Ungeachtet des harten Vorgehens gegen Bitcoin und allem voran gegen das Mining durch die Behörden in der Volksrepublik China befindet sich die Rechenleistung (Hashrate) im Bitcoin-Netzwerk derzeit wieder steil auf dem Weg nach oben und hat laut verschiedener Quellen sogar kurzzeitig sein altes Allzeithoch aus dem April 2021 durchbrochen.

Fork.lol zeigt neues ATH

Das Dashboard der Webseite "fork.lol", welche derartige Daten analysiert, aufbereitet und grafisch darstellt, zeigte am Samstag im 12-Stunden-Durchschnitt erstmals in der Geschichte des Bitcoin-Netzwerks einen Wert von über 200 Exahashes pro Sekunde an.

Quelle: fork.lol

Die Crux mit den Daten

Da die exakte Ermittlung der tatsächlichen Hashrate im Netzwerk nicht möglich ist erfolgt diese meist nur aufgrund der probabilistischen Eigenschaften von Bitcoin über Berechnungen anhand der derzeit vorherrschenden Difficulty und der Blockzeit über einen gewissen Zeitraum. Dementsprechend kann es hierbei auch zu Ungenauigkeiten kommen - eine gewisse Toleranz sollte immer mit eingeplant werden.

Quelle: Blockchain.com

So ist es nicht wirklich verwunderlich, dass beispielsweise die Daten von Blockchain.com einen geringeren Wert von etwas weniger als 180 Exahashes pro Sekunde anzeigten. Die Wahrheit liegt wie immer wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. Alles in Allem sind derartige Werte jedoch angesichts der Situation in den letzten Monaten in China mehr als beeindruckend. Sie zeigen eine deutliche Tendenz in Richtung der Sphären aus April und Mai 2021 - und ob es nun nun 180 EH/s oder 200 EH/s sind, spielt für den Moment eigentlich nur eine untergeordnete Rolle.

Gründe für die steigende Hashrate

Für die zunehmende Hashrate ist wahrscheinlich eine Kombination aus mehreren Faktoren verantwortlich.

Zum einen wurden wohl viele Mining-Maschinen die in China offline genommen wurden außer Landes gebracht und es scheint als werden diese nach und nach wieder in das Netz geschaltet.

Ein weiterer Faktor könnte sein, dass der Iran kürzlich das Mining wieder legalisierte. Der Golfstaat gehörte vor dem Verbot zu den Top 5 der Länder mit der meisten angesiedelten Hashrate. Diese wird wohl nun auch wieder sukzessive ans Netz gehen.

Ein Dritter Grund wird die Auslieferung neuer ASIC-Geräte sein. Die Firma Marathon Digital Holdings, eines der größten Mining-Unternehmen der Welt, gab dieses Jahr eine Bestellung von insgesamt 30.000 Mining-Geräten auf, die nach und nach ausgeliefert werden. Auch diese spielen sicherlich eine Rolle bei der steigenden Hashrate.

Ein vierter, aber wahrscheinlich noch relativ kleiner Faktor, könnten die neuen Mining-Bemühungen in El Salvador sein. Das Land ist gerade dabei Mining-Kapazitäten aufzubauen, die durch geothermische Vulkan-Energie gespeist werden sollen. Präsident Nayib Bukele verkündete vor wenigen Tagen via Twitter, dass die Verantwortlichen zwar gerade noch mit dem Aufbau und einigen Tests beschäftigt sind, aber dass das Land bereits seine ersten BTC schürfen konnte.