Das Unternehmen Block, das zuvor unter dem Namen Square bekannt war, veröffentlichte in Zusammenarbeit mit Wakefield Research den Bitcoin: Knowledge and Perception Bericht. An der Umfrage nahmen insgesamt 9500 Befragte unterschiedlicher Altersgruppen, Geschlechter und ethnischer Zugehörigkeiten aus der ganzen Welt teil.

Ergebnisse der Umfrage

Zunächst sah sich Block die Gründe für eine Investition in Bitcoin an. Dabei fand Block heraus, dass der Investitionsgrund eine Abhängigkeit zu dem Einkommen der befragten Personen aufwies. Während 50% der Befragten mit höherem Einkommen das Potenzial, Geld zu verdienen als Grund für den Kauf von Bitcoin angaben, ziehen es über 40% der Befragten mit niedrigem Einkommen vor, damit Waren zu kaufen und Geld an andere zu versenden. Eine erst kürzlich veröffentlichte Umfrage seitens der amerikanischen Zentralbank konnte ebenfalls diesen Zusammenhang feststellen.

Der Nutzen von Bitcoin primär abhängig von dem Einkommen der Befragten. Quelle: Block

Auch fand die Umfrage heraus, dass es ein starkes Gefälle zwischen den westlichen Staaten und den restlichen Ländern gab. Länder wie Nigeria, Indien, Vietnam und Argentinien sahen der Zukunft von Bitcoin am optimistischsten entgegen.

Dieser Unterschied lässt sich primär aus der Währungssituation der Länder ableiten. Staaten wie Nigeria oder Argentinien kämpfen schon seit Längerem mit zweistelligen Inflationsraten und sind deshalb aufgeschlossener gegenüber alternativen Währungen. Die westliche Bevölkerung, die das Privileg besitzt eine relative stabile Währung zu benutzen, ist dem Bitcoin skeptischer eingestellt. Nur 22% der Deutschen sehen der Zukunft von Bitcoin optimistisch entgegen. Für Nigeria liegt dieser Wert bei 60%.

Befragte aus Nigeria und Argentinien waren wesentlich optimistischer zur Zukunft von Bitcoin eingestellt als die westlichen Befragten. Quelle: Block

Der zweite große Teil der Umfrage bestand darin, die Motive für die Skepsis gegenüber Bitcoin herauszufinden. Der Bericht stellte fest, dass 51% der Befragten aufgrund von fehlendem Wissen nicht in Bitcoin investieren wollen. Dahinter folgten Sicherheitsrisiken (32%), Volatilität (30%) und ein unklarer regulatorischer Ausblick (29%).

Das fehlende Wissen war der Hauptgrund für die Befragten nicht in Bitcoin zu investieren. Quelle: Block

Interessanterweise korrelierte das fehlende Wissen direkt mit der Skepsis gegenüber Bitcoin. 47% der Befragten, die angaben, kein Wissen oder wenig Wissen über Bitcoin zu besitzen, gaben die Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren Bitcoin zu kaufen als gering an. Mit fortschreitendem Wissen nahm dieser Wert ab. Nur 14% der Personen mit Expertenwissen schlossen eine Investition in Bitcoin aus.

Bei den Käufern konnte der umgekehrte Trend beobachtet werden. Der Anteil der Befragten, die kein Wissen oder wenig Wissen besaßen und angaben Bitcoin in nächster Zeit kaufen zu wollen, stieg mit steigendem Wissen von 8% auf 41% und konnte sich damit verfünffachen.

Mit steigendem Wissen steigt auch die Chance für ein Investment in Bitcoin. Quelle: Block

Der Mangel an Wissen ist jedoch nicht gleichbedeutend mit einem Mangel an Bewusstsein. 88% der Befragten haben zumindest von Bitcoin schon mal gehört. Millennials erreichten hier unter den Altersgruppen einen Höchstwert von 92,5%. Einen großen Unterschied gab es zu den anderen Kryptowährungen. Lediglich 43% der Befragten haben bereits von Ethereum gehört, dahinter folgte Dogecoin mit 31%.

Auch fand Block heraus, dass es beim Kauf von Bitcoin soziale Effekte gab. Von den Nicht-Bitcoin-Besitzern, die einen Bitcoin-Besitzer kannten, gaben 73% an, dass sie Bitcoin kaufen würden. Dagegen gaben nur 37% der Befragten an, die keinen Bitcoin-Besitzer kannten, dass sie Bitcoin erwerben würden. Neue Investoren vertrauen besonders auf ihr privates Umfeld bei einer erstmaligen Investition in die größte Digitalwährung.

Bitcoin genießt einen besonders hohen Bekanntheitsgrad unter den Kryptowährungen. Quelle: Block

Fazit

Die Umfrage von Block zeigte mehrere interessante Aspekte auf. Zum einen, dass Bitcoin nicht das Geld der Reichen ist, denn einkommensschwächere Gruppen benutzen den Bitcoin vor allem als ein Werkzeug der finanziellen Inklusion. Auch konnte der Trend aus vergangenen Umfragen bestätigt werden, dass die Bevölkerung von Ländern, die eine hohe Inflation aufweisen, offener gegenüber Bitcoin und Krypto im Allgemeinen sind. Die größte Erkenntnis der Umfrage ist aber der Zusammenhang zwischen dem Wissen und der Skepsis gegenüber Bitcoin. Die meisten Kritikpunkte der Befragten beruhten auf dem fehlenden Wissen. Stieg das Wissen, fiel auch die Skepsis. Dieser Zusammenhang zeigt noch einmal auf, wie groß der Aufklärungsbedarf hier ist. Die meisten Punkte wie Sicherheitsrisiken oder die Volatilität des Bitcoins erscheinen vielleicht für manche Bitcoiner inzwischen trivial, für die Personen außerhalb der Bitcoin-Community aber nicht. Die Aufklärungsarbeit bleibt auch weiterhin eine Grundvoraussetzung für die weitere Bitcoin-Adoption.