Nachdem das mittelamerikanische Land El Salvador bereits den Bitcoin zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel gemacht hat (das Gesetz tritt am 7. September 2021 in Kraft), liebäugeln zusehends auch weitere Staaten mit dem Gedanken, Bitcoin bzw. Kryptowährungen als Zahlungsmittel anzuerkennen. Aus einem, von der Präsidentin der kubanischen Zentralbank unterzeichnetem Dokument, welches im kubanischen Staatsanzeiger ("Gaceta Oficial") veröffentlicht wurde, geht hervor, dass der karibische Inselstaat Bitcoin und andere Kryptowährungen als Zahlungsmittel anerkennen und entsprechende Regularien schaffen möchte.

Den US-Sanktionen zum Trotz

Kuba war in den letzten Jahren einer Reihe von Sanktionen seitens der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika ausgesetzt. Obwohl lange Zeit sowohl der kubanische Pesos als auch der US-Dollar gültige Zahlungsmittel waren, ist das Land mittlerweile auf die eigene Landeswährung beschränkt. Darüber hinaus führten die USA, damals noch unter Ex-Präsident Trump, Maßnahmen ein, die die Möglichkeiten für Geldüberweisungen zwischen den USA und Kuba stark einschränkten.

Da sich, laut der Nachrichtenagentur Reuters, die Überweisungen aus den USA nach Kuba jedoch jährlich auf schätzungsweise bis zu drei Milliarden US-Dollar pro Jahr belaufen, steckt hier ein enormes Potenzial für Kryptowährungen, um diese entstandene Lücke zu füllen.

Viele Kubaner arbeiten in den USA und senden regelmäßig Geld in die Heimat, um ihre Familie zu unterstützen. Kryptowährungen bieten hierfür eine deutlich schnellere und günstigere Alternative zu Zahlungsdienstleistern wie z.B. "Western Union" und Co.

Legalisierung und Regulierung

Kubas Präsident Miguel Díaz Canel hat Berichten zufolge bereits vor einiger Zeit von der Bequemlichkeit der Benutzung von Kryptowährungen geschwärmt und danach in Betracht gezogen, diese positiven Aspekte für sein Land und die kubanische Wirtschaft zu nutzen.

Zur Nutzung dieser Vorteile sollen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dazu arbeitet die kubanische Regierung mit der Zentralbank zusammen. So soll ein Rahmen für die Lizenzierung von Finanzdienstleistern und zur Erleichterung von Transaktionen durch Kryptowährungen geschaffen werden.

Im Gegensatz zu El Salvador soll der Bitcoin aber kein gesetzliches, sondern lediglich ein legales Zahlungsmittel werden. Die von der Zentralbankpräsidentin Marta Sabina Wilson González unterzeichnete Resolution stellt klar:

"Die Währungseinheit der Republik Kuba ist der kubanische Peso. Die von der kubanischen Zentralbank ausgegebenen Banknoten und Metallmünzen sind die einzigen, die den Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels haben."

Steigende Popularität

Aber nicht nur beim Präsidenten, sondern auch bei den Bürgerinnen und Bürgern des Landes gewinnen Bitcoin und Co. immer weiter an Popularität. Laut einer Auswertung des sozialen Charting-Netzwerks "TradingView" ist Kuba weltweit das einzige Land, bei dem mehr als die Hälfte aller Anfragen (50,4 %) zu Kryptowährungen gestellt wurden, was einem Anstieg von 12,2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Es scheinen also gute Voraussetzungen für eine schnelle und reibungslose Adoption in Kuba zu herrschen.

Top 10 Länder bei Anfragen nach "Kryptowährungen"
Quelle: The Fintech Times