Im Kongress steht momentan das von US-Präsident Donald Trump geforderte Steuer- und Ausgabengesetz zur Abstimmung. Kritiker betonen, dass die „Reconciliation Bill“ das Haushaltsdefizit und damit die Staatsschulden der Vereinigten Staaten nur noch weiter anfachen wird. Meinungsverschiedenheiten zu dem Gesetzentwurf resultierten sogar in einem heftigen Streit zwischen Trump und Elon Musk.
Änderungsantrag von Cynthia Lummis
Cynthia Lummis, die Senatorin für den US-Bundesstaat Wyoming, hat jetzt einen Änderungsantrag eingereicht. Dieser sieht vor, Krypto-Bezahlungen bis 300 US-Dollar steuerlich nicht berücksichtigt werden – bis zu einer Grenze von 5.000 US-Dollar pro Jahr – und dass die Doppelbesteuerung bei den Erträgen für die Validierung einer Blockchain entfällt. Letzteres bezieht sich insbesondere auf die Bitcoin-Mining-Unternehmen, die bei sowohl bei dem Erhalt der „Block Rewards“ als auch bei der Veräußerung der Coins zur Kasse gebeten werden.
Der Vorschlag von Lummis: Die erhaltenen Krypto-Werte sollen erst dann besteuert werden, wenn die Unternehmen diese verkaufen. Strategy-Gründer Michael Saylor stellt sich hinter diese Idee und betont dabei, dass eine faire steuerliche Behandlung unabdingbar ist, damit die USA zur „Bitcoin-Supermacht“ werden kann, so wie es sich das Weiße Haus zum Ziel gesetzt hat.
Wir müssen die unfairen Steuern für Bitcoin-Miner beenden, wenn Amerika die Bitcoin-Supermacht der Welt werden soll.
Michael Saylor
Seit Jahren werden Miner und Staker ZWEIMAL besteuert. Einmal, wenn sie Block Rewards erhalten, und ein weiteres Mal, wenn sie sie verkaufen.
Es ist an der Zeit, diese unfaire Steuerbehandlung zu beenden und sicherzustellen, dass Amerika die Bitcoin- und Krypto-Supermacht der Welt ist.
Cynthia Lummis
We must end unfair taxes on BTC miners if America is going to be the world's Bitcoin Superpower. https://t.co/3DeRFx558v
— Michael Saylor (@saylor) June 30, 2025
Die Bitcoin-Senatorin hat sogar einen Gesetzentwurf eingereicht, der vorsieht, dass die USA einen Bestand von 1 Million BTC aufbauen. Auf der Bitcoin-Konferenz betonte sie, dass Präsident Trump den „Bitcoin Act“ unterstützen würde.
Unterstützung der US-Regierung
Die renommierte Krypto-Journalistin Eleanor Terrett teilte auf der Plattform 𝕏 mit, dass sie gehört habe, dass sich das Weiße Haus für den Lummis-Vorschlag einsetzen würde.
Wie ich höre, hat das Weiße Haus davon Wind bekommen und drängt auf die Aufnahme von Lummis' Formulierung in den endgültigen Gesetzentwurf.
Eleanor Terrett
Eine solche Steuererleichterung würde im Einklang mit der Pro-Krypto-Vision der US-Regierung stehen. Zum einen, um die Nutzung von Bitcoin und Co. als Zahlungsmittel zu fördern. Zum anderen, um die US-amerikanische Mining-Industrie zu stärken.
Donald Trump betonte während seines Wahlkampfs, dass er sich wünscht, dass alle zukünftigen Bitcoin in den USA geschürft werden. Vor wenigen Tagen unterstrich er zudem auch noch, dass der US-Dollar von Bitcoin profitieren könnte.
Ich bin ein Fan von Krypto geworden. [...] Mir ist aufgefallen, dass man mehr und mehr in Bitcoin bezahlt und die Leute sagen, dass es eine Menge Druck vom US-Dollar nimmt.
Donald Trump
US-Präsident @realDonaldTrump hat gerade wieder betont, dass es bei Bitcoin und Krypto um den Wettbewerb mit China geht und dass manche glauben, dass $BTC Druck vom US-Dollar nimmt. 🇺🇸👀 pic.twitter.com/XR9MAitl9T
— Blocktrainer (@blocktrainer) June 27, 2025
Doch selbst wenn der Gesetzentwurf inklusive des Änderungsantrags von Lummis den Senat passieren sollte, müsste das Repräsentantenhaus ihn noch einmal absegnen.
Trump hofft, dass die „Reconciliation Bill“ noch vor dem „Independence Day“ am Freitag dieser Woche durch den Kongress kommt. Dass sich die Gesetzgeber bis dahin tatsächlich noch final einigen können, scheint zum aktuellen Zeitpunkt jedoch eher unwahrscheinlich zu sein.