
Nach Einigung mit dem IWF: El Salvador vergrößert die Bitcoin-Reserve
Nachdem sich El Salvador mit dem Internationalen Währungsfonds auf einen Deal geeinigt hat, der unter anderem vorsieht, dass das mittelamerikanische Land Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel abschafft, herrschte Unklarheit, wie das Land bezüglich der Bitcoin-Investition weiter verfährt.
Jetzt hat El Salvador jedoch die staatliche Bitcoin-Reserve vergrößert – und das über den Bitcoin-Sparplan hinaus.
Zusätzliche 11 BTC in der staatlichen Reserve
Auf der Mempool-Seite, die das Tracking des staatlichen Bestands ermöglicht, war in der Nacht plötzlich eine Transaktion beobachtbar.
Und zwar flossen elf Bitcoin im Gegenwert von mehr als einer Million US-Dollar auf die Wallet El Salvadors.
Damit hält El Salvador jetzt 5.980 BTC mit einem aktuellen Gegenwert von knapp 600 Millionen US-Dollar.
Den Bestand baute das Land primär über mehrere Einmalkäufe sowie den bereits mehr als zwei Jahre laufenden Bitcoin-Sparplan – in Höhe von 1 BTC pro Tag – auf.
Das „Bitcoin Office“ aus El Salvador bestätigte kurz darauf, dass es sich bei der Transaktion um eine Verschiebung in die nationale Bitcoin-Reserve handelt.
Ob El Salvador diese Bitcoin gekauft und wenn ja, wann, ist derweil unklar. Präsident Nayib Bukele repostete die Erklärung der salvadorianischen „Bitcoin-Behörde“.
Wir haben gerade Bitcoin im Wert von über einer Million Dollar in unsere strategische Bitcoin-Reserve transferiert.
Bitcoin Office auf 𝕏
🇸🇻We just transferred over a million dollars worth of Bitcoin to our Strategic Bitcoin Reserve. pic.twitter.com/4ZrxGw9Od0
— The Bitcoin Office (@bitcoinofficesv) December 20, 2024
Bitcoin-Strategie bleibt erhalten?
Die kleine Vergrößerung der Bitcoin-Reserve ist im Kontext der aktuellen Entwicklungen als ein symbolischer Akt einzuordnen. Das erste Land, das öffentlichkeitswirksam Bitcoin gekauft hat, scheint signalisieren zu wollen, dass es an der Bitcoin-Strategie festhält. Möglicherweise handelt es sich bei den Verkäufen jedoch auch um die Restbestände aus dem eigenen Wechselfonds für die Chivo Wallet, welcher nun ja nicht mehr gebraucht wird.
Im Verlauf des Tages wird das „Bitcoin Office“ noch über die Bitcoin-Politik sprechen. Das teilte die Direktorin Stacy Herbert in einem 𝕏-Post mit. Wenige Stunden zuvor verkündete Herbert, dass das Land die strategische Reserve in der Zukunft weiter ausbauen wird.
El Salvador wird weiterhin Bitcoin (möglicherweise in beschleunigtem Tempo) für die strategische Bitcoin-Reserve kaufen.
Stacey Harbert auf 𝕏
Bislang konnte El Salvador laut NayibTracker.com einen Buchgewinn von mehr als 160 Millionen US-Dollar durch die staatlichen Bitcoin-Investitionen einfahren – eine beträchtliche Summe für das kleine Land mit nur etwas mehr als sechs Millionen Einwohnern.
Dennoch ist unklar, ob El Salvador langfristig an den Bitcoin festhalten kann, wenn das Land auf Kredite des Bitcoin-kritischen IWF angewiesen bleibt. Vorerst ist es aber ein gutes Zeichen, dass die staatliche Bitcoin-Reserve tatsächlich vergrößert wurde – und das sogar über den täglichen Kauf von einem Bitcoin hinaus.