Überschussstrom für Bitcoin-Mining und Künstliche Intelligenz
Die Initiative wird von dem im März gegründeten Beratergremium Pakistan Crypto Council (PCC), dem auch der ehemalige Binance-CEO Changpeng Zhao angehört, geleitet.
Hohe Strompreise und der Anstieg der Solarenergie haben zu großen Mengen Überschussstrom und wirtschaftlichen Herausforderungen im Energiesektor geführt. Die Regierung suchte nach neuen Optionen, um die Stromnachfrage zu steigern und die überschüssige Energie sinnvoll zu nutzen. Neben der Förderung von Elektrofahrzeugen wurde im Rahmen der Neuausrichtung des Landes im Bereich Kryptowährungen auch der Verkauf der Überschussenergie an Betreiber von Bitcoin-Mining-Anlagen und KI-Rechenzentren diskutiert.
Die Bereitstellung von 2.000 MW für solche Projekte ist nun die erste konkrete Maßnahme des PCC in diesem Bereich. Zudem ist eine Zollbefreiung für Bitcoin-Miner sowie die Einführung von Steueranreizen für KI-Infrastrukturen geplant. Damit sollen nicht nur neue Impulse im Energiesektor gesetzt, sondern auch viele Arbeitsplätze geschaffen und Investitionen angezogen werden. In einer zweiten Phase sollen Miner Zugang zu erneuerbaren Energiequellen erhalten, um die Nachhaltigkeit zu fördern.
Unterstützung erhalten die Mining-Unternehmen auch von der neu gegründeten Behörde Pakistan Digital Asset Authority (PDAA), deren Schaffung ebenfalls vom PCC angestoßen wurde. Die PDAA konzentriert sich jedoch hauptsächlich auf die Regulierung der Krypto-Branche.
Pakistan gründet die Digital Asset Authority (PDAA)
Finanzminister Muhammad Aurangzeb hat am 21. Mai die Aufgaben der neuen Behörde sowie die strategische Ausrichtung vorgestellt. Die PDAA wird sich um die Regulierung der Krypto-Branche, die Beschleunigung des Wachstums der digitalen Wirtschaft sowie die Modernisierung des Finanzsektors und die Anpassung an internationale Finanzrichtlinien kümmern.
Es sollen zukunftsfähige Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Verbraucher schützen und Investitionen anziehen, sagte Aurangzeb. Pakistan soll dadurch nicht nur mit Vorreiterländern wie den VAE, Japan, Singapur und Hongkong gleichziehen, sondern an die Spitze der Finanzinnovation gebracht werden.
Pakistan muss nicht nur regulieren, um aufzuholen, sondern um [die Industrie] anzuführen.
Muhammad Aurangzeb, Finanzminister von Pakistan
Die PDAA wird:
- Pakistans rund 25 Milliarden US-Dollar schweren Krypto-Markt regulieren und gleichzeitig FATF-konform machen, das heißt Lizenzen und Compliance für digitale Vermögenswerte überwachen (z. B. Börsen, Wallets, Stablecoins, DeFi-Plattformen).
- nationale Vermögenswerte und Staatsschulden tokenisieren.
- Investoren rechtliche Sicherheit geben sowie Start-ups und junge Entwickler fördern, blockchainbasierte Lösungen zu entwickeln.
- überschüssigen Strom des Landes für reguliertes Bitcoin-Mining nutzen.
Pakistan zeigt damit erneut, dass das Land ein global wettbewerbsfähiger Akteur im digitalen Finanzsektor werden und durch verantwortungsvolle Innovation neue Märkte und Exportchancen erschließen will.
Es geht nicht nur um Krypto – es geht darum, unsere finanzielle Zukunft neu zu schreiben, den Zugang zu erweitern und neue Exportkanäle durch Tokenisierung, digitale Finanzen und Web3-Innovation zu schaffen.
Bilal Bin Saqib, CEO vom Pakistan Crypto Council