Trump Media & Technology Group (TMTG) schreitet in dem Vorhaben voran, einen eigenen Bitcoin-ETF auf den Markt zu bringen. Die New York Stock Exchange (NYSE) hat am Dienstag dieser Woche einen Antrag für den „Truth Social Bitcoin ETF“ bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC eingereicht.
Aus dem SEC-Filing geht hervor, dass die Foris DAX Trust Company, ein Tochterunternehmen von Crypto.com, die Verwahrung der Bitcoin übernehmen wird. Weitere Informationen wie die Gebühren oder der Ticker sind bislang nicht bekannt.
Ein reiner Bitcoin-ETF
Dass TMTG, die Aktiengesellschaft hinter der Kurznachrichtenplattform Truth Social, Anlageprodukte rund um Kryptowährungen lancieren möchte, ist bereits seit mehreren Monaten bekannt. Im März verkündete das Unternehmen in einer Pressemitteilung, für dieses Vorhaben eine Partnerschaft mit Crypto.com einzugehen.
Dass es jetzt ein reiner Bitcoin-ETF werden soll, ist bemerkenswert. Damals war nämlich noch von Krypto-ETFs die Rede, die einen Korb aus Kryptowährungen beinhalten sollen – darunter Bitcoin und Cronos, den zentralisierten Coin von Crypto.com.
Crypto.com wird die Backend-Technologie unterstützen, die Verwahrung übernehmen und die Kryptowährungen für die ETFs bereitstellen, die voraussichtlich einen einzigartigen ETF-Korb von Kryptowährungen umfassen werden, der Bitcoin, Cronos und andere Krypto-Assets enthält.
Aus der damaligen Pressemitteilung
Ob das Produktportfolio noch um Krypto-ETFs ergänzt werden soll, bleibt vorerst offen. Ein damals kommunizierter Plan war zudem, Wertpapiere mit „Made in America“-Schwerpunkt, die verschiedene Branchen wie die Energiebranche abdecken, via ETF abzubilden.
Mit einem simplen Bitcoin-Spot-ETF, von dem es bereits mehrere große gibt, Marktanteile an sich zu reißen, dürfte eine große Herausforderung sein. Je größer und liquider ein ETF bereits ist, desto attraktiver ist dieser nämlich für weitere Investoren.
Wieso sich Anleger für den Bitcoin-ETF von Truth Social und nicht für den knapp 70 Milliarden US-Dollar schweren ETF von BlackRock (IBIT) entscheiden sollten, ist unklar. Dass das Anlageprodukt mit dem US-Präsidenten in Verbindung steht, dürfte nicht ausschlaggebend genug sein.
Einerseits ist es Neuland, da es sich um ein mit dem US-Präsidenten verbundenes Unternehmen handelt, andererseits ist es eine verspätete Anmeldung in einer überfüllten Kategorie, in der mehrere ETFs bereits sehr günstig/liquide sind. Unabhängig von dem Namen, der damit verbunden ist, wird es wirklich schwer sein zu konkurrieren, meiner Meinung nach.
Eric Balchunas, Bloomberg-ETF-Experte
Da im Januar vergangenen Jahres bereits mehrere Bitcoin-Spot-ETFs zugelassen wurden, ist davon auszugehen, dass auch der „Truth Social Bitcoin ETF“ schon bald seinen Handelsstart feiern kann. Ob dieser auch relevante Zuflüsse verzeichnen kann, steht auf einem anderen Blatt.
TMTG setzt auf Bitcoin
TMTG drängt zunehmend in den Krypto-Markt und setzt dabei in erster Linie auf Bitcoin, wie der geplante Launch des Bitcoin-Spot-ETFs zeigt.
Aber nicht nur das Produktportfolio, sondern auch die Bilanz des Unternehmens wird um die mit Abstand bedeutendste Kryptowährung erweitert. In der vergangenen Woche hat TMTG knapp 2,5 Milliarden US-Dollar über die Kapitalmärkte eingesammelt, um eine Bitcoin-Reserve aufzubauen.
Das Bitcoin-Engagement von TMTG zeigt, dass US-Präsident Trump viel an dem Erfolg der Anlageklasse liegen dürfte. Ihm gehört die Mehrheit der Aktien des Unternehmens, auch wenn er diese vor Amtsantritt an einen widerruflichen Treuhandfonds übertragen hat, den sein Sohn Donald Trump Jr. verwaltet.