Marathon Digital Holdings, eines der größten Mining-Unternehmen Nordamerikas, hat heute in einer Pressemitteilung verkündet, dass sie ihren Hardwarebestand um insgesamt 30.000 ASICs des Typ Antminer S19j Pro (100 Th/s) erweitern. Der aktuelle Marktpreis für diese Geräte liegt bei dieser Anzahl theoretisch bei weit über 200.000.000 US-Dollar, da Marathon jedoch direkt beim Hersteller Bitmain kauft und bei dieser Bestellung sicherlich einen gewissen Mengenrabatt geltend machen konnte, beliefen sich die Gesamtkosten auf "läppische" 120.000.000 US-Dollar.

Basierend auf den aktuellen Lieferplänen erwartet Marathon, dass das letzte der 30.000 neu gekauften Mininggeräte zwischen Januar 2022 und Juni 2022 ausgeliefert werden wird. Sobald sie vollständig ausgeliefert und eingesetzt sind, werden sie Marathons Mining-Arsenal auf insgesamt 133.000 Maschinen erweitern, die in der Lage sein werden, eine Hash-Rate von über 13,3 Exahashes pro Sekunde (EH/s) zu erzielen. Dies entspricht nach aktuellem Stand einem Gesamtanteil von ca. 12% der weltweiten Hashrate im Bitcoin-Netzwerk.

Ist das nun gut oder schlecht für Bitcoin?

Dass eine einzelne Firma einen durchaus signifikanten Anteil der Gesamthashrate des Netzwerks ausmacht, kann und sollte auf jeden Fall skeptisch betrachtet werden (auch wenn 12% natürlich bei weitem nicht genug sind, um dem Netzwerk schaden zu können). Dass es sich bei dieser Firma darüber hinaus um ein Unternehmen handelt, dass bis vor kurzem noch OAFC-konforme und zensierende Blöcke schürfen wollte und erst nach großem Druck aus der Community einen Rückzieher machte. Der neue CEO von Marathon Digital Holdings, Fred Thiel, versprach allerdings damals:

"Wir werden Transaktionen auf der Bitcoin Blockchain auf die gleiche Weise verifizieren wie alle anderen Miner, die die Standard Nodesoftware verwenden und wir werden keine Transaktionen zensieren."

Fred Thiel, CEO Marathon Digital Holdings

Als öffentlich gehandeltes Unternehmen unterliegt Marathon außerdem gewissen Regularien und der Aufsicht der SEC.

Positiv zu erwähnen ist auf jeden Fall, dass die Bitcoin Hashrate durch den Zukauf von Marathon wieder ein Stückchen grüner wird. Das Unternehmen ist nämlich Teil und Gründungsmitglied des sogenannten "Bitcoin Mining Councils", einem Zusammenschluss von Mining-Firmen, der sich für eine Nutzung von möglichst grünen Energiequellen einsetzt. Im Mai erklärte CEO Thiel, dass das kurzfristige Ziel sei, den Betrieb bis zum Jahr 2022 zu 70% CO2-neutral und mittel- bis langfristig zu 100% klimaneutral zu gestalten.