In vergangenen Monaten stieg das Interesse von institutionellen Investoren am Bitcoin deutlich. Während sich Investmentgiganten wie z.B. Fidelity bereits seit längerem mit der Thematik rund um Kryptowährungen beschäftigen, kamen nach und nach weitere Vermögensverwalter und (Finanz-)Unternehmen hinzu.

Mit der Pacific Investment Management Company, LLC (PIMCO) betritt nun ein weiterer Gigant die Bitcoin-Bühne. Mit mehr als 2,2 Billionen US-Dollar verwaltetem Vermögen zählt PIMCO zu den größten Vermögensverwaltern der Welt. Das Unternehmen verwaltet Anlagen in vielen Anlageklassen wie festverzinsliche Wertpapiere, Aktien, Rohstoffe, Vermögensallokation, ETFs, Hedgefonds und Private Equity für Zentralbanken, Staatsfonds, Pensionsfonds, Unternehmen, Stiftungen und Privatanleger in aller Welt.

In einem Interview mit dem CNBC hat nun Daniel Ivascyn, der Chief Investment Officer von PIMCO, erklärt, dass das Unternehmen sich bereits intensiv mit Kryptowährungen befasst, einige PIMCO-Hedgefonds bereits krypto-basierte Wertpapiere handeln und dieses Engagement im Laufe der Zeit Schritt für Schritt ausgebaut werden soll. Er sieht großes disruptives Potenzial in diesem Markt und sieht insbesondere das eigene Geschäft bedroht, wenn man sich nicht darauf vorbereitet.

Ein Fundament aufbauen

Bisher beschränkt sich das Engagement vor allen Dingen auf den Handel aus einer relativen Wertperspektive. PIMCO kaufte bisher keine "echten Coins", sondern versuchte vielmehr Profite aus Fehlbewertungen zwischen dem beliebten Grayscale-Trust und den Futures zu profitieren.

Nach und nach sollen jedoch schrittweise auch direkte Investments in Krypto-Assets folgen.

Ivascyn erklärte:

"Wir prüfen derzeit, ob wir bestimmte Kryptowährungen als Teil unserer Trendfolgestrategien oder quantitativen Strategien handeln und dann mehr auf der fundamentalen Seite arbeiten können. Dies wird also ein schrittweiser Prozess sein, bei dem wir viel Zeit auf der internen Seite mit der Prüfung verbringen und mit Investoren sprechen. Und wir werden kleine Schritte in einem Bereich machen, der schnell wächst."

Daniel Ivascyn, CIO PIMCO

Daniel Ivanscyn, CIO von PIMCO
Quelle: pimco.de

DeFi mit disruptivem Potenzial

Im weiteren Verlauf des Gesprächs sprach der CIO über das disruptive Potenzial, das mit diesem neuartigen Sektor einhergeht.

"Man sollte das dezentralisierte Finanzwesen verstehen, denn es wird disruptiv sein und es könnte sehr wohl unsere Branche, insbesondere unser Geschäft, durcheinanderbringen. Wir denken über Szenarien nach, wohin uns das führen könnte, um sicherzustellen, dass wir wettbewerbsfähig bleiben und vorbereitet sind, um mit einem sich schnell verändernden Umfeld umzugehen, das ein ziemlich bedeutendes Wertversprechen bietet, insbesondere für jüngere Generationen oder die neue Generation der Investmentgemeinschaft."

Daniel Ivascyn, CIO PIMCO

Fazit

Ivascyns Gedanken zum Kryptomarkt sind sehr interessant. Es ist spannend zu sehen bzw. zu hören, dass die absolute Elite bereits erkannt hat, dass Bitcoin und Kryptowährungen keine Eintagsfliege im Finanzsektor sind und durchaus das Potenzial bieten, die ganze Industrie auf den Kopf zu stellen. Der PIMCO CIO sagte wortwörtlich im Interview, dass er durchaus erkannt habe, dass Krypto-Assets "gekommen sind, um zu bleiben". Während also viele Kritiker noch immer der Meinung sind, dass es sich bei Bitcoin um magisches Internetgeld für Nerds und Drogenhändler handelt, ist die Finanzelite schon längst dabei, sich einen Platz in diesem neuen Markt zu sichern.

Das volle Interview (englisch) ist auf der Website des CNBC zu sehen.