Das Taproot Assets Protokoll, ehemals unter dem Namen TARO bekannt, erhielt in einer neuen Version einige weitere Funktionen. Damit will man dem Ziel, mit Bitcoin und dem Lightning-Netzwerk beliebig viele digitale Werte herauszugeben und zu verwenden – und das auf möglichst effiziente, also kostengünstige, Art und Weise – ein kleines bisschen näher kommen.

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Heute freuen wir uns die neuste Version von Taproot Assets anzukündigen, einem skalierbaren Protokoll um Vermögenswerte auf Bitcoin und Lightning herauszugeben.

Mit dieser Veröffentlichung haben Entwickler die Kernfunktionalitäten, um den Dollar auf effiziente Weise zu "bitcoinisieren".

Lightning Labs auf Twitter

Aus Taro wird Taproot Assets

Die Entwickler von Taproot Assets, Lightning Labs, mussten sich leider von ihrem ziemlich passenden Protokoll-Namen TARO verabschieden. Dieser diente nicht nur als Abkürzung für Taproot Asset Representation Overlay, sondern spielte auch auf die gleichnamige Pflanze und damit allgemein auf das Taproot Update an. Grund dafür war ein Rechtsstreit mit dem Unternehmen Tari Labs, welche ein mehr oder weniger ähnliches Protokoll bereits im Jahr 2020 unter dem Namen "Tari" ankündigten. Die Befürchtung, dass sowohl inhaltliche Überschneidungen als auch die Ähnlichkeit der Namen "Tari" und "Taro" für Verwirrung bei Nutzern und Entwicklern sorgen könnten, überzeugte den Richter und Lightning Labs musste sich um einen neuen Namen Gedanken machen.

Der neue und deutlich weniger spektakuläre Name "Taproot Assets" wird zukünftig wohl kaum für weitere Probleme sorgen.

Mint the Future

Während die Namensgebung Rückschritte macht, sieht es bei der eigentlichen Entwicklung, die natürlich viel entscheidender ist, besser aus: Mit Version 0.2 stellt Lightning Labs einige neue Funktionen und Verbesserungen vor. Technisch sind diese Neuerungen und allgemein die Funktionsweise von Taproot Assets allerdings relativ kompliziert, weshalb wir uns diese nur oberflächlich anschauen. Für allgemeine Informationen über die Funktionsweise von Taproot Assets empfiehlt es sich einen Blick in unseren Taro-Beitrag zu werfen.

Neben allgemeinen Stabilitäts- und Skalierungs-Verbesserungen, einem neuen Ansatz, sogenannte PSBTs (Partially Signed Bitcoin Transactions) zu verwenden und einer ersten Schnittstelle für das Herunterladen und Verifizieren der Transaktionshistorien von Taproot Assets, schauen wir uns eine weitere Neuerung kurz etwas genauer an:

Multi-Asset Mints

Vor allem in der aktuellen Situation der immer noch anhaltenden Nachfrage nach BRC-20 Token und den daraus resultierenden hohen Transaktionsgebühren, sind die mit der neuen Version möglichen "Multi-Asset Mints" besonders interessant.

Der BRC-20 Standard, welcher auf dem Ordinals-Protokoll aufsetzt, ist in seiner Gesamtheit extrem ineffizient, da für jedes Erstellen, jedes Herausgeben und jeden einzelnen Transfer jeweils zwei Bitcoin-Transaktionen notwendig sind. Dies ist nicht nur technisch eine unelegante Lösung, sondern sorgt auch für vermeidbar viel Nachfrage im Bitcoin-Netzwerk und entsprechend hohen Transaktionsgebühren.

Mit TARO bzw. Taproot Assets kann dieses Problem deutlich besser angegangen werden, was sogar der Erfinder der BRC-20 Token selbst anerkennt:

Ich würde auch gerne erwähnen, dass das Konzept, Assets auf der Bitcoin Blockchain mithilfe von Taproot herauszugeben, nicht neu ist, und Taro unmissverständlich die bessere Lösung ist.

@domodata in der offiziellen BRC-20 Spezifikation

Vereinfacht könnte man mit einem Multi-Asset Mint, wie der Name schon andeutet, gleich mehrere verschiedene Assets herausgeben, und zwar in einer einzigen Bitcoin-Transaktion. Anstatt nun für jeden Wert einen einzelnen Transfer durchzuführen, könnten dann direkt mehrere Assets in einer einzigen Transaktion übertragen werden.

Zukünftig soll all das natürlich auch Anwendung auf dem Lightning-Netzwerk finden, wofür die Integration nach wie vor in Planung ist.

Fazit

Neue vielversprechende Funktionen des umbenannten Taproot Assets Protokolls lassen auf eine spannende Zukunft, in der beliebige Vermögenswerte, günstig und schnell, auch über das Lightning-Netzwerk versendet werden können, hoffen. Spielereien wie BRC-20 Token werden mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit in Zukunft durch effizientere und elegantere Ansätze, wie das Taproot Assets Protokoll, obsolet.

Gibt es einen Markt für einen bestimmten Anwendungszweck von Bitcoin, selbst wenn es sich dabei nur um seltsame Meme-Token wie unter dem BRC-20 Standard handelt, schafft dies auf lange Sicht immer einen Anreiz für die Entwicklung von neuen, effizienteren Technologien. Das Taproot Assets Protokoll könnte genau hier einen wichtigen Beitrag zur Skalierung von Bitcoin beitragen. Nach wie vor steht das Projekt aber relativ am Anfang und viele Meilensteine in der Entwicklung stehen noch bevor.