Seit Freitag konnte beobachtet werden, dass die Mining-Hashrate der großen chinesischen Mining-Pools innerhalb von 24 Stunden um teilweise mehr als 30% eingebrochen ist. Der chinesische Crypto-Journalist "Wu Blockchain" hat darüber berichtet, dass als Grund dafür ein regionaler Blackout im Nord-Westen Chinas anzuführen ist.

Was war passiert?

In der chinesischen Region Xinjiang kam es in den vergangen Tagen zu großen Überschwemmungen, wovon unter anderem ein großes Kohlebergbau-Unternehmen betroffen war. Die Stollen der Mine wurden am 10.April überflutet und 29 Bergarbeiter wurden durch die Wassermassen überrascht und saßen in den tiefen der Erde fest. Acht von ihnen konnten mittlerweile gerettet werden, 21 weitere warten noch immer auf Rettung.

Das chinesische Nachrichtenportal Xinhuanet berichtete, dass es zusätzlich zu diesem Unglück in den vergangenen vier Wochen zu zwei weiteren großen Unfällen in Kohlegruben kam, bei denen es Gasausbrüche gab und sogar acht Menschen ums Leben kamen. Aus diesem Grund führt das "Nationale Büro für die Überwachung der Bergbau-Sicherheit" derzeit umfassende Sicherheitsinspektionen in den Kraftwerken der Region durch, was zu massiven Stromausfällen in Teilen Xinjiangs führte.

Was waren bzw. sind die Folgen?

Die Stromausfälle durch einerseits Überschwemmung und andererseits Abschaltung des Stromnetzes zu Sicherheitszwecken, führten dazu, dass die chinesischen Mining-Pools ihrer Arbeit nichtmehr nachgehen konnten. Aussagen von Jiang Zhuoer, des CEO von BTC.TOP, einem chinesischen Mining-Unternehmen, zufolge sind in der Region Xinjiang ca. 21% der globalen Bitcoin-Hashrate beheimatet, was zu einem enormen Einbruch der selbigen führte. Da jedoch erst vor kurzem ein sogenanntes "Difficulty-Adjustment", also die Anpassung des Schwierigkeitsgrads für Miner einen gültigen Block zu finden, statt fand, kam es dazu, dass nicht wie üblich ca. 6 neue Blöcke pro Stunde gefunden wurden , sondern teilweise nur 2 oder 3.

Zwischen 15.04 und 17.04 betrug die Differenz der Hashrate laut bitinfocharts.com sogar etwas mehr als 33% und befindet sich seitdem ca. auf dem Niveau von Dezember 2020. Mittlerweile ist die Hashrate jedoch schon wieder leicht am zunehmen und auch die Bitcoin-Blöcke werden wieder schneller gefunden. Alles in allem sollen die Sicherheitsinspektionen jedoch eine knappe Woche anhalten.

Quelle: bitinfocharts.com

Hängt der derzeitige Preissturz damit zusammen?

Auf diese Frage lautet die Antwort eindeutig: JEIN!

Natürlich wird es einige Leute geben, bei denen eine derartige Situation Zweifel ausgelöst hat und die deswegen ihre BTC Bestände abgestoßen haben. Außerdem war es in der Vergangenheit häufig so, dass die Hashrate und der Preis korrelierten. Nichtsdestotrotz, ist es falsch, den Preis-Drop nur darauf zurückzuführen.

Wenn uns die Vergangenheit eines gelehrt hat, dann das, dass man im Bitcoin- und Krypto-Markt nicht nach einfachen Gründen für irgendwelche Preisbewegungen suchen sollte. Meistens ist es nämlich nicht so einfach und die Marktstrukturen sind komplexer als viele annehmen.

Eines ist jedoch sicher. Bitcoin hat sich bisher immer sowohl von plötzlichen Hashrate- als auch von Preisstürzen erholt. Wer das langfristige Ziel hat, Bitcoin im Sinne einer monetären Revolution zu etablieren, der dürfte sich über die günstige Kaufgelegenheit sehr gefreut haben.