Nachdem vor zwei Wochen Stan Druckenmiller in einem CNBC darüber gesprochen hat, dass der US-Dollar in den nächsten 15 Jahren seinen Status als Weltreservewährung verlieren wird, hat nun auch der bekannte Hedgefonds Manager Ray Dalio sein Misstrauen gegenüber dem Dollar geäußert. Bereits vor einigen Wochen bezeichnete der Starinvestor Bitcoin als eine "großartige Erfindung."

Der Grund

Ray Dalio äußerte sich in einem CoinDesk Interview gegenüber den geldpolitischen Entscheidungen der Regierungen skeptisch. Der US-Dollar stehe kurz vor einer sehr starken Abwertung wie zuletzt 1971 und mit dem Aufstieg von China als Weltwirtschaftsmacht wird auch der US-Dollar immer mehr in seinem Status als Weltreservewährung bedroht, so Dalio.

Bridgewater CEO Dalio hat nach der Finanzkrise 2008/2009 den Aufstieg und Fall von verschiedenen Reservewährungen wie dem britischen Pfund oder den niederländischen Gulden untersucht. Dabei gibt es drei Phasen, die eine instabile Weltreservewährung durchläuft:

  1. Die Schaffung von Schulden und Vermögenswerten
  2. Das Wachsen der Schere zwischen Arm und Reich gepaart mit politischer Instabilität
  3. Der Aufstieg einer neuen Währung, die die alte herausfordert

Dalios Bitcoin Position

Ray Dalio ist der Auffassung, dass in einem inflationären Umfeld goldähnliche Güter profitieren werden. Wird der Gedanke von Dalio zu Ende gedacht, gibt es nicht viele Währungen, die den US-Dollar als Weltreservewährung ablösen können. Eine Möglichkeit ist der chinesische Yuan. Aber auch der unterliegt den gleichen inflationären Problemen wie der US-Dollar. Eine neutrale Währung wie Bitcoin könnte die Lösung sein. Dalio hielt sich hier zunächst aber bedeckt.

Jetzt äußerte er sich jedoch das erste mal überhaupt zu seiner Bitcoin Position: "Ja ich besitze ein paar Bitcoins". Dalios Meinung über Bitcoin hat sich in den letzten sechs Monaten stark gewandelt. Im November sagt er, dass Bitcoin nicht die Eigenschaften einer funktionierenden Währung besitze. Im Januar meinte er dann, dass Bitcoin eine großartige Erfindung sei und er Investoren verstehen könne, die auf der Suche nach einem alternativen Wertaufbewahrungsspeicher sind und in Bitcoin investieren.

Der Anleihenmarkt könnte nach Dalio immer weiter unter Druck geraten. Hier sieht er auch die Gefahr, dass die Regierungen einschreiten. Die Staaten können nicht zu lassen, dass immer mehr Menschen ihre Anleihen verkaufen und Bitcoin kaufen.

Je mehr in Bitcoin gespart wird, desto mehr kann gesagt werden: "Ich besitze lieber Bitcoin als eine Anleihe." Ich persönlich würde auch lieber Bitcoin halten als eine Anleihe. Wenn das mehr so sehen, wird immer mehr Geld in Bitcoin fließen und nicht mehr in den Kreditmarkt. Dann werden die Regierungen die Kontrolle verlieren.

Ray Dalio

Für Dalio ist die größte Gefahr von Bitcoin sein Erfolg. Der rasante Aufstieg von Bitcoin in den letzten 12 Jahren ruft Regierungen auf den Plan. Sie können nicht tatenlos zusehen wie Bitcoin ihnen das Währungsmonopol streitig macht.

Fazit

Es sollte nicht unterschätzt werden, wenn einer der größten Hedgefonds Manager der Welt sagt, dass er persönlich lieber Bitcoin als Anleihen besitzt. Die Marktkapitalisierung des Anleihenmarktes beträgt rund 120 Billionen US-Dollar, davon sind 20 Billionen US-Dollar negativ verzinste Staatsanleihen. Die Marktkapitalisierung von Bitcoin beträgt weniger als eine Billion US-Dollar. Nach einer 40-Jährigen Phase weltweiter Zinssenkungen und der strategischen Manipulation des Anleihenmarktes durch die Zentralbanken, verstehen immer mehr große Investoren, dass hier etwas falsch laufen muss. Bitcoin bringt alle Eigenschaften mit, langfristig der beste Wertaufbewahrungsspeicher zu sein. Es wird sich zeigen wie viel Kapital aus dem Anleihenmarkt in Bitcoin fließen wird und wann die Regierungen einschreiten werden.