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Inflation bei den Erzeugerpreisen in Deutschland steigt auf 45,8%!

Am von
Erzeugerpreise

In Deutschland wurde für den August 2022 ein Rekordanstieg bei den Erzeugerpreisen gemeldet. Diese sind im Vergleich zum August 2021 um 45,8 % und im Vergleich zum Vormonat um 7,9 % gestiegen. Seit dem Beginn der Datenerhebung 1949 ist das der höchste Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat sowie zum Vormonat. Nachdem im vergangenen Monat bereits eine Rekordzahl gemeldet wurde, hatte man eigentlich mit einem leichten Rückgang im Vormonatsvergleich gerechnet. Der Preisanstieg ist erschreckend.

Veränderung der Erzeugerpreise im Vorjahresmonats- und Vorjahresmonatsvergleich – Quelle: Statista

Der Treiber sind die Energiekosten. Diese sind im Vergleich zum Vorjahresmonat um 139 % gestiegen. Aber auch wenn Energie außen vor gelassen wird, gab es einen Anstieg um immerhin 14 %.

Was sind Erzeugerpreise?

Die Erzeugerpreisinflation (EPI) stellt die Preisänderung eines Indexes bestehend aus gewerblichen Produkten dar. Das Statistische Bundesamt beschreibt es folgendermaßen:

Der Index misst die Entwicklung der Preise für die im Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte.

Im Endeffekt sind es die Preissteigerungen am Anfang der Produktionskette, also bevor die Produkte weiterverarbeitet und unter anderem als Konsumgüter bei den Endverbrauchern landen.

Aussagekraft des EPI

Die Erzeugerpreise gelten als Vorbote für die Konsumgüterpreise. Wenn die Preise sich am Anfang der Produktionskette erhöhen, dann wird sich dies auch mit einer gewissen Verzögerung in den Konsumgüterpreisen widerspiegeln.

Das lässt sich gut an einem Beispiel veranschaulichen:

Futtermittel für Nutztiere sind im Vergleich zum Vorjahresmonat um 37,6 % gestiegen. Wenn es zum Beispiel teurer wird tierische Produkte zum Essen herzustellen, dann sehen wir als Endkunden nicht direkt höhere Preisschilder im Supermarkt. Die dann teurer hergestellten Endprodukte sind erst nach einiger Zeit zum Kauf verfügbar. Und für diese neue Charge müssen letzten Endes die Preise neu kalkuliert werden – vor allem bei so drastischen Preissteigerungen, wie wir sie aktuell erleben. Würde der Preis für den Endkunden nicht angehoben werden, dann würden die Unternehmen schlichtweg weniger Gewinne machen oder je nach Marge und Preisanstieg sogar Verluste verzeichnen.

Demnach ist davon auszugehen, dass die Konsumgüterpreise mit der Zeit weiter nachziehen werden.

Deutschland: Erzeugerpreis- vs. Konsumgüterpreisindex – Quelle: TradingView

Grund für die Preissteigerung

Schuld an den gestiegenen Erzeugerpreise sind in erster Linie die Energiepreise. Deren starke Verteuerung liegt primär an den Sanktionen gegen Russland aufgrund des Ukrainekriegs. Oder aus einer anderen Sicht daran, dass Deutschland sich so stark in die Abhängigkeit eines einzigen Landes begeben hat.

Wenn man aber noch weiter in der Ursachenforschung zurückgeht, so könnte auch dem Fiatgeld-System eine Teilschuld zugeschrieben werden, das durch die gewollte Geldentwertung gezielt exzessiven Konsum anregt. Alle Prozesse, die dieser Konsum in Gang setzt, benötigen Energie. Wird mehr Energie nachgefragt, so steigen die Energiekosten bei gleichbleibendem Angebot.

Zudem bewirkt eine Ausweitung der Geldmenge, dass mehr Geld der gleichen Menge an Ressourcen gegenübersteht. Und wenn dieses zusätzliche Geld mehr Rohstoffe respektive Energie nachfragt, dann sind Preissteigerungen vorprogrammiert.

Natürlich spielt aber das mangelnde Angebot an Energie aufgrund der aktuellen Situation eine große Rolle. Das sieht man auch daran, dass die Erzeugerpreisinflation in den USA wieder rückläufig ist. Die USA sind nämlich im Hinblick auf Energie bei Weitem nicht so abhängig von Russland wie Deutschland.

Kann Bitcoin einen Beitrag leisten?

Da Bitcoin-Mining durchaus erneuerbare Energien vor Ort profitabler machen kann, wäre dies ein längerfristiger Lösungsansatz für die derzeitigen Probleme. Dies braucht aber seine Zeit und dafür müsste auch die Energiethematik des Bitcoin-Minings in Deutschland beziehungsweise in der EU unvoreingenommener angegangen werden.

Ausblick

Da sich stark steigende Erzeugerpreise früher oder später in den Konsumgüterpreisen widerspiegeln werden, gehen Ökonomen davon aus, dass sich die Konsumgüter weiterhin stark verteuern werden. Es ist sogar schon von Inflationsraten im zweistelligen Bereich die Rede. Eine Abkühlung ist also noch lange nicht in Sicht.


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