Die Commodities Futures Trading Commission (CTFC) erhob Anklage gegen die bekannte Kryptobörse Gemini , welche von den "Facebook-Zwillingen" Cameron und Tyler Winklevoss gegründet wurde. Laut der CTFC habe die Handelsbörse von Juli 2017 bis Dezember 2017 falsche oder irreführende Behauptungen über wesentliche Tatsachen gegenüber der Behörde gemacht. Im Jahr 2017 brachte Gemini in einer Partnerschaft mit der Chicago Board Options Exchange (CBOE) die ersten Bitcoin-Future-Verträge an die Börse.

Gretchen Lowe, Acting Director of Enforcement der CFTC, erklärte die Gründe für die Klage:

„Die Angabe falscher oder irreführender Aussagen gegenüber der CFTC im Zusammenhang mit einer Futures-Produktzertifizierung untergräbt die Arbeit der CFTC, Marktteilnehmer zu schützen, Preismanipulationen abzuschrecken und verantwortungsvolle Innovationen und einen fairen Wettbewerb zu fördern.“

- Gretchen Lowe

Die CFTC reguliert den Markt für Derivate, zu denen auch Futures-Verträge von Kryptowährungen gehören. Die Regulierungsbehörde erklärte, dass der Bitcoin-Futures-Vertrag von Gemini ausschlaggebend für die weitere Arbeit der Behörde war. Das Finanzprodukt von Gemini war der erste Bitcoin-Terminkontrakt und hatte damit unmittelbare Auswirkungen auf weitere Zulassungen. Die Behörde fordern nun eine Rückzahlung von „unrechtmäßig erworbener Gewinne“. Zudem können weitere Geldstrafen und eine einstweilige Verfügung im Zusammenhang mit Registrierung und Handel an der Gemini-Börse erfolgen.

Gemini reagierte bereits auf die Klage der CTFC. Ein Sprecher des Unternehmens bekräftigte, dass die Handelsplattform zu jedem Zeitpunkt innerhalb des legalen Gesetzesrahmens operiert habe und das Unternehmen sich nun freue, dies auch vor Gericht zu beweisen.

„Gemini war vom ersten Tag an ein Pionier und Befürworter einer durchdachten Regulierung. Wir haben eine achtjährige regulatorische Erfolgsgeschichte und versuchen immer, das Richtige zu tun. Wir freuen uns darauf, dies endgültig vor Gericht zu beweisen.“

- Gemini

Die Höhe der geforderten Strafsumme ist noch nicht bekannt. Es kann aber damit gerechnet werden, dass sich das Verfahren strecken wird, da der Tatzeitpunkt bereits 5 Jahre zurückliegt und die Aufarbeitung des Falles entsprechend andauern könnte. Auch wenn sich Gemini nach außen hin optimistisch zeigt, ist eine Klage der CTFC kein gutes Zeichen für die Integrität des Unternehmens. Die Klage ist aber nicht das einzige derzeitige Problemfeld bei Gemini. So gab das Unternehmen erst kürzlich eine Entlassungswelle bekannt. 10% der Beschäftigten sollen in den nächsten Wochen entlassen werden.