Bei der jährlichen Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway haben sich die Investorenlegenden Warren Buffet und Charles Munger negativ über Kryptowährungen geäußert. Schon vor zwei Jahren hat Warren Buffet Bitcoin als „Rattengift zum Quadrat“ bezeichnet. Dieses Mal war es vor allem Munger, der mit seinen sehr fragwürdigen Aussagen über Bitcoin für Zündstoff gesorgt hat.
Was ist passiert?
Von einer Journalistin bekam Buffet die Frage, ob sich nun mit einer Marktkapitalisierung von ca. zwei Billionen Dollar seine Meinung über Kryptowährungen geändert hat. Buffet wich der Frage aus mit der Begründung, dass viele der Zuschauer Bitcoin oder andere Kryptowährungen halten und er diese nicht unglücklich machen will und leitete die Frage an seinen langjährigen Geschäftspartner Munger weiter.
Munger hat eine sehr klare Meinung zu Bitcoin. Schon 2018 bezeichnete er die Bitcoin Industrie als Anti-Sozial, dumm und unmoralisch. Dieses Mal gab es Munger offen zu: „Natürlich hasse ich den Erfolg von Bitcoin“. Weiter machte er klar, dass er keine Währung willkommen heißt, die von Entführern und anderen Kriminellen benutzt wird. Das Highlight war aber seine letzte Aussage. Munger bezeichnete die Entwicklung von Bitcoin als ekelhaft und einen Rückschritt in der Entwicklung der menschlichen Zivilisation.
Gründe für die Aussagen
Es gibt mehrere Gründe wieso die Geschäftsführer von Berkshire Hathaway Bitcoin nicht verstehen. Ein Aspekt ist der Paradigmenwechsel. Beide bezeichnen sich als „Value Investoren“. Die Idee dahinter ist, dass durch die Analyse unternehmerischer Kennzahlen sich ein Wert zu dem Marktpreis der Aktie berechnen lässt. Dadurch lässt sich ermitteln, ob eine Aktie überbewertet oder unterbewertet ist. Das hat vor 40 Jahren sehr gut funktioniert. In der heutigen Zeit, in der Zentralbanken den gesamten Aktienmarkt manipulieren, nicht mehr. Value Investoren sind deshalb inzwischen äußerst selten vor allem in der jungen Generation. Sie haben ein fundamentales Problem, wenn junge Leute mit einer Bitcoin Investition gegen ihre Investitionsgrundsätze verstoßen.
Ein zweiter Grund ist die technologische Aversion der beiden. Ihre Investmentstrategie ist sehr konservativ. Erst 2016 hat Buffet das erste Mal überhaupt mit Apple eine Technologie Aktie gekauft. Schon in der Vergangenheit hat Buffet seinen Fehler zugegeben, dass er gegenüber Technologie Unternehmen zu skeptisch war. Es ist also nicht wirklich überraschend, dass Buffet und Munger auch dieses Mal mit Bitcoin den technologischen Wandel verschlafen.
Reaktion der Community
Die Reaktion der Bitcoin Community ließ nicht lange auf sich warten. Der Investor Anthony Pompliano teilte das Video auf seinem Twitter Account und erinnerte seine Follower daran, dass Berkshire Hathaway Banken in ihrem Portfolio haben, die jährlich Geldwäsche in Milliardenhöhe betreiben und deshalb auch schon verurteilt worden sind. Die meisten Bitcoiner reagierten aber trotzdem sehr gelassen. Sie fertigten in bester Bitcoin Manier Memes an und bezeichneten Munger und Buffet als Dinosaurier. Sie sind sich bewusst, dass Buffet und Munger aus einer andere Zeit kommen. Sie wollen oder können Bitcoin nicht verstehen.
