Die größte US-Kryptobörse Coinbase ist ebenfalls von der derzeitigen Bankenkrise in den Vereinigten Staaten betroffen. Coinbase bestätigte via Twitter Kundeneinlagen bei der mittlerweile ebenfalls geschlossenen Signature Bank in Höhe von 240 Millionen US-Dollar zu besitzen. Das Unternehmen war erst kürzlich von der Silvergate Bank zu der Signature Bank gewechselt, nachdem erstere in Schieflage geraten war.

Signature Bank von US-Behörden geschlossen

Nach der Silicon Valley Bank wurde die Signature Bank am gestrigen Sonntag als zweite Bank von den US-Behörden geschlossen, wie aus einer Erklärung der Federal Reserve, des US-Finanzministeriums und der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) hervorgeht. Die Behörden versprachen allerdings, dass die Bank am heutigen Montag ihre Geschäfte öffnen wird und die Kunden der Bank ihr Geld abheben werden können.

Die Einlagen der Kunden sollen mithilfe des Entlastungsprogramms der amerikanischen Zentralbank abgesichert werden. Eine Rettungsaktion wird es wie auch bei der Silicon Valley Bank für die Signature Bank nicht geben.

Coinbase bestätigt Position

Die größte amerikanische Krypto-Börse Coinbase ist vermutlich einer der größten Unglücksraben der derzeitigen Bankenmisere. Um seinen institutionellen Kunden den einfachen Handel mit Kryptowährungen zu ermöglichen, arbeitet Coinbase eng mit den traditionellen Banken zusammen. Bis Anfang März griff Coinbase dafür auf die Dienstleistungen der Silvergate Bank zurück. Als dann Anfang dieses Monats Silvergate die Veröffentlichung ihres 10-K-Berichts aufschob, beendete Coinbase die Partnerschaft mit Silvergate und wich auf die Signature Bank aus.

Mit der Schließung der Signature Bank ist Coinbase nun ebenfalls direkt von den Entwicklungen im amerikanischen Bankensektor betroffen. Das Unternehmen bestätigte Einlagen in Höhe von 240 Millionen US-Dollar bei der Bank zu besitzen. Aufgrund der beschlossenen Maßnahmen der amerikanischen Zentralbank rechnet das Unternehmen allerdings damit, dass die Einlagen zeitnah zurückerstattet werden:

„Alle Kundengelder bei den Banken sind weiterhin durch die FDIC-Versicherung geschützt. Aufgrund der Schließung der Signature Bank durch die FDIC führen wir derzeit alle Bargeldtransaktionen unserer Kunden mit anderen Bankpartnern durch.

„Zum Geschäftsschluss am Freitag, dem 10. März, hatte Coinbase bei der Signature Bank ein Saldo von etwa 240 Millionen US-Dollar. Wie von der FDIC angegeben, erwarten wir, diese Gelder vollständig zurückzuerhalten.“

Coinbase

Bisher gab Coinbase noch nicht bekannt, auf welche Bank das Unternehmen nun ausweichen wird. Coinbase ist nicht das einzige Krypto-Unternehmen, welches von der Schließung der Signature Bank direkt betroffen ist. Auch der Stablecoin-Emittent Paxos gab bekannt, Einlagen in Höhe von rund 250 Millionen US-Dollar bei der Signature Bank zu besitzen. Paxos rechnet damit, bereits heute die Einlagen zurückzuerhalten.

Aufgrund der Hilfe durch die Fed sollte die Schließung der Signature Bank keine weiteren finanziellen Konsequenzen für die betroffenen Krypto-Unternehmen mit sich bringen. Allerdings sollte sich jeder Investor bzw. Nutzer dieser Plattformen bewusst machen, dass diese Unternehmen abhängig von den interventionistischen Maßnahmen der amerikanischen Zentralbank sind. Mit dem Grundethos des Bitcoins, welcher als eine Antwort auf die Fiat-Geldpolitik, die Finanzkrise 2008 und den daraus resultierenden Ungerechtigkeiten geschaffen wurde, hat dies wenig gemeinsam.