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Proteste Bitcoin

Linke in El Salvador protestieren gegen Bitcoin-Gesetz

Wie die salvadorianische Zeitung La Pensa Grafica berichtete, kam es in den vergangenen Tagen zu Protesten von einer Gruppe von linkspolitischen Gewerkschaften und Studentenvereinigungen, die die sofortige Aufhebung des neuen Bitcoin-Gesetzes fordert. Bitcoin soll dank dieses neuen Gesetzes im September zum offiziellen gesetzlichen Zahlungsmittel im mittelamerikanischen Land werden.

Nachtrag 25.7.21

Mittlerweile liegen uns Bilder vor, die zeigen, dass es sich bei den Demonstranten wohl nur um ca. 20 Personen handelte und ergo die Meldungen von „großen Protesten“ mehr daraus machten, als es tatsächlich war.

Umfragen zeigen Skepsis

Kürzlich veröffentlichte Umfragen der Francisco Gavidia Universität zeigen deutlich, dass noch viel Skepsis und Verunsicherung innerhalb der salvadorianischen Bevölkerung herrscht.

Ca. ein Viertel der Bevölkerung gab an, dass sie die Einführung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel für eine sehr schlechte Idee halten und immerhin etwas mehr als die Hälfte der Menschen, dass sie es zumindest nicht gut finden.

Lediglich 12,9% bzw. 6,5% der Befragten gab an, das Bitcoin-Gesetz für eine gute beziehungsweise absolut richtige Entscheidung zu halten.

Dass diese Umfrageergebnisse, jedoch auch aus großem Unverständnis und Angst vor (technischer) Überforderung resultieren lässt sich gut an einigen Aussagen erkennen, die von Teilnehmern an einer Protestaktion gemacht wurden. Ein weiterer Grund, warum viele Bürger El Salvadors das Gesetz ablehnen, ist die politische Abneigung gegen den Initiator Präsident Nayib Bukéle.

Demo gegen Bitcoin

Bei einer von der linken Bewegung „Bloque de Resistencia y Rebeldia Popular“ („Block des Widerstandes und der Rebellion des Volkes“) organisierten Demonstration, versammelten sich einige Menschen, die kategorisch dagegen sind, Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel zu verwenden. Als Begründung geben die Demonstranten oft an, dass das neue Gesetz von Präsident Bukele auferlegt wurde, ohne vorab das Volk zu befragen oder Studien zur Technik durchzuführen.

Mit Bannern und Transparenten protestierten die Teilnehmer gegen die Einführung von BTC und behaupteten „Niemand will Bitcoin“.

Dass ein Großteil der Ablehnung, aber auch aus fehlendem Wissen, fehlender Erfahrung und allgemeinen Vorurteilen resultiert, lässt sich anhand von Interviewaussagen einiger Aktivisten gut erkennen.

Beispielsweise gab Idalia Zùniga vom Bloque de Resistencia y Rebeldia Popular gegenüber Reportern an, dass sie der Meinung sei, dass das Bitcoin-Gesetz zum Betrug anstifte da BTC leicht zur Geldwäsche verwendet werden könne.

Noch ein weiter Weg

Zwar konnte Nayib Bukéle das neue Bitcoin-Gesetz aufgrund einer parteilichen Mehrheit im Parlament quasi im Alleingang durchwinken, um allerdings eine Mehrheit zur Akzeptanz in der Bevölkerung zu erlangen haben er und seine Partei noch einen weiten Weg vor sich.

Wichtig wird sein, vor allem die Vorurteile aus der Welt zu räumen und die Bürgerinnen und Bürger des Landes sowohl in technischer als auch ökonomischer Hinsicht auf das Vorzubereiten was Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel mit sich bringen wird. Die Menschen müssen mit dieser neuartigen Form des Geldes erst warm werden, aber das werden sie nur, wenn sie die Angst und Skepsis durch Bildung in diesem Bereich ablegen können.

Wir dürfen jedenfalls gespannt sein, wie sich die Sache entwickelt. Für den Erfolg von Bitcoin im Allgemeinen wäre es enorm wichtig, dass El Salvador seiner Rolle als Vorreiter gerecht wird.