Trump will die USA zur Bitcoin-Supermacht machen und eine BTC-Reserve halten
Donald Trump hat im Rahmen seines heiß erwarteten Auftritts – der sich um rund eine Stunde verspätet hat – auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville vorgestellt, wie er als der erste Pro-Bitcoin-Präsident der USA mit Satoshi Nakamotos Kreation verfahren würde. Die wohl wichtigste Ankündigung: Trump will die USA zu der „Bitcoin-Supermacht“ der Welt machen und die rund 210.000 konfiszierten BTC behalten.
Verkaufe niemals deine Bitcoin. Also, als finaler Part meines Plans heute verkünde ich, dass wenn ich gewählt werde, dann wird es die Politik meiner Administration der Vereinigten Staaten von Amerika sein, 100 Prozent aller Bitcoin zu behalten, welche die US-Regierung momentan hält oder in der Zukunft noch kaufen wird. […] Dies wird in der Tat als der Kern des strategischen nationalen Bitcoin-Bestandes dienen.
Donald Trump
Da ist die strategische #Bitcoin-Reserve😅@realDonaldTrump will die rund 210.000 konfiszierten #BTC der USA als Präsident behalten🇺🇸
— Blocktrainer (@blocktrainer) July 27, 2024
Und er sagte: „Do not sell your Bitcoin.“ pic.twitter.com/Fo5f82RrLz
Hiermit kündigt Donald Trump nicht nur an, dass die USA unter seiner Präsidentschaft eine strategische Bitcoin-Position halten wird, sondern er stellt durch die Blume auch in Aussicht, dass der Staat künftig selbst das Asset kaufen wird.
Kurz darauf positionierte sich der 79-Jährige noch als der „Pro-Bitcoin-Präsident“.
Ich werde der Pro-Innovations- und Pro-Bitcoin-Präsident sein, den Amerika braucht und den unsere Bürger verdienen.
Donald Trump
Die Rede
Im Rahmen seiner rund eine Dreiviertelstunde langen Rede hagelte es darüber hinaus weitere interessante Aussagen hinsichtlich Bitcoin:
- Er erkannte an, dass er der erste Präsident der USA ist, der eine Bitcoin-Konferenz besucht.
- Trump adressierte Michael Saylor, den Gründer der ersten Aktiengesellschaft, die eine Bitcoin-Strategie implementiert hat.
- Trump nannte es einen „Big Deal“, dass Bitcoin es in so kurzer Zeit zum 9. wertvollsten Asset der Welt geschafft hat.
- Er kann sich vorstellen, dass Bitcoin in der Marktkapitalisierung das Edelmetall Gold überholt.
- Trump wiederholte, dass wenn die USA sich Bitcoin nicht annehmen, es andere Länder wie China tun werden.
- Donald Trump sagte: „Bitcoin is going to the moon.“
- Er betonte, dass seine Kontrahentin Kamala Harris gegen Kryptowährungen ist.
- Trump kündigte an, SEC-Chef Gary Gensler am ersten Tag seiner Amtseinführung zu feuern.
- Trump will eine Bitcoin-Kommission ins Leben rufen.
- Er wiederholte die Aussagen, dass es mit ihm als Präsident keine CBDC geben und er das Recht auf Selbstverwahrung schützen wird.
- Er sagte, dass nicht Bitcoin eine Gefahr für den US-Dollar ist, sondern die Regierung beziehungsweise Washington.
- Mit ihm als Präsident sollen Bitcoin und Krypto „in die Höhe schießen“.
- Trump rechnete vor, dass sich der Bitcoin-Kurs während seiner Präsidentschaft besser entwickelt hat als unter Präsident Joe Biden.
- Er erkennt an, dass Inflation eine Tragödie für die Menschen und mit einer Steuer gleichzusetzen ist.
- Er will, dass die USA ein „Bitcoin-Mining-Powerhouse“ werden.
- Trump versprach wieder, dass er den Gründer vom Darknet-Marktplatz Silk Road, Ross Ulbricht, am ersten Tag seiner Amtseinführung befreien wird.
Ein schönes Zitat aus seiner Rede:
Bitcoin steht für Freiheit, Souveränität und Unabhängigkeit von Regierung, Zwang und Kontrolle.
Donald Trump
Das beste Zitat aus der Rede von @realDonaldTrump auf @TheBitcoinConf bisher:
— Blocktrainer (@blocktrainer) July 27, 2024
"#Bitcoin steht für Freiheit, Souveränität und Unabhängigkeit von Regierung, Zwang und Kontrolle." - Donald #Trump pic.twitter.com/dCPXzAqssT
War die Rede trotzdem eine Enttäuschung?
Im Endeffekt war die Erwartungshaltung an die Rede von Donald Trump so hoch, dass das letztlich von ihm Verkündete im ersten Moment eher als eine Enttäuschung aufzufassen war. So gesehen wird es unter einer potenziellen Präsidentschaft des 79-Jährigen zwar eine „strategische Bitcoin-Reserve“ geben, doch viele hatten wohl mit der Ankündigung von aktiven Bitcoin-Käufen durch die US-Regierung gerechnet – so wie es bei der Rede von Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. der Fall war.
Für einen weiteren Dämpfer in der Bitcoin-Community hat wohl auch gesorgt, dass der Ex-Präsident allem Anschein nach noch nicht ganz zwischen Bitcoin und Krypto differenzieren kann. Generell klang die Rede auch eher nach einer Trump-typischen Wahlkampfrede, in die ein paar „Bitcoin-Talking-Points“ hineingemischt wurden.
Auch kam nicht der von den Moderatoren kurz vor Donald Trumps Rede angekündigte „Special Guest“. Zeitweise machten sich Hoffnungen breit, dass der Trump-Unterstützer und Tesla-CEO Elon Musk vorbeikommen und positiv über Bitcoin sprechen wird. Letztlich erschien niemand und somit war die Enttäuschung umso größer.
Trotz alledem war die Rede ein historisches Ereignis. Ein ehemaliger und wahrscheinlich sogar der nächste Präsident der USA hält eine Rede auf der Bitcoin-Konferenz, erkennt den Wert des Assets und kündigt den Plan an, mit dem Staat selbst strategisch Bitcoin zu halten.