Die „Bitcoin Treasury Company“ Strategy (ehemals MicroStrategy) bringt eine neue Vorzugsaktie heraus – dieses Mal für den europäischen Markt. „Stream (STRE)“ zahlt eine 10-%-Dividende – ausgehend von der Liquidationspräferenz von 100 Euro. 3,5 Millionen STRE-Aktien möchte Strategy initial emittieren, wodurch die Erlöse, die in den Kauf weiterer Bitcoin fließen sollen, circa 350 Millionen Euro betragen dürften.

Euro-Vorzugsaktie für Europa

Schon seit einigen Wochen ist bekannt, dass Strategy Vorzugsaktien auch an Nicht-US-Börsen und in anderen Währungen lancieren möchte. In der Präsentation zum dritten Quartal dieses Jahres unterstrich Michael Saylor, Gründer und „Executive Chairman“ von Strategy, erneut, dass dies das Vorhaben sei.

Jetzt ist es so weit: Die „erste und größte Bitcoin Treasury Company“ bringt eine Vorzugsaktie, die für den europäischen Markt gedacht und in Euro denominiert ist. An der Luxembourg Stock Exchange (LuxSE) wird das Wertpapier handelbar sein.

Die neue Vorzugsaktie mit dem Ticker STRE zahlt eine jährliche Dividende von 10 Euro – Ausschüttungen gibt es quartalsweise. Ausgehend von der Liquidationspräferenz von 100 Euro beträgt die Dividendenrendite 10 %.

STRE ist das europäische Äquivalent von STRF, der zweiten Vorzugsaktie von Strategy: Es gibt keine Umwandlungsoption in Stammaktien wie bei STRK und anders als bei STRD dürfen Dividendenzahlungen nicht einfach so ausgesetzt werden. STRE befindet sich in der Kapitalstruktur unter STRC und STRF.

Strategy möchte initial 3,5 Millionen STRE-Aktien emittieren. Die Erlöse könnten demnach rund 350 Millionen Euro betragen. Es ist aber gut vorstellbar, dass diese Anzahl – so wie bei den vorherigen Ausgaben neuer Vorzugsaktien – noch nach oben angepasst wird. Der Ausgabekurs wird derweil voraussichtlich etwas weniger als 100 Euro betragen. Ob Strategy neue STRE-Aktien auch direkt am Markt emittieren wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch unklar.

Neuer Trend: Vorzugsaktien

Seit diesem Jahr setzt Strategy zunehmend auf die Kapitalbeschaffung durch Vorzugsaktien. 6 Milliarden US-Dollar konnte die „Bitcoin Strategy Company“ bislang über die Ausgabe dieser festverzinslichen Wertpapiere einnehmen. 

Vorzugsaktien scheinen ein geeignetes Kreditinstrument für Strategy und Co. zu sein. Das liegt insbesondere daran, dass diese Wertpapiere – anders als Anleihen – keinen Tilgungszeitpunkt haben. Dies minimiert das Risiko, zu schlechten Marktbedingungen auf einen Schlag große Summen an Kapital auftreiben zu müssen, um Schulden zu tilgen.

Das Ziel von Strategy ist sogar, die noch ausstehenden Wandelanleihen komplett von der Bilanz zu tilgen und nur noch mit Vorzugsaktien den Hebel zu erhöhen. Dies würde auch die Rating-Agentur S&P begrüßen, die Strategy in der vergangenen Woche das Kredit-Rating „B–“ erteilte.

Um die Dividenden der Vorzugsaktien bezahlen zu können, möchte Strategy weiterhin Stammaktien emittieren – die auf der Bilanz gehaltenen Bitcoin sollen dafür nur im äußersten Notfall herhalten. Mit der Ausgabe von 3,5 Millionen STRE-Aktien müsste Strategy Stand jetzt jährlich circa 731 Millionen US-Dollar an Dividenden für alle Vorzugsaktien zusammengenommen zahlen.

Strategy ist bislang die einzige Aktiengesellschaft, die Vorzugsaktien ausgibt, um weitere Bitcoin zu kaufen – auch wenn das japanische Äquivalent Metaplanet bereits kommunizierte, dass dies auf der Agenda stehe.

Wenige Stunden vor Strategys Pressemitteilung zu STRE verkündete schließlich aber die „Bitcoin Treasury Company“ Strive, ihre erste Vorzugsaktie auf den Markt bringen zu wollen. SATA soll – so wie STRC von Strategy – eine variable, monatliche Dividende zahlen und damit eine Art Alternative zu Geldmarktfonds sein. Strive möchte 1,25 Millionen SATA-Aktien emittieren, wodurch das Unternehmen rund 125 Millionen US-Dollar für Bitcoin-Käufe einnehmen dürfte.

Tristan

Über den Autor: Tristan

Tristan ist der Chefredakteur bei Blocktrainer.de. Als studierter Volkswirt sammelte er auch außerhalb des Bitcoin-Space journalistische Erfahrungen. Seit 2020 beschäftigt sich Tristan aktiv mit Bitcoin, in den Jahren zuvor schon mit libertärer Wirtschaftstheorie.

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