gleichnamigen Unternehmens VanEck, sich ebenfalls positiv zu Bitcoin geäußert. In einem Interview mit CNBC betonte er, dass er sich eine Welt, in der Bitcoin als führender Wertspeicher im Internet übertroffen wird, nicht vorstellen kann. Van Eck sieht Bitcoin als "den offensichtlichen Vermögenswert, der sich vor unseren Augen entwickelt" und er erwartet, dass Bitcoin bereits in den nächsten 12 Monaten neue Höchststände erreichen wird.

Fazit - Bitcoin im Fokus der Finanzwelt

Die Aussagen von Sandy Kaul, Larry Fink und Jan van Eck unterstreichen das wachsende Vertrauen in Bitcoin als potenzielle Welthandelswährung und führenden digitalen Wertspeicher. Während Bitcoin weiterhin auf dem globalen Finanzmarkt an Bedeutung gewinnt, könnte es die Art und Weise, wie wir über Währungen und Handel denken, grundlegend verändern. Auch wenn (oder gerade weil?!) sowohl Franklin Templeton als auch BlackRock und VanEck Anträge zur Herausgabe eines Spot Bitcoin-ETFs eingereicht haben, deuten die Aussagen der Manager auf eine spannende Zukunft für Bitcoin hin. Natürlich wollen die Vermögensverwalter mit solchen Aussagen das Interesse an Bitcoin und letztlich ihren börsengehandelten Fonds wecken – allerdings würden die Finanzgiganten diese schon gar nicht erst aufsetzen, sofern sie nicht an eine langfristige Zukunft des elektronischen Geldes glauben würden.