Jan van Eck, der Vorstandsvorsitzende der globalen Investmentfirma VanEck Associates Corporation, glaubt, dass die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (SEC) den Spot Bitcoin Exchange Traded Fund (ETF) absichtlich zurückhält, da das Produkt noch immer nicht zugelassen sei.

Fehlende regulatorische Klarheit

In einem vom amerikanischen Unternehmer Anthony Pompliano moderierten Podcast, behauptete van Eck, dass die SEC auf eine breitere Rechtsprechung warte, bevor sie das Anlageprodukt genehmige. Er erklärte, dass die Regulierungsbehörde möglicherweise auf weitere Anweisungen der Gesetzgeber warte.

Auch behauptete van Eck, dass die derzeitigen Gespräche zur Regulierung des Kryptomarktes in den USA nicht gesund seien. Laut van Eck haben die zuständigen Gremien verschiedene Vorschläge zur Regulierung des Kryptosektors. Ein Aspekt, der die SEC beunruhigen könnte.

„Ich denke, die SEC hält einen Bitcoin-ETF zurück, bis sie die Zuständigkeit über die zugrunde liegenden Kryptomärkte erlangt, die sie derzeit nicht hat. Ich denke, der gesamte Regulierungsdialog ist im Moment nicht sehr gesund, weil es tatsächlich ein Hin und Her und ein Pro und Contra gibt und wenn Sie nach Washington kommen, sehen sie, dass jeder Kongressabgeordnete seine eigene Ansicht vertritt.“

- Jan van Eck

Der CEO sieht ebenfalls die Gefahr, dass eine Überregulierung des Marktes zu noch mehr Unsicherheit der SEC führen könnte. Erst vorgestern unterzeichnete US-Präsident Joe Biden eine Durchführungsverordnung zur Regulierung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Ziel dieser Verordnung sei es primär, die Zusammenarbeit der verschiedenen Bundesbehörden zu fördern sowie einen klaren rechtlichen Regulierungsrahmen zu schaffen.

Nachfrage nach Bitcoin Spot ETF steigt

Ungehindert von der Entscheidung der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde steigt die Nachfrage nach einem Spot ETF. Insgesamt sieben Unternehmen haben für dieses Jahr einen Antrag für einen Bitcoin Spot ETF bei der SEC eingereicht, wobei die Anträge von Global X, BlockFi und Grayscale auf eine finale Entscheidung der SEC im April warten. Bisher verschob die Behörde immer wieder ihre Entscheidung.

Die Fristen für den Bitcoin-Spot ETF Quelle: ETF Hearsay

Auch Bloombergs ETF-Analyst Eric Balchunas glaubt, dass ein Bitcoin Spot ETF bald genehmigt werden könnte, wenn es der SEC gelingt, den "wilden Westen der Handelsplattformen“ zu zähmen.

Das Unternehmen Grayscale versucht derweil selbst den Druck auf die SEC zu erhöhen. Bisher bietet Grayscale seinen institutionellen Kunden den Bitcoin Fonds GBTC an. Dieser ist aber aufgrund seines hohen Preisunterschiedes zu den Bitcoin Preisen sehr unattraktiv für Investoren. Eine Umwandlung des Fonds in einen ETF könnte dieses Problem lösen.

Grayscale ermöglicht mithilfe einer Kommentarfunktion auf ihrer Website seinen Kunden, Meinungen zur Zulassung eines Spot ETFs zu äußern. Die Kommentare werden dann automatisch auf die Seite der SEC weitergeleitet und können dort eingesehen werden. Bisher beteiligten sich mehr als 1200 Leute an der Aktion von Grayscale.

"Das ist wild...

Ich zähle jetzt fast 1.200 (!) Kommentare an die SEC zur Umwandlung von GBTC in einen Spot-Bitcoin-ETF, seit Grayscale am 22. Februar eine Kampagne gestartet und die Leute dazu aufgerufen hat."

@NateGeraci

In den USA sind bisher nur Bitcoin Future ETFs von der SEC zugelassen worden. Klassische Investoren bevorzugen allerdings einen physischen Indexfonds gegenüber einem synthetischen. Finanzanalysten rechnen bei einer Zulassung eines Bitcoin Spot ETFs mit einem positiven Effekt auf den Bitcoin Preis, denn schließlich müssen die Anbieter eines solchen Finanzprodukts ihre hinterlegten Bitcoin auf dem Markt kaufen.