In einem Interview bei Stansberry Research sprach der bekannte Shark-Tank (die englische Version von "die Höhle der Löwen") Investor Kevin O' Leary über seine Investments in den Krypto-Markt. Dabei erklärte er seiner Interview-Partnerin Daniela Cambone, warum er davon überzeugt ist, dass Bitcoin in den nächsten zwei bis drei Jahren einen Kurswert von 300.000 US-Dollar erreichen und was der Auslöser dafür sein wird.

Regulation und Institutionen als treibende Kraft

Cambone wollte von "Mr. Wonderful", wie O' Leary auch genannt wird, wissen, ob er davon ausgehe, dass die aufkommende Regulation und mögliche staatliche Restriktionen gegen das Mining einen (negativen) Einfluss auf den Preis haben werden.

"Ich glaube nicht, dass es einen Effekt auf den Preis haben würde. Bitcoin würde an irgendeinem Ort auf der Welt auch weiterhin gemined werden. [...] Was wirklich einen Einfluss auf den Preis haben wird und warum ich langfristig in Bitcoin und [Mining-]Standorte, an denen ich direkt beteiligt bin, investiere, ist der folgende. An einem gewissen Punkt innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre wird die US-Regierung Gesetze und Richtlinien für Kryptowährungen schaffen. Und sie werden zuerst Stablecoins, Bitcoin und Ethereum, also die Projekte mit hoher Marktkapitalisierung regulieren.

Sobald dies passiert und man einen Staats- oder Pensionsfonds leitet, wird man etwa 1-3% des Anlagevermögens in [Bitcoin und Ethereum] allozieren. Und ich persönlich will bereits in Bitcoin investiert sein, wenn dieser Zeitpunkt kommt."

- Kevin O' Leary

Als treibende Kraft sieht der bekannte TV-Investor demnach Institutionen, die bis dato noch nicht in der Lage sind, Bitcoin ohne rechtliche Schwierigkeiten zu erwerben. Die aufkommende staatliche Regulation sieht O' Leary als etwas Positives, da diese den institutionellen Anlegern endlich Rechtssicherheit gibt.

"Bitcoin wird die 100.000, 200.000 und 300.000 US-Dollar erreichen, wenn Institutionen es endlich kaufen können. Denn ich kann Ihnen mit Gewissheit sagen, da ich souveräne Vermögensfonds und Pensionskassen betreue, trotz des ganzen Hypes um Bitcoin besitzt noch keine einzige dieser Institutionen auch nur einen einzigen Coin. Und sie werden auch keine kaufen, solange nicht deren Rechtsabteilungen ihnen versichern können, dass dies regelkonform ist. Aber sobald sie dieses GO erhalten, wird der Preis von Bitcoin drastisch ansteigen. [...] Dann werden sie diese 1 - 3% kaufen und ich glaube, dass dies in den nächsten zwei bis drei Jahren geschehen wird."

- Kevin O' Leary

Nicht nachhaltiges Mining wird verboten werden!

Kevin O' Leary sprach auch darüber, dass er in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Arabischen Emiraten kürzlich in eine nachhaltige Mining-Farm in Norwegen investiert hat. "Ist es einfach herauszufinden, wer in diesem Geschäftsfeld wirklich grün ist", wollte Daniela Cambone daraufhin von ihm wissen.

Der Investor nutzte diese Gelegenheit, um sich über die Firmen zu beschweren, die CO₂-Zertifikate kaufen und sich anschließend als grün und nachhaltig bezeichnen. "Das ist ein totaler Betrug", so O'Leary. Während es für Industriezweige, wie zum Beispiel Airlines keine Alternative zu diesen Zertifikaten gibt, da es keine grüne Alternative zu Kerosin gibt, kann man für das Bitcoin-Mining unter anderem Wasserkraft verwenden.

"Viele der Mining-Unternehmen kümmerten sich nicht darum [grün zu sein] als sie ihre Farmen errichteten. Deswegen sind sie jetzt "schmutzige Miner" und werden verboten werden oder die Aktionäre werden sie aufgeben und ihnen wird langfristig der Zugang zu Kapital fehlen."

- Kevin O' Leary

Mr. Wonderful ist davon überzeugt, dass langfristig das Bitcoin-Mining verboten wird, sofern es nicht auf nachhaltiger Basis geschieht. Als gebürtiger Kanadier sieht er deswegen für sein Heimatland eine enorme Geschäftsmöglichkeit, die es nicht verschlafen sollte.