Pakistans Bitcoin-Reserve
Pakistan hat sich bereits vor mehreren Wochen zum Ziel gesetzt, das „Krypto-Zentrum“ Südasiens zu werden. Dafür wurde unter anderem ein Krypto-Beirat (Pakistan Crypto Council) ins Leben gerufen, dem der ehemalige Binance-CEO Changpeng „CZ“ Zhao als Berater beigetreten ist.
Da Binance laut eigenen Angaben mit mehreren Ländern zusammenarbeitet, um unter anderem strategische Bitcoin-Reserven zu errichten, war bereits naheliegend, dass Pakistan eine dieser Nationen sein könnte – nicht zuletzt wegen der offen kommunizierten Zusammenarbeit mit CZ.
Bilal Bin Saqib, CEO des Pakistan Crypto Council und der neu ernannte Krypto-Assistent des Premierministers, verkündete vor wenigen Stunden schließlich auf der großen Bitcoin-Konferenz in Las Vegas, dass Pakistan jetzt eine strategische Bitcoin-Reserve errichten wird.
Heute ist ein sehr historischer Tag, denn heute werde ich verkünden, dass die pakistanische Regierung ihre eigene, von der Regierung geführte strategische Bitcoin-Reserve errichtet. [...] Und diese Wallet, die nationale Bitcoin-Wallet, ist nicht für Spekulationen oder Hype gedacht. Wir werden diese Bitcoin halten und sie niemals verkaufen.
Bilal Bin Saqib, CEO des Pakistan Crypto Council
Pakistan errichtet eine Bitcoin-Reserve! 🇵🇰
— Blocktrainer (@blocktrainer) May 28, 2025
Das hat Bilal Bin Saqib, CEO des Pakistan Crypto Council, soeben auf der Bitcoin-Konferenz mitgeteilt! 👏
„Wir werden diese Bitcoin behalten und sie niemals verkaufen.“ 🔥 pic.twitter.com/IQ47Qw1uCK
Laut Bin Saqib, der auch ein Berater von World Liberty Financial, dem Krypto-Projekt der Trump-Familie, ist, habe sich Pakistan von den USA inspirieren lassen. Donald Trump hat im März dieses Jahres eine strategische Bitcoin-Reserve per Dekret geschaffen.
Mit dem Pro-Bitcoin-Ansatz möchte Pakistan, so Bin Saqib, auch eine Fallstudie für Schwellenländer sein und anderen Nationen dabei helfen, sich dem Sektor zu öffnen.
Wie Pakistan den nationalen Bitcoin-Bestand aufbauen wird, ist derzeit unklar. Neben aktiven Käufen wäre auch vorstellbar, dass sich das südasiatische Land am Bitcoin-Mining beteiligt.
Vor wenigen Tagen gab es nämlich die Meldung, dass die Regierung Pakistans 2.000 Megawatt an überschüssiger Elektrizität für Bitcoin-Mining-Anlagen und KI-Rechenzentren zur Verfügung stellt.
Pakistan hat circa 250 Millionen Einwohner, womit es das 5. bevölkerungsreichste Land der Welt ist. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von mehr als 330 Milliarden US-Dollar befindet sich Pakistan in den Top 50 der größten Volkswirtschaften weltweit.
Immer mehr nationale Bitcoin-Reserven
El Salvador wurde im September 2021 zur ersten Nation, die Bitcoin kauft. Einige Monate später wurde bekannt, dass das Königreich Bhutan durch das staatliche Engagement im Mining ebenfalls eine erhebliche Bitcoin-Reserve aufgebaut hat.
Sogar die USA setzen mittlerweile strategisch auf Bitcoin. Bislang hält die größte Volkswirtschaft der Welt jedoch nur konfiszierte Coins. Aktive Käufe sind laut Trumps Dekret aber möglich, insofern dies nicht auf Kosten der Steuerzahler geschieht.
Dass immer mehr Nationen auf den Bitcoin-Zug aufspringen werden, war spätestens absehbar, nachdem Donald Trump mit dem Versprechen einer Bitcoin-Reserve Wahlkampf gemacht hat und anschließend zum 47. Präsidenten der USA gewählt wurde.
Kirgistan hat laut einem hochrangigen Binance-Mitarbeiter inzwischen zugesagt, eine Bitcoin-Reserve zu etablieren. Währenddessen hat Abu Dhabis Staatsfonds Mubudala Investment bereits in Bitcoin-Spot-ETFs investiert.
Wann und in welchem Ausmaß Pakistan, Kirgistan, die USA oder andere Nationen Bitcoin akquirieren werden, ist derzeit noch offen. Laut der Wettplattform Polymarket liegt die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Jahr noch ein neues Land Bitcoin kaufen wird, bei über 50 Prozent.