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Bitcoin bei den Sparkassen: Kommen jetzt die Volksbanken?

Am von
Bitcoin Volksbank

Nachdem am Montag die Neuigkeit bekannt wurde, dass der Sparkassen und Giroverband im kommenden Jahr ein Pilotprojekt starten wird, um den eigenen Kunden den Handel mit Bitcoins anzubieten, suggerierten unsere Kollegen von BTC Echo gestern in einem Artikel, dass aufgrund dessen nun auch ein Regionalverband der Volksbank Raiffeisenbank den Handel und die Verwahrung von BTC anbieten möchte.

Aufgewärmte News

Tatsächlich ist die Neuigkeit über den Regionalverband der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern Mitte aber schon mehr als zwei Wochen alt und wurde bereits zur Blockzeit 712122 im beliebten Bitcoin-Podcast Einundzwanzig besprochen.

Der Vorstoß der VB Bayern Mitte war somit keine Reaktion auf die Bekanntmachung der Sparkassen, sondern bereits länger in Planung. Tatsächlich scheint es auch so, als ob das Verständnis für Bitcoin und den gesamten Markt und die Zusammenhänge und Unterschiede zwischen Bitcoin und Altcoins bei dieser Volksbank auf einem enorm hohen Level ist.

Bitcoin-only

Besonders interessant und lesenswert dazu ist ein Interview, welches der Vorstand der VB Bayern Mitte im hauseigenen Kundenmagazin „Profil“ gegeben hat. Andreas Streb scheint sich in der Vergangenheit bereits sehr intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt zu haben, was auch in einigen seiner Aussagen deutlich widergespiegelt wird.

„Eins vorweg: Wir beschäftigen uns ausschließlich mit Bitcoin, nicht mit anderen Kryptowerten. Ganz einfach aus dem Grund, dass Bitcoin die einzige wirkliche dezentrale Blockchain-Anwendung ist und aus unserer Sicht nur sie ausreichend Sicherheit vor Manipulation bietet. Alle anderen Kryptowerte sind mit Bitcoin nicht vergleichbar. Vor allem sind sie nicht dezentral aufgebaut, sondern es stehen Unternehmen beziehungsweise Geschäftsmodelle dahinter, die theoretisch oder auch ganz praktisch Einfluss auf den jeweiligen Kryptowert nehmen können. “

Andreas Streb, Vorstand der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte

Der Regionalverbund will in den dazugehörigen Banken also tatsächlich auf Bitcoin-only setzen, da die Problematiken mit Altcoins ganz klar identifiziert und auch so kommuniziert werden. Fehlende Dezentralität, Geschäftscharakter et cetera.

Hilfe zur Selbstverwahrung

Anders, als man vielleicht erwarten könnte, möchte die Volksbank nicht wirklich in das Verwahrgeschäft für Bitcoins einsteigen und die Gelder (beziehungsweise Coins) der Kunden halten, sondern viel mehr diese zur Selbstverwahrung animieren und sie dabei unterstützen.

„Wer sich dafür entscheidet, in Bitcoin zu investieren, dem helfen wir bei der Anschaffung der dafür notwendigen digitalen Geldbörse, der sogenannten Wallet. Wir wollen den Kunden dabei unterstützen, dass er seine Bitcoins selber verwahren kann. Dazu bieten wir den Kunden eine sogenannte „Cold Wallet“ an. Entsprechende Produkte werden gerade in unserem Projekt erarbeitet.“

Andreas Streb, Vorstand der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte
Bitcoin Volksbank
Auch BTC-Infogespräche soll es bei der VB geben.
Quelle: Profil

Dieses Vorgehen schafft für die Bank einen enormen Vorteil, denn auf diese Weise tritt die Bank nicht als Verwahrdienstleister auf – der Kunde hält die privaten Schlüssel schließlich selbst. Dies hat zur Folge, dass die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte auch keine Kryptoverwahrlizenz der BAFIN benötigt.

„Weil der Kunde seinen privaten Schlüssel selbst verwaltet, haben wir keinerlei Zugriffsmöglichkeit auf seine Bitcoin, und damit verwahren wir sie auch nicht. Also fallen wir auch nicht unter das Kryptoverwahrgeschäft. Wir konzentrieren uns mit unserem Angebot darauf, unsere Kundinnen und Kunden über die Bitcoin aufzuklären und sie bei der Auswahl und Einrichtung ihrer Bitcoin-Wallet zu unterstützen. Dass wir keine BaFin-Lizenz benötigen, macht vieles einfacher.“

Andreas Streb, Vorstand der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte

Vorreiterrolle

Für uns als langjährige Bitcoin-Enthusiasten ist es wirklich ziemlich aufregend zu sehen, welche Aussagen zu Bitcoin mittlerweile selbst aus der traditionellen Bankenwelt getätigt werden. Herr Streb hat seine Hausaufgaben jedenfalls sehr gut gemacht. Es ist toll, dass er mit seiner Bank nun eine derartige Vorreiterrolle einnimmt. Sollte sein Vorhaben Erfolg haben, so wird es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis sich auch weitere Banken der Sache anschließen.