Am gestrigen Donnerstag gab Jerome Powell, der Vorsitzende der amerikanischen Zentralbank Federal Reserve (FED) während einer Anhörung bekannt, dass die Vereinigten Staaten von Amerika keinerlei Pläne für ein Verbot von Bitcoin und Kryptowährungen haben.

Auf die Rückfrage des Abgeordneten Ted Budd, der von Powell ein Statement zu den hohen Inflationsraten haben wollte, behauptete dieser, dass die Inflation vor allem auf die Lieferkettenkrise zurückzuführen sei und nicht durch die expansive Geldpolitik der FED verursacht wurde. Er deutete an, dass diese wohl in der ersten Hälfte des nächsten Jahres zurückgehen werde.

Ted Budd zitierte dann Powells frühere Kommentare zu digitalen Zentralbankwährungen (CBDC) und deren Auswirkungen auf Stable Coins, Bitcoin und andere Kryptowährungen. Budd zitierte Jerome Powell aus einer Anhörung im Juli: "Man bräuchte keine Stable Coins, man bräuchte keine Kryptowährungen, wenn man eine digitale US-Währung hätte."

Im Anschluss stellte Budd die direkte Frage an Powell, ob er bzw. die USA die Absicht haben, Kryptowährungen (ähnlich wie es China getan hat) zu verbieten oder stark einzuschränken.

"Wir haben nicht die Absicht, sie zu verbieten", antwortete Powell und erklärte weiter, dass die Stable Coins in den regulatorischen Rahmen aufgenommen werden sollten.

Kann man den Aussagen trauen?

Vielen Bitcoin- und Kryptobefürwortern wird bei diesen Aussagen schnell der bekannte Satz des DDR-Staatschefs Walter Ulbricht "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten" in den Sinn kommen. Denn wie wir alle wissen, wurde kurze Zeit später dann eben doch eine Mauer gebaut.

Ob man dem Statement des FED-Vorsitzenden wirklich trauen kann, muss demnach jeder für sich selbst entscheiden. Davon ausgehend, dass er die Wahrheit sagt und in Anbetracht der Rolle der USA im Kryptobereich (v.a. nach dem China Verbot) ist dies jedoch durchaus ein positives Signal.

Ärgerlich zu hören war jedoch, dass die US-Regulatoren und Politiker noch immer nicht den Unterschied zwischen Bitcoin und Stable-Coins verstehen. Was das betrifft, haben die Damen und Herren noch eine Menge Nachholbedarf, wenn sie eine angemessene Regulation anstreben wollen.

Hier kannst gibt es die Anhörung zu sehen: