Die Kampagne »Change the code, not the climate«, welche von der Umweltorganisation Greenpeace ins Leben gerufen wurde und bekannt für die Verbreitung von Falschinformationen zum Bitcoin-Mining ist, leistete sich gestern einen peinlichen Fehler. Auf Twitter teilte die Organisation einen Artikel über das Immersion-Mining und lobte dabei Kryptowährungen, welche auf diese Weise geschürft werden. Gleichzeitig richtete Greenpeace einen Appell an die Bitcoin-Miner ebenfalls auf das Immersion-Mining zu setzen. In dem Artikel von Axios wurde allerdings die Mining-Anlage von CleanSpark in Norcross vorgestellt, wo ausschließlich Bitcoin geschürft werden.

Das spricht zweifellos einige der wichtigsten Probleme von Krypto-Mining an – hauptsächlich die Lärmbelastung und die erzeugten Emissionen. Wir hoffen, dass weitere Kryptowährungen diese Art von Maßnahmen ergreifen – und damit sogar noch weitergehen.

(Wir sehen dich an, Bitcoin)

Change the Code

Spott in der Community

Change the Code merkte kurze Zeit später den Widerspruch zu ihrer eigenen Kampagne und löschte ihren Tweet wieder. Doch es war bereits zu spät und Screenshots des ursprünglichen Tweets wurden in der Bitcoin-Community verbreitet. Auch der Bitcoin-Umweltaktivist Daniel Batten äußerte seinen Spot über den Ausrutscher von Greenpeace:

„Eilmeldung: Greenpeace erzählt versehentlich die Wahrheit und löscht [den Tweet] dann wieder schnell.

Sie haben gedacht, dass Cleanspark zeigt, wie sich Bitcoin-Miner zu verhalten haben und haben nicht realisiert, dass Cleanspark selbst Bitcoin schürft.

Greenpeace USA möchte sich bei Chris Larsen [Mitbegründer von Ripple] entschuldigen. Die bisherige Desinformationskampagne wird in Kürze wieder fortgesetzt.

Daniel Batten, Bitcoin-Umweltaktivist

Auch das betroffene Unternehmen CleanSpark äußerte sich zu dem Vorfall. Unter dem Tweet von Batten teilte das Unternehmen ein Video und erklärte, dass 91% des Stroms der Mining-Anlage in Norcross emissionsfrei erzeugt wurde.

Immersion-Mining von CleanSpark

Der geteilte Artikel von Greenpeace gibt allerdings einen spannenden Eindruck in die Vorteile des Immersion-Minings. Bei diesem werden die Mining-Geräte in synthetisches Öl getaucht, welches die Wärme der Mining-Geräte abnimmt. Diese Wärme wird dann auf das Wasser übertragen, welches zu einem externen Kühler gepumpt wird. Sobald die Wärme des Wassers an die Luft abgegeben wurde, wird das Wasser an den Kühler wieder zurückgeführt.

Die Mining-Geräte werden dadurch mit Öl und Wasser gekühlt und nicht mit Luft. Die Lüfter, welche Standardweise in den ASIC Geräten verbaut werden, sind damit überflüssig. CleanSpark ersetzt die Lüfter durch eine speziell entwickelte Firmware. Das Unternehmen geht davon aus, dass das Immersion-Mining die Lebensdauer der ASIC-Geräte von 5 auf 7 Jahren verlängern könnte.

Zusätzlich ermöglicht das Immersion-Mining eine Effizienzsteigerung der Mining-Geräte. Laut den Aussagen von CleanSpark können die ASIC-Geräte auf bis zu 120% ihrer gewöhnlichen Leistung übertaktet werden. CEO Zachary Bradford erklärte in dem Artikel, dass das Immersion-Mining langfristig eine der profitabelsten Methoden des Bitcoin-Minings sei.

Das Unternehmen CleanSpark plant nächstes Jahr seinen Mining-Betrieb von 5,1 auf 20 Exahashes auszubauen. Dabei soll auch das Immersion-Mining eine wichtige Rolle weiterhin spielen. Mit ihrem Ausrutscher hat Greenpeace in jedem Fall schon ein wenig Werbung für das amerikanische Mining-Unternehmen gemacht.