In der Bitcoin-Community sorgt derzeit eine Rede der Senatorin Cynthia Lummis für Aufsehen. Darin soll sie erklärt haben, dass US-Präsident Donald Trump ihren Gesetzesvorschlag zur Errichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve unterstütze – mit dem Ziel, eine Million Bitcoin zu kaufen, heißt es vonseiten einiger Medien. Die Meldung verbreitete sich schnell, doch was ist wirklich dran?

Der Hintergrund: Lummis’ Bitcoin-Initiative

Bereits im Juli 2024 hat die republikanische Senatorin Cynthia Lummis einen Gesetzesentwurf eingebracht. Dieser trägt den Titel „Bitcoin Reserve Act“ und sieht vor, dass das US-Finanzministerium eine nationale Bitcoin-Reserve von einer Million BTC aufbaut.

Ziel sei es, „die strategischen Interessen der USA zu sichern“, indem Bitcoin als Instrument zur Reduktion der ausufernden Staatsschulden eingesetzt wird. Im März dieses Jahres hat Cynthia Lummis den Gesetzentwurf leicht überarbeitet neu eingereicht – dieses Mal mit mehreren Co-Sponsoren.

Lummis, eine der profiliertesten Bitcoin-Befürworterinnen im US-Senat, äußerte sich gestern im Kongress ein weiteres Mal zu ihrer Bitcoin-Initiative und zu der Unterstützung des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump.

Wörtlich sagte sie:

Ich freue mich besonders über Präsident Trumps Unterstützung für meine „Strategic Bitcoin Reserve“-Initiative, die unsere Staatsverschuldung adressieren und gleichzeitig Amerikas Rolle als weltweiter Vorreiter in der finanziellen Innovation sichern wird.

Und weiter erklärte sie ihre Vision:

Da Bitcoin immer häufiger genutzt wird, macht seine Verwendung das gesamte System sicherer, robuster und besser geeignet, unsere Bedürfnisse weltweit zu erfüllen. Wir sollten weltweit führend sein mit diesem fantastischen neuen, Ledger-basierten Vermögenswert in digitaler Form, der die Alltagswirtschaft transformieren wird – und dem gewöhnlichen Amerikaner, ja dem Arbeiter weltweit, die Kontrolle über sein eigenes Geld zurückgibt.

Hat Trump wirklich den Kauf von 1 Million BTC befürwortet?

Nach Cynthia Lummis’ Rede machten in sozialen Medien schnell Spekulationen die Runde: Große Accounts wie Bitcoin Magazine behaupteten, Lummis habe bestätigt, dass Donald Trump den Kauf von einer Million Bitcoin unterstütze. 

Die Meldung verbreitete sich insbesondere auf 𝕏 recht schnell – und sorgte für Aufsehen in der Community.

Eilmeldung: Senatorin Cynthia Lummis sagt, Präsident Trump unterstützt ihren Gesetzentwurf zur strategischen Bitcoin-Reserve zum Kauf von 1.000.000 BTC
Bitcoin Magazine bei 𝕏

Doch ein genauer Blick auf ihre Aussagen zeigt: Von der konkreten Zahl „eine Million“ und der Unterstützung zum Kauf ist keine Rede.

Was Lummis tatsächlich sagte: Sie freut sich über die Unterstützung Trumps für ihre „Strategic Bitcoin Reserve“-Initiative, die sie als Instrument zur Bekämpfung der Staatsverschuldung und zur Stärkung der Finanzsouveränität ansieht.

Damit bestätigt sie zwar Trumps grundsätzliche Zustimmung zur Idee einer nationalen Bitcoin-Reserve – nicht jedoch die von ihr angestrebte Kaufmenge oder ein generelles Ziel wie eine Million BTC.

Donald Trump selbst hat sich bislang nicht öffentlich zu dem Gesetzentwurf von Senatorin Lummis geäußert.

Trumps Unterstützung ist nichts Neues

Dass Donald Trump die Idee einer nationalen Bitcoin-Reserve unterstützt, ist keine neue Entwicklung. Bereits im Wahlkampf 2024 hatte er angekündigt, als Präsident eine strategische Bitcoin-Reserve für die USA zu etablieren. Dieses Versprechen hat er nach seiner Rückkehr ins Amt konsequent umgesetzt.

Wenige Wochen nach seinem Amtsantritt hat er ein Dekret zur Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve unterzeichnet. Damit wurde die Grundlage geschaffen, um Bitcoin als Bestandteil der nationalen Währungs- und Sicherheitspolitik zu verankern. 

Es wurde somit schon länger deutlich, dass der Aufbau staatlicher Bitcoin-Bestände in den USA kein bloßes Gedankenspiel mehr, sondern Teil einer realen politischen Strategie ist.

Aber ob die USA am Ende wirklich einen Bestand von einer Million BTC oder sogar mehr aufbauen werden, bleibt noch offen. Laut Bo Hines, dem Sprachrohr des Weißen Hauses für Kryptowährungen, möchte die Trump-Administration so viele Bitcoin wie möglich haben. Die Restriktion hierbei ist jedoch, dass weitere BTC nur gekauft werden dürfen, wenn dabei keine Kosten für die Steuerzahler entstehen.

René

Über den Autor: René

René ist bei Blocktrainer.de-Mitarbeiter der ersten Stunde. Als „Chief Operation Officer“ ist er mittlerweile hauptsächlich mit strategischen und organisatorischen Aufgaben betraut, findet jedoch Freude daran, zeitweise redaktionell tätig zu sein. In den vielen Jahren, in denen er im Bitcoin-Kosmos unterwegs ist, hat er sich ein breit gefächertes Know-how in sämtlichen Bereichen rund um die bedeutendste Kryptowährung angeeignet.

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