Die Sparkassen werden ihren Kunden künftig den Handel mit Bitcoin und Kryptowährungen ermöglichen. Dies verkündete heute der Gesamtvorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV). Immer mehr etablierte Institutionen drängen in den Bitcoin-Markt.

Öffnung für Bitcoin und Krypto

Die Sparkassen öffnen sich für den Handel mit Bitcoin und Kryptowährungen. Über die DekaBank, die zu 100 Prozent den Sparkassen gehört, soll innerhalb der nächsten zwölf Monate ein Krypto-Angebot entwickelt werden, auf das die jeweiligen Institute zugreifen können. Kunden soll es damit möglich gemacht werden, über die Sparkasse-App mit Bitcoin und Co. zu handeln. Angeführte Gründe für diesen Schritt sind die Nachfrage der Kunden und der Rechtsrahmen, der mit der europäischen MiCAR-Verordnung gesetzt wurde.

Kritische Haltung bleibt

Die Haltung der Sparkassen bleibt vorerst jedoch kritisch – das Angebot soll auch nicht aktiv beworben werden. „Kryptowährungen sind hochspekulative Anlagen“, betonte DSGV-Sprecher gegenüber ZEIT ONLINE. „Kundinnen und Kunden werden transparent über Risiken – einschließlich eines möglichen Totalverlusts – informiert.“

Dies sind nichtsdestotrotz offenere Töne als noch vor mehreren Jahren. Damals hieß es vonseiten des DSGV, dass es die Aufgabe von Sparkassen sei, Kunden vor unkalkulierbaren Risiken zu schützen. Aufgrund dessen wurde sich damals gegen den Einstieg in die Welt von Bitcoin und Co. entschieden. Ende 2024 gab es dann aber bereits die Meldung, dass die Sparkassen erneut prüfen, ob sie den Handel mit Kryptowährungen anbieten sollen.

Bitcoin gewinnt an Legitimität

Durch die Zulassung der Bitcoin-Spot-ETFs in den USA und die Errichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve durch die US-Regierung ist es selbst für die langjährigen Bitcoin-Kritiker immer schwieriger geworden, einen Bogen um den Markt zu machen. 

Jamie Dimon, CEO der Großbank JPMorgan, wollte im Jahr 2017 noch alle Mitarbeiter, die mit Bitcoin handeln, wegen Dummheit feuern. Jetzt sagt er, dass er das Recht verteidige, Bitcoin zu kaufen, während seine Bank Berichten zufolge daran arbeitet, Bitcoin-Spot-ETFs als Kreditsicherheit zu akzeptieren.

Auch in der deutschen Bankenlandschaft scheint sich der Wind gedreht zu haben: Ende 2024 gab es die Meldung, dass die DZ Bank, die Zentralbank für die circa 700 Genossenschaftsbanken in Deutschland, den Privatkunden Dienstleistungen zum Handel und zur Verwahrung von Bitcoin und Co. anbieten wird.

Für die weitere Adoption von Bitcoin ist es durchaus förderlich, wenn etablierte Finanzinstitute ihren Kunden den Einstieg in den Markt ermöglichen. Außerdem zeigen Entwicklungen dieser Art, dass auf kurz oder lang wohl niemand um Bitcoin herumkommen wird.

Tristan

Über den Autor: Tristan

Tristan ist der Chefredakteur bei Blocktrainer.de. Als studierter Volkswirt sammelte er auch außerhalb des Bitcoin-Space journalistische Erfahrungen. Seit 2020 beschäftigt sich Tristan aktiv mit Bitcoin, in den Jahren zuvor schon mit libertärer Wirtschaftstheorie.

Artikel des Autors

Kommentare aus unserem Forum