Ende Januar dieses Jahres haben die sächsischen Strafverfolgungsbehörden fast 50.000 Bitcoin sichergestellt. Diese sollen zum Großteil aus der illegalen, im Mai 2013 stillgelegten Streamingplattform „Movie2k.to“ stammen, die ein 40-jähriger Immobilienhändler aus Berlin zusammen mit einem 37-jährigen, polnischen Programmierer betrieben hatte – Blocktrainer.de berichtete.

Nach der Stilllegung der Seite tauchten die Betreiber ab und ließen ihre Wallet mit den Bitcoin – damals circa fünf Millionen Euro wert – unberührt. Im Jahr 2019 wurden sie jedoch festgenommen und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Dabei zeigten sie sich kooperativ und übertrugen Anfang dieses Jahres die Bitcoin an eine Wallet des Bundeskriminalamtes (BKA).

Zu diesem Zeitpunkt waren die Bitcoin circa zwei Milliarden Euro wert. Angesichts der aktuellen Bitcoin-Rallye ist dieser Wert auf mehr als drei Milliarden Euro angestiegen. Es wurde vermutet, dass die Bitcoin in die sächsische Staatskasse fließen würden. Doch nun gibt es laut Medienberichten Überlegungen, ob ein Teil zur Entschädigung verwendet werden oder sogar als legale Einkünfte der ehemaligen Plattformbetreiber gelten könnte.

Staatsanwaltschaft ist sich unsicher

Während der laufenden Ermittlungen wurde noch nicht eindeutig geklärt, wie viel Geld aus illegalen Aktivitäten tatsächlich in die Wallet der Angeklagten geflossen ist. Die Strategie der Verteidigung könnte sich auf legale Einkünfte aus dem Immobilienhandel beziehen, die teilweise zum Erwerb von Bitcoin verwendet wurden. Den Angeklagten könnte somit zumindest ein Teil der Bitcoin zustehen. Damit könnten sie die Entschädigungsansprüche der Filmbranche bedienen, die aufgrund der Wertsteigerung von Bitcoin jedoch weit unter dem aktuellen Wallet-Wert liegen. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Entscheidung ausfallen wird. Die Angeklagten könnten zwar noch zum Beispiel wegen Geldwäsche verurteilt werden, doch es scheint nicht ausgeschlossen, dass sie einen großen Teil der Bitcoin behalten dürfen.