Eine vom The Bitcoin Magazine veröffentlichte Inscription sorgte gestern nicht nur für den größten Bitcoin-Block aller Zeiten, sondern setzte auch ein Zeichen für den WikiLeaks-Gründer und Bitcoin-Pionier Julian Assange, der seit über einem Jahrzehnt, abgeschottet von der Außenwelt, für seine Freiheit und darüber hinaus für die Pressefreiheit von uns allen kämpft. Vergangene Woche jährte sich seine Gefangenschaft im Londoner Belmarsh Prison zum vierten Mal.

"Heute hat @BitcoinMagazine das Bild des Freiheitskämpfers und @WikiLeaks Gründer Julian Assange auf der Bitcoin Blockchain [verewigt].

Dieses Bild, das Cover unserer Q1 2023 Ausgabe, dient als Erinnerung für den Preis, den manche von uns zahlen mussten, damit wir alle unsere Freiheit genießen können."

@thebtcmag auf Twitter

Ein besonderer Block

Vor wenigen Wochen berichtete Blocktrainer.de über den bisher größten Block 774628, welcher eine Inscription des "Magic Internet Wizards" beinhaltete. Der 3,96 MB große Block war insofern sehr besonders, als dessen Speicherplatz fast ausschließlich von einer einzigen Transaktion, nämlich den Bilddaten der Inscription belegt wurde und damit sehr nahe an die theoretisch maximale Blockgröße von 4 MB herankam.

Dieser Rekord wurde gestern erneut gebrochen.
Block 786501 belegt nun mit 3,98 MB, wovon alleine 3,76 MB zur Inscription von Julian Assange gehören, den ersten Platz unter den größten Bitcoin Blöcken und vermittelt gleichzeitig eine deutlich wichtigere Nachricht als es noch beim "Taproot Wizard" der Fall war. Die Inscription kostete durch eine relativ hoch angesetzte Gebührenrate fast einen halben Bitcoin, also aktuell ungefähr 12.500 €. Angesichts dieser hohen Summe wäre es wahrscheinlich auch etwas unfair, die Inscription als reinen Marketing-Stunt abzustempeln. Diese wurde darüber hinaus mit einem "seltenen Satoshi" verknüpft, dem ersten Satoshi eines Blockes aus 2010.

Das ungewöhnliche Bild des neuen größten Bitcoin-Blocks | Quelle: mempool.space

Dem Jahr, als WikiLeaks von gemeinsamer Zensur der größten Zahlungsdienstleister PayPal, VISA und Mastercard betroffen war. Die Rolle des zensurresistenten Bitcoin spielte unter anderem deshalb damals wie heute eine wichtige Rolle.

"Als Antwort [auf die Zensur], nahm sich Julian zum ersten Mal Bitcoin an, das Geld der Freiheit, welches er einst 'die interessanteste Entwicklung im Internet' nannte.

7 Jahre später dankt Julian diesen Unternehmen und der US-Regierung, da sie WikiLeaks zu einer 50.000 % Wertsteigerung verhalfen."

@thebtcmag auf Twitter

Spenden für die Plattform können hier nach wie vor auch in Bitcoin getätigt werden.

Ein Zeichen für Assange

Vier Jahre sind mittlerweile seit der offiziellen Inhaftierung von Assange vergangen. Nach wie vor befindet er sich in Haft im Belmarsh Prison in London, wo er sich weiterhin gegen seine Auslieferung in die USA, welche bereits letzten Juni von der britischen Regierung bestätigt wurde, wehrt. Kürzlich wurden auch offizielle Stimmen aus seinem Heimatland Australien laut, welche die USA drängen, die Auslieferung zu stoppen. In unserem Beitrag zur bestätigten Auslieferung von Assange haben wir die wichtigsten Ereignisse der letzten Jahre in einer Übersicht zusammengefasst.

Auch wenn ein Bild in einem Bitcoin Block an den Umständen, in denen Julian Assange sich seit über einer Dekade wiederfindet, leider nichts ändern kann, wird immerhin versucht, das Thema wieder mehr in den Vordergrund zu rücken. Die Bemühungen von westlichen Politikern, auch der Bundesregierung, lassen jedenfalls nach wie vor zu wünschen übrig und sind das ziemliche Gegenteil davon, wofür Rechtsstaatlichkeit und Demokratie eigentlich stehen sollten.

Das Bitcoin-Netzwerk und seine Teilnehmer werden Assange nach dem gestrigen Block jedenfalls niemals vergessen. Es bleibt zu hoffen, dass dies nicht nur auf technischer Ebene zutrifft, sondern auch in Zukunft für die Freilassung von Julian Assange und Pressefreiheit im Allgemeinen eingestanden wird!


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