Aus einem Bloomberg Bericht geht hervor, dass die Exxon Mobil Corporation, einer der weltweit größten Öl- und Gasproduzenten, in Erwägung zieht, das, im vergangenen Jahr gestartete, Mining-Pilotprojekt weiter auszubauen. Der Ölgigant begann im Januar 2021 damit, überschüssiges Gas aus Öl-Quellen im US-Bundesstaat North Dakota zu verwenden, um Bitcoin-Mining zu betreiben. Aufgrund von fehlenden Pipelines können monatlich so mehr als 500.000 Kubikmeter Gas sinnvoll verwendet werden, das andernfalls lediglich abgefackelt worden wäre. Das Bitcoin-Mining erlaubt es Exxon und deren Konkurrenzunternehmen ortsunabhängig Gas zu monetarisieren, das als Neben-Produkt bei der Förderung von Öl zu Tage kommt.

Das Pilotprojekt wird in Zusammenarbeit mit Crusoe Energy Systems umgesetzt, einer Firma, welche Unternehmen wie Exxon dabei hilft, das überschüssige Gas in mobilen Generatoren in Strom umzuwandeln und für das Bitcoin-Mining zu verwenden.

Exxon, erwäge nun ähnliche Pilotprojekte in Alaska, Nigeria, Argentinien, Guyana und Deutschland, zu starten, meldete Bloomberg in Bezug auf verschiedene Firmen-Insider. Ob und wann genau der Ausbau starten soll, ist bisher nicht bekannt. Eine Unternehmenssprecherin wollte sich diesbezüglich gegenüber Bloomberg nicht äußern, bekräftigte jedoch, dass es kontinuierlich Überlegungen gebe, das Volumen der abgefackelten Gase zu senken.

„Wir evaluieren kontinuierlich neue Technologien, die darauf abzielen, das Abfackel-Volumen in unseren Betrieben zu reduzieren.“

- Sarah Nordin, Unternehmenssprecherin Exxon Mobil Corp.

Positiver Einfluss auf die Umwelt

Neben den offensichtlichen monetären Vorteilen für den Mineralölkonzern hat die Verwendung des Gases für das Bitcoin-Mining auch positive Einflüsse auf die Umwelt und den Klimawandel. Die Verbrennung des überschüssigen Gases in den Stromgeneratoren ist um einiges effizienter als das "normale Abfackeln". Auf diese Weise kann die Menge des Treibhausgases Methan, die jährlich in die Atmosphäre gelangt, signifikant reduziert werden. Dies erklärte auch Chase Lochmiller, der CEO und Gründer von Crusoe Energy Systems.

"Insbesondere verbrennen Fackeln nur etwa 93 % des Methans, das ein sehr starkes Treibhausgas ist, während das System von Crusoe 99,89 % verbrennt. Durch die Verringerung der unverbrannten Methanemissionen reduziert Crusoe die CO₂-Äquivalent-Emissionen um etwa 63 % im Vergleich zum fortgesetzten Abfackeln. Jedes dieser 'digitalen Abfackelungssysteme', die wir einsetzen, verhindert, dass jährlich 8.000 Tonnen C02-Äquivalent in die Atmosphäre abgegeben werden."

- Chase Lochmiller, CEO Crusoe Energy Systems

Mit einem Ausbau von Projekten dieser Art könnten also sowohl Exxon als auch die Umwelt noch mehr profitieren und als Vorbild für andere Mineralölkonzerne dienen, einen ähnlichen Weg einzuschlagen. Außerdem sind es Projekte wie diese, die dazu beitragen können, das Bitcoin-Mining langfristig in ein besseres Licht zu rücken und die Öffentlichkeit auf die positiven Aspekte aufmerksam zu machen.