Michael Saylor, der Gründer des Unternehmens Strategy, hat auf der Bitcoin-Konferenz in Prag eine neue Bitcoin-Kursprognose vorgestellt: In 21 Jahren sieht er das Asset bei 21 Millionen US-Dollar je Coin und damit ein gutes Stück höher als bei seinem Ausblick vor einem Jahr.

Saylors Überzeugung von Bitcoin

Michael Saylor ist einer der überzeugtesten Bitcoin-Bullen überhaupt. Mit der von ihm im Jahr 1989 gegründeten Aktiengesellschaft Strategy (ehemals MicroStrategy) verfolgt er seit August 2020 eine Bitcoin-Strategie. Die Aktie seines Unternehmens konnte in diesem Zeitraum sogar Highflyer wie NVIDIA in den Schatten stellen.

Als Saylor im Juli vergangenen Jahres auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville einen Vortrag gehalten hat, stellte er bereits eine viel beachtete Kursprognose auf. 

Seine Basisannahme war damals, dass BTC im Jahr 2045 bei 13 Millionen US-Dollar stehen und 7 Prozent allen Vermögens auf der Welt ausmachen wird.

Am Samstag vergangener Woche nahm Saylor seinen Auftritt auf der BTC Prague zum Anlass, um eine neue Kursprognose mit der Community zu teilen. Dabei betonte der Strategy-Gründer, dass seither einiges passiert ist, was einen noch bullischeren Ausblick rechtfertigen würde:

Michael Saylor kommt demnach zu der Einschätzung, dass jetzt klar sein dürfte, was in der Zukunft passieren wird, aber gleichzeitig noch sehr viel Potenzial nach oben ist. Bitcoin macht momentan nämlich nur circa 0,2 Prozent des weltweiten Vermögens aus.

Wir sind jetzt an einem Wendepunkt angelangt. Wir haben alle Informationen, um zu wissen, dass Bitcoin gewinnt und dennoch tut die Mehrheit – 99,8 % des Kapitals in der Welt – immer noch so, als ob es nicht so wäre. [...] Sie wissen etwas, das der Rest der Welt noch nicht erkannt hat, und doch könnte es für uns alle im Raum nicht klarer sein. Eine monetäre Revolution ist im Gange.
Michael Saylor

21 Millionen US-Dollar in 21 Jahren

Michael Saylor hat seine Preisprognose aufgrund der Entwicklungen seit seinem vorangegangenen Vortrag nach oben angepasst. Der Milliardär, der auch zu Beginn der 2010er-Jahre den Erfolg der Technologieunternehmen Amazon, Apple und Co. vorhergesehen hat, rechnet jetzt damit, dass der Bitcoin-Kurs im Jahr 2046 bei 21 Millionen US-Dollar stehen wird.

Diese Kursprognose impliziert eine annualisierte Wachstumsrate von 28,5 Prozent. Das ist in etwa so viel, wie in seinem Basisszenario aus dem vergangenen Jahr, das einen Bitcoin-Kurs von 13 Millionen US-Dollar im Jahr 2045 vorhergesehen hat. Jetzt ist diese Rendite jedoch ausgehend von einem deutlich höheren Anfangskurs von 108.000 US-Dollar – und nicht 65.000 US-Dollar.

Auf dem Weg zu einem Bitcoin-Preis von 21 Millionen US-Dollar rechnet Saylor damit, dass der Kurs weiterhin starken Schwankungen unterliegen wird.

Saylor prognostiziert, dass die annualisierte Rendite – die für einen 4-Jahreszeitraum momentan 50 Prozent beträgt – mit der Zeit abnehmen wird, um sich im Jahr 2046 bei 21 Prozent einzupendeln. Den gleichen Verlauf sieht er für die Volatilität, also die Schwankungsbreite des Bitcoin-Kurses.

Beide Werte würden, so Saylor, dann immer noch höher ausfallen als beim US-amerikanischen Aktienindex S&P 500.

Saylors Handlungsempfehlung

Laut Michael Saylor haben diejenigen, die wissen, dass der Erfolg von Bitcoin unausweichlich ist, einen immensen Informationsvorsprung gegenüber den anderen Marktteilnehmern.

Sie haben einen Vorsprung von 21 Jahren. Sie wissen etwas, das 99,8 % des Kapitals in der Welt noch nicht weiß. Sie wissen, dass dieses Ding unaufhaltsam ist. Sie wissen, dass jeder es braucht und nur sehr wenige es bislang verstehen. Das ist die wertvollste Information der Welt.
Michael Saylor

Entsprechend rät der Strategy-Gründer dazu, sich dieses Wissen finanziell zunutze zu machen, eine Strategie zu entwickeln und Bitcoin niemals zu verkaufen. Hierfür gibt der Milliardär mehrere potenzielle Ansätze:

Beispielsweise die Bitcoin-Sparplan-Strategie mit einer ambitionierten Investitionssumme von 50.000 US-Dollar pro Jahr, die jedes Jahr um 5 Prozent erhöht wird. In diesem Szenario hätte ein Anleger laut Saylors Prognose einen Endbestand von 1,9 BTC – im Gegenwert von 40 Millionen US-Dollar.

Doch der Unternehmer, der mit seiner Aktiengesellschaft auch Fremdkapital aufnimmt, um mehr Bitcoin zu kaufen, stellt zudem die Möglichkeit für Privatpersonen in den Raum, sich Hebel zunutze zu machen. Hierbei unterstreicht Saylor jedoch, wie wichtig es ist, keine zu hohen Zinsen zu bezahlen und eine lange Kreditlaufzeit zu haben.

Eine weitere Option wäre, so Saylor, ein Unternehmen zu gründen und dieses zur Akkumulation von Bitcoin einzusetzen – etwa durch die Ausgabe von Anteilen, um mit den Erlösen Bitcoin zu kaufen – so wie es Strategy, Metaplanet und Co. tun.

Je nach Ansatz zeigt Saylor schließlich auf, wie hoch der Bitcoin-Bestand und der US-Dollar-Gegenwert in 21 Jahren sein würden. Die klare Botschaft: je ambitionierter und ausgeklügelter die Strategie, desto besser.

Abschließend kommt Michael Saylor auf die oft geäußerte Phrase „es ist zu spät“ zu sprechen. Hierbei betont er, dass es niemals zu spät sein kann, eine weltverändernde Technologie zu nutzen.

Bitcoin ist Technologie. Es ist keine Spekulation. Es sind die ignoranten Spekulanten, die denken, dass es zu spät sei, weil sie nicht verstehen, dass es sich um digitale Energie handelt, um digitale Technologie. Es ist nie zu spät, die Technologie zu beherrschen. Und ich möchte Ihnen diesen Gedanken mit auf den Weg geben: Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun. Und es ist ganz einfach. […] Es gibt nur eine Möglichkeit, zu verlieren – und die ist, das Spiel nicht zu spielen.
Michael Saylor

Tristan

Über den Autor: Tristan

Tristan ist der Chefredakteur bei Blocktrainer.de. Als studierter Volkswirt sammelte er auch außerhalb des Bitcoin-Space journalistische Erfahrungen. Seit 2020 beschäftigt sich Tristan aktiv mit Bitcoin, in den Jahren zuvor schon mit libertärer Wirtschaftstheorie.

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