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Krieg in der Ukraine bringt Märkte zum Beben

Am von
Ukraine Bitcoin

Was sich in den vergangenen Tagen und Wochen bereits andeutete, ist nun anscheinend traurige Gewissheit. Russland greift die Ukraine an und bringt damit die Kurse an traditionellen, aber auch Kryptobörsen deutlich ins Taumeln. Lange war gerätselt worden, ob es noch zu einer friedlichen Einigung im Konflikt kommen kann. Mit Beginn der militärischen Aktionen stürzten weltweit die Märkte in den Keller.

Bitcoin-Kurs verliert stark, Altcoins stärker

Aufgrund der derzeit noch ungewissen Lage und des unkalkulierbaren Szenarios, das die Welt dabei erwartet, herrscht viel Unsicherheit im Markt. In Krisenzeiten gilt für viele Menschen das Sprichwort „Cash is King“, weswegen andere liquide Vermögenswerte nun zu Bargeld gemacht werden. Allen voran Kryptowährungen sind davon sehr stark betroffen.

  • Mit einem Minus von ca. 8% innerhalb der letzten 24 Stunden liegt der Bitcoin Kurs nun knapp unterhalb der 35.000 US-Dollar Marke.
  • Viele Altcoins traf es noch wesentlich härter. Kursverluste im zweistelligen Bereich bei minus 12% bis minus 20 % sind eher die Regel als die Ausnahme.
  • Die Marktkapitalisierung des gesamten Krypto-Marktes verlor im Vergleich zum Vortag knapp 10 Prozentpunkte und liegt jetzt bei etwa 1,6 Billionen US-Dollar.

Auch traditionelle Märkte betroffen

Wie bereits erwähnt, sind nicht nur der Kryptomarkt, sondern auch die traditionellen Märkte von den Kriegsmeldungen aus der Ukraine betroffen. Während der DAX bereits vorbörslich deutlich in Richtung 14.000 Punkte-Marke zurückfiel, schlossen die Märkte in Asien und Amerika nahe ihrer jeweiligen Tagestiefs. Beachtenswert dabei ist, dass es "weitestgehend wahllos durch pessimistische Privatkunden zu Verkäufen kommt", wie der Investmentexperte Kim Forrest der Tagesschau sagte.

Auch die weltweit wichtigsten...
...Indizes brachen ein. Quelle: boerse.de

Die Ölpreise hingegen schießen weiter in die Höhe. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete nun erstmals seit mehr als 8 Jahren wieder mehr als 100 US-Dollar, was einem Jahresplus von ca. 30% entspricht.

Treiber für die Inflation

Kriege waren in der Vergangenheit des Öfteren ein starker Treiber der Inflation. Nicht nur die außer Kontrolle geratenen Energiepreise, sondern auch Versorgungsengpässe und Lieferketten-Probleme spielen hierbei eine große Rolle. Nachdem die Teuerungsrate für Preise ohnehin schon sehr stark durch die Covid-Krise gepusht wurde, könnte ein geopolitischer Katastrophenfall wie ein möglicherweise bevorstehender großer Krieg die Preise weiter oben halten respektive noch weiter erhöhen. Tapas Strickland, der Wirtschaftsdirektor der National Australia Bank sieht laut einem Bericht der Tagesschau die Gefahr von noch steileren Zinserhöhungen.

"Ein Versorgungsengpass bei Rohstoffen und die Notwendigkeit eines deutlichen Anstiegs der Risikoprämie auf Aktien wegen geopolitischer Risiken könnten jedoch bedeuten, dass die Inflation noch länger hoch bleibt, so dass die Gefahr besteht, dass der Zinserhöhungszyklus steiler ausfallen muss"

- Tapas Strickland, Wirtschaftsdirektor NAB

Ruhe bewahren

Trotz der angespannten und ungewissen Lage sind breit gestreute Panikverkäufe der eigenen Assets selten eine gute Idee. Auch wenn ein (drohender) Krieg eine andere Situation wie die damals drohende Pandemie ist, so ärgerten sich im März 2020 sehr viele Anleger über ihre Panikverkäufe, da kurze Zeit später die Situation deutlich klarer wurde und sich die Märkte schnell erholten und auf neue Höhen schossen.

Wichtig ist es nun Ruhe zu bewahren, die Situation für sich selbst individuell korrekt einzuschätzen und entsprechend zu handeln. Je nach eigenem Anlagehorizont und Lebenssituation kann die Strategie nämlich unterschiedlich ausfallen. Besonders der Bitcoin, der immer wieder als "digitales Gold" bezeichnet wird, könnte sich in Krisenzeiten als freies und unzensierbares Geld durchaus als nützlich erweisen. Ob er dieser Aufgabe bereits gewachsen ist, muss sich jedoch zeigen.