Die Luna Foundation Guard (LFG) legte gestern auf Twitter ihre Reserven offen und bestätigte, die eigenen Bitcoin-Reserven fast vollständig verkauft zu haben. Von den ursprünglich 80.081 gehaltenen BTC blieben lediglich 313 BTC übrig. Die Luna Foundation Guard versuchte mithilfe der Bitcoin Reserven ihren algorithmischen Stablecoin UST zu stabilisieren. Als sich der UST Token von seiner Dollar-Bindung löste, begann die Foundation ihre Bitcoin-Reserven gegen UST einzutauschen.

"1/ Am Samstag, dem 7. Mai 2022, besaß die Luna Foundation Guard eine Reserve, die aus den folgenden Vermögenswerten bestand:

- 80,394 BTC
- 39,914 BNB
- 26,281,671 USDT
- 23,555,590 USDC
- 1,973,554 AVAX
- 697,344 UST
- 1,691,261 LUNA

2/ In Übereinstimmung mit ihrer gemeinnützigen Mission und ihrem Fokus auf die Gesundheit des Terra-Ökosystems begann die Foundation ab dem 8. Mai, als der Preis von UST erheblich unter einen Dollar zu fallen begann, Reserven in UST umzuwandeln.“

@LFG_org

Die LFG legte nun offen 99,61% ihrer Bitcoin-Reserven veräußert zu haben. Dabei wurden 33.206 Bitcoins direkt für UST verkauft und weitere 47.188 BTCs in einem OTC-Handel (engl. Over-the-Counter) in UST konvertiert. Demnach hält die Foundation jetzt nur noch 313 BTC.

Interessanterweise benutzte die Foundation nur ihre Bitcoin Reserven zur Stabilisierung des UST-Tokens. Ihre BNB-Reserven in Höhe von 11,72 Millionen US-Dollar sowie die Avalanche-Reserven im Wert von 63,29 Millionen US-Dollar verkaufte die Foundation nicht. Vermutlich hätte dies auch nicht viel gebracht, denn schließlich konnten die 79.768 verkauften Bitcoins im Wert von 2,3 Milliarden US-Dollar den UST ebenfalls nicht stabilisieren.

Die Aufteilung der aktuellen LFG-Reserven. Quelle: LFG

Investoren von Luna, die ihr Geld im Staking angelegt haben, sollen innerhalb der nächsten 20 Tagen ihr Geld ausgezahlt bekommen. Dies ist aber auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Kryptowährung verlor in der letzten Woche 99% ihres Wertes und wird aktuell bei 0,0002 US-Dollar gehandelt. Die Marktkapitalisierung der ehemaligen Top 10 Kryptowährung fiel von einst 50 Milliarden US-Dollar auf eine Milliarde US-Dollar.

Der Vorsitzende der Foundation Do Kwon gab das weitere Vorgehen des Projektes bekannt. So will die LFG mithilfe eines sogenannten Hard Forks das Projekt "Terra 2.0" starten und damit die strukturellen Schwächen von Terra 1.0 ausgleichen. Ob dieses Projekt nach dem Luna Debakel Anklang finden wird, bleibt äußerst fragwürdig. Denn schließlich ist das Vertrauen in Terra sowie in die Luna Foundation Guard mehr als erschüttert. Es bleibt nur zu hoffen, dass Terra 2.0 nicht den gleichen negativen Einfluss auf den Bitcoin Markt haben wird wie Terra 1.0.