Detroit wird ab Mitte des kommenden Jahres Zahlungen in Kryptowährungen akzeptieren und dafür mit dem bekannten Zahlungsdienstleister PayPal zusammenarbeiten. Damit soll Detroit zur größten US-amerikanischen Stadt werden, die ihren Bürgern diese Zahlungsoption bei Steuern und Gebühren einräumt. Das „Office of the Treasury“ der Stadt teilte dies gestern, am 7. November 2024, in einer Pressemitteilung mit.

Die Einwohner von Detroit werden bald die Möglichkeit haben, Steuern und andere städtische Gebühren mit Kryptowährungen über eine sichere, von PayPal verwaltete Plattform zu bezahlen, wie die Stadtverwaltung heute bekannt gab. Damit würde Detroit die größte US-Stadt werden, die Zahlungen in Kryptowährungen akzeptiert.
Aus der Pressemitteilung

Der Pressemitteilung zufolge sind bislang nur die zwei deutlich kleineren Städte Williston, North Dakota, und Miami Lakes, Florida, diesen Schritt gegangen.

Innovation und finanzielle Inklusion

Laut dem Schatzmeister der Stadt, Nikhil Patel, gehe es bei der neuen Bezahlmethode der Stadt nicht nur darum, elektronische Zahlungen voranzutreiben, sondern auch darum, die Menschen ohne Zugang zu einem Bankkonto einzubinden.

Diese neue Zahlungsplattform wird die Zugänglichkeit für Detroiter, die Kryptowährungen verwenden möchten, verbessern. Noch wichtiger ist jedoch, dass das Upgrade der Plattform es den Detroitern erleichtern wird, elektronische Zahlungen vorzunehmen – auch denjenigen, die keine Bankverbindung haben.
Nikhil Patel in der Pressemitteilung

In der Mitteilung heißt es zudem, dies wäre „ein Zeichen dafür, dass sich Detroit für Blockchain- und Technologieunternehmer einsetzt, die in der Stadt etwas bewirken wollen“.

Zu den Kryptowährungen, die Detroit über die Plattform akzeptieren wird, gehören Bitcoin, Ethereum, Lightcoin und PayPals US-Dollar-Stablecoin, erklärte Patel in einem Telefongespräch mit Detroit Free Press.

Wie generell üblich, erhält die staatliche Annahmestelle am Ende jedoch nicht die Krypto-Werte, sondern den Gegenwert dieser in der Landeswährung, nachdem der dazwischengeschaltete Dienstleister – in diesem Fall PayPal – den Umtausch vollzogen hat.

Die Stadt rührt die Kryptowährung nicht an; wir bekommen nur die Dollar.
Nikhil Patel gegenüber Detroit Free Press

Die „Bitcoin-Welle“ der USA

Detroit ist die einwohnerstärkste Stadt des US-Bundesstaats Michigan. Dieser „Swing State“ stimmte bei der Präsidentschaftswahl für den Bitcoin-freundlichen Präsidenten Donald Trump. Außerdem hat der Pensionsfonds von Michigan – nach dem des Swing States Wisconsin – vor wenigen Monaten in die Bitcoin-Spot-ETFs investiert und bis dato daran festgehalten – Blocktrainer.de berichtete.

In den USA gibt es zunehmend Bestrebungen, Zahlungen in Bitcoin und Co. zu ermöglichen. Erst Mitte September gab es die Meldung, dass der Bundesstaat Louisiana jetzt Bitcoin-Zahlungen akzeptiert – Blocktrainer.de berichtete. Utah und Colorado bieten schon seit einigen Monaten Krypto-Bezahlmethoden an. Bloomberg berichtete jedoch vergangenen Monat, dass Colorado nur minimale und Utah gar keine Summen über diesen Weg bisher eingenommen hat.

Der republikanische Kongressabgeordnete Matt Gaetz hatte überdies im Juni dieses Jahres einen Gesetzentwurf vorgelegt, der das US-Finanzministerium dazu verpflichten würde, staatliche Einkommenssteuerzahlungen in Bitcoin entgegenzunehmen – Blocktrainer.de berichtete

Es bleibt abzuwarten, ob es in den USA künftig weitere staatliche Stellen gibt, die sich mit der Zahlungsmittelfunktion von Bitcoin beschäftigen und den Bürgern die Bezahlmethode anbieten. Ein zentraler Grund, weswegen Staatswährungen überhaupt einen Wert haben, ist, dass die Bürger diese unter anderem für Steuerzahlungen nachfragen müssen. Insofern Bürger ihre Steuerschuld zunehmend direkt mit Bitcoin begleichen können, könnte dies die Nachfrage nach Fiatwährungen erschüttern – auch wenn die staatlichen Annahmestellen die Krypto-Werte in aller Regel noch direkt in die jeweilige Landeswährung tauschen.

Tristan

Über den Autor: Tristan

Tristan ist der Chefredakteur bei Blocktrainer.de. Als studierter Volkswirt sammelte er auch außerhalb des Bitcoin-Space journalistische Erfahrungen. Seit 2020 beschäftigt sich Tristan aktiv mit Bitcoin, in den Jahren zuvor schon mit libertärer Wirtschaftstheorie.

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