US-Regierung hat die Genehmigung erhalten, 69.370 Bitcoin zu verkaufen
In der vergangenen Nacht hat ein Gerichtsdokument in der Bitcoin-Community für Aufsehen gesorgt. Aus diesem geht nämlich hervor, dass die US-Regierung grünes Licht erhalten hat, 69.370 konfiszierte Bitcoin zu veräußern. Das Medium DB News berichtete zuvor, dass es die Information von einer offiziellen Stelle habe.
Bei den Bitcoin handelt es sich um eine Konfiszierung im Kontext des illegalen Marktplatzes Silk Road. Das FBI hatte die Darknet-Website, auf der Nutzer mit Bitcoin Drogen, Waffen und sonstiges kaufen konnten, im Jahr 2013 geschlossen.
Das Unternehmen „Battle Born Investments“ hatte gefordert, dass der Verkauf der Coins aufgeschoben wird, weil es angeblich die Rechte daran besitze. Diese Forderung wies das „United States District Court for the District of Columbia“ nach einem jahrelangen Rechtsstreit nun ab.
Die Meldung, dass ein Verkauf von einigen tausend Bitcoin bevorstehen könnte, setzte den Kurs der bedeutendsten Kryptowährung, der seit Dienstag dieser Woche in den Korrekturmodus übergegangen ist, weiter unter Druck. Aktuell kostet ein Bitcoin um die 93.000 US-Dollar.
US-Regierung verkauft Bitcoin?
Die Genehmigung eines Verkaufs der circa 69.370 Bitcoin im Gegenwert von mehr als 6 Milliarden US-Dollar bedeutet nicht zwangsweise, dass diese jetzt unmittelbar den Besitzer wechseln werden – auch wenn das DOJ darauf drängen soll.
Gegenüber DB News sollen Offizielle des „Department of Justice (DOJ)“ auf die Volatilität von Bitcoin verwiesen haben, als es um ihre Anstrengungen ging, die Genehmigung für die Veräußerung zu erhalten.
Die Einziehung von Vermögenswerten umfasst mehrere administrative Schritte sowie Berufungsfristen, erklärt das Medium decrypt in dem Zusammenhang.
Seit dem 30. Dezember 2024, dem Tag, auf den das Gerichtsdokument datiert ist, flossen keine Bitcoin von den Adressen, die die Analysefirma Arkham Intelligence der US-Regierung zuordnet. Laut Arkham befinden sich aktuell 198.109 BTC im Besitz der Vereinigten Staaten.
Die konkrete Adresse, auf der die besagten „Silk-Road-Coins“ liegen, hat bis dato noch keine Abflüsse verzeichnet.
Es kam in der Vergangenheit hin und wieder vor, dass die US-Regierung Bitcoin an Coinbase Prime transferiert hat. Dabei war meist aber unklar, ob es sich um Verkäufe oder lediglich eine Verschiebung der Bestände handelte. Die US-Regierung ist nämlich für die Verwahrung von digitalen Vermögenswerten eine Partnerschaft mit dem Unternehmen eingegangen.
Bis zur Amtseinführung von Donald Trump sind es noch elf Tage. Der designierte US-Präsident versprach, mit den USA keine Bitcoin mehr zu verkaufen und die konfiszierten Coins in eine strategische Reserve zu überführen – Blocktrainer.de berichtete. Es ist davon auszugehen, dass die Bitcoin, die sich bis dann im Bestand der US-Regierung befinden, dort auch bleiben – zumindest diejenigen, bei denen Dritte keine Ansprüche geltend machen können.
Weitere Einzelheiten zu dem mutmaßlich bevorstehenden Verkauf gilt es noch abzuwarten. Als das deutsche Bundesland Sachsen im Sommer vergangenen Jahres über einige Tage hinweg circa 50.000 Bitcoin veräußerte, schwächelte der Bitcoin-Kurs – Blocktrainer.de berichtete. Etwas Ähnliches könnte sich wiederholen, wenn die Vereinigten Staaten die 69.370 Bitcoin wirklich veräußern werden, insbesondere auch aufgrund der Signalwirkung.
Besonders spannend dürfte aber zu beobachten sein, wie viele Bitcoin Donald Trump als Präsident für den angekündigten strategischen Bestand übrig bleiben werden. Einige in der Community fordern, dass er die konfiszierten Bitcoin, die vor seinem Amtseintritt den Besitz der USA verlassen, wieder zurückkauft.