Der Pensionsfonds von Jersey City befindet sich derzeit im Prozess, in Bitcoin zu investieren. Das teilte der Bürgermeister Steven Fulop gestern bei dem Kurznachrichtendienst 𝕏 mit.

Normalerweise nicht mein Thema in einem Beitrag, aber ich werde es trotzdem teilen – die Frage, ob Krypto/Bitcoin hier ist, um zu bleiben, ist weitgehend geklärt, und Krypto/Bitcoin hat gewonnen. Der #JerseyCity-Pensionsfonds ist dabei, den Papierkram bei der SEC zu aktualisieren, um % des Fonds in Bitcoin-ETFs zu investieren, ähnlich wie es der Wisconsin-Pensionsfonds getan hat (2 %). Dies wird bis zum Ende des Sommers abgeschlossen sein und ich bin sicher, dass es irgendwann üblicher sein wird.

Ich habe lange Zeit an Krypto geglaubt (durch die Höhen und Tiefen), aber im Großen und Ganzen glaube ich, dass Blockchain zu den wichtigsten neuen technologischen Innovationen seit dem Internet gehört. #Bitcoin #Bitcoin2024
Steven Fulop, Bürgermeister von Jersey City

Die Pensionsfonds kommen

Als über die obligatorischen Einreichungen bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC bekannt wurde, dass der Pensionsfonds vom US-Bundesstaat Wisconsin im ersten Quartal rund 163 Millionen US-Dollar in Bitcoin-Spot-ETFs gehalten hat, waren sich die ersten Experten sicher, dass jetzt langsam aber sicher ein Stein ins Rollen kommen wird. Die sogenannten 13-F-Filings für das zweite Quartal sollten bis zur Abgabefrist Mitte August Aufschluss darüber geben, ob sich bereits weitere staatliche Pensionsfonds angeschlossen haben. 

Bemerkenswert an dem Post von Bürgermeister Steven Fulop ist, dass er in der Ankündigung den State of Wisconsin Investment Board (SWIB) referenziert und betont, er sei sich sicher, dass es künftig üblicher sein wird, als Pensionsfonds Bitcoin zu halten. Nach SWIB wäre der Pensionsfonds von New Jersey, wenn die Investition wie angekündigt Ende Sommer tatsächlich vollzogen wird, der offiziellen Informationslage zufolge, der zweite staatliche US-Pensionsfonds, der Bitcoin hält – wenn auch nur indirekt über die Bitcoin-ETFs.

Der Pensionsfonds von Jersey City heißt Employees' Retirement System of Jersey City (ERS) und ist für die Rente der bei der Stadt angestellten Personen zuständig. Wie viel genau der Fonds verwaltet ist nicht bekannt, doch es sollten jedoch nur wenige hundert Millionen US-Dollar sein. Eine Allokation von rund zwei Prozent des Kapitals in Bitcoin-Spot-ETFs, wie es der Bürgermeister in Aussicht stellt, dürfte sich entsprechend kaum auf den Bitcoin-Kurs auswirken. Entscheidender hierbei ist die Signalwirkung.

Insgesamt befinden sich in den USA rund sechs Billionen US-Dollar in staatlichen Pensionsfonds. Sollten alle diese Rentenfonds die besagten zwei Prozent in die Bitcoin-Spot-ETFs investieren, so würde dies den Preis von Bitcoin in die Höhe schießen lassen. Dann würden nämlich rund 120 Milliarden US-Dollar an Kaufnachfrage auf das begrenzte Asset treffen. Das ist in etwa doppelt so viel, wie die Bitcoin-Spot-ETFs aus den USA derzeit zusammengenommen verwalten.

Der gesamte Rentenmarkt der USA ist mit weit über 30 Billionen US-Dollar sogar noch um ein Vielfaches größer als das Anlagevolumen der staatlichen Pensionsfonds. Sollte es tatsächlich gängig werden, dass Pensionsfonds aus den USA lediglich einen kleinen Prozentsatz ihres Kapitals in das Asset investieren, dann würde dies stark steigende Notierungen mit sich ziehen.

Politische Implikation

Steven Fulop ist seit dem Jahr 2013 der Bürgermeister von Jersey City, der mit rund 300.000 Einwohnern zweitgrößten Stadt im Bundesstaat New Jersey – hinter Newark. Der 47-Jährige kandidiert momentan als Gouverneur für New Jersey. Dass er sich positiv für Bitcoin ausspricht – wenn auch die Worte „Blockchain“ und „Krypto“ einen faden Beigeschmack hinterlassen – könnte auch Teil der Strategie sein, Wählerstimmen zu gewinnen. 

Die Wahl für den Gouverneur von New Jersey findet zwar erst im November 2025 statt, aber die Vorwahlen haben sich bereits mit zahlreichen prominenten Kandidaten gefüllt. Fulop ist Mitglied der Demokraten, die Bitcoin tendenziell eher kritischer gegenüber eingestellt sind als die Republikaner. 

In der US-Politik ist momentan generell ein Trend zu beobachten, dass Politiker, wie auch der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump, mit einer Pro-Bitcoin-Haltung Wahlkampf machen. Auch aus den Reihen der Demokraten sind mittlerweile vermehrt Anstrengungen zu erkennen, sich für Bitcoin und Co. zu öffnen.

Tristan

Über den Autor: Tristan

Tristan ist der Chefredakteur bei Blocktrainer.de. Als studierter Volkswirt sammelte er auch außerhalb des Bitcoin-Space journalistische Erfahrungen. Seit 2020 beschäftigt sich Tristan aktiv mit Bitcoin, in den Jahren zuvor schon mit libertärer Wirtschaftstheorie.

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