
Krypto-Zar David Sacks hat versucht, JPMorgan-CEO Jamie Dimon von Bitcoin zu überzeugen
JPMorgan bietet Bitcoin-Handel an
In dieser Woche verkündete Jamie Dimon, CEO der Großbank JPMorgan, dass die Kunden der Bank Bitcoin kaufen werden können. „Wir werden Ihnen den Kauf ermöglichen“, sagte Dimon am Montag beim jährlichen Investorentag der mehr als 700 Milliarden US-Dollar schweren Aktiengesellschaft.
Ich verteidige Ihr Recht, Bitcoin zu kaufen, tun Sie es.
Jamie Dimon
Dass sich JPMorgan, die nach Marktkapitalisierung größte Bank der Welt, für Bitcoin öffnet, zeigt, dass die Anlageklasse zunehmend an Legitimität gewinnt – auch wenn die Bank selbst nicht Verwahrdienstleistungen anbieten wird.
Jamie Dimon bleibt ein Bitcoin-Kritiker
Doch Jamie Dimon legt seine kritische Haltung gegenüber Bitcoin nicht ab. „Ich bin kein Fan davon“, betonte der Milliardär am Montag, bevor er den Bitcoin-Kauf mit dem Zigarettenrauchen verglich, das er ebenfalls nicht verbieten wollen würde.
Die Überzeugungsarbeit von David Sacks, dem KI- und Krypto-Zar der USA, scheint keine Früchte getragen zu haben. Sacks war in dieser Woche nämlich bei FOX Business zu Gast, wobei er erzählte, dass er versucht habe, Dimon von Bitcoin beziehungsweise Kryptowährungen zu überzeugen.
Ich habe mit ihm bereits darüber gesprochen und ihm erklärt, dass Kryptowährungen eine neue Art von digitalen Vermögenswerten sind und einen grundlegenden technologischen Durchbruch darstellen. Denn wir hatten noch nie etwas Digitales, das auch knapp sein kann. […] Ich habe versucht, Jamie davon zu überzeugen.
David Sacks, KI- und Krypto-Zar der USA
KI- und Krypto-Zar @DavidSacks47 hat in einem @FoxBusiness-Interview mitgeteilt, dass er versucht hat, @JPMorgan-CEO Jamie Dimon von Bitcoin & Krypto zu überzeugen! 😬
— Blocktrainer (@blocktrainer) May 23, 2025
Dimon sagte am Montag, dass seine Bank den Handel mit $BTC & Co. ermöglichen wird, aber er bleibt Kritiker. 🥸 pic.twitter.com/pwFuymkJAT
Einer der letzten großen Bitcoin-Kritiker
Neben der Investmentlegende Warren Buffett ist Jamie Dimon eine der letzten einflussreichen Persönlichkeiten in der Finanzwelt, die Bitcoin gegenüber noch kritisch eingestellt sind – Zentralbanker wie Christine Lagarde außen vor gelassen.
Auch wenn Dimon eigenen Angaben zufolge immer noch kein Bitcoin-Fan ist, scheint er der Anlageklasse mittlerweile aber zumindest offener gegenüber eingestellt zu sein. US-Präsident Donald Trump sagte in einem Interview im Sommer vergangenen Jahres bereits, dass Dimon seine Meinung zu Kryptowährungen „ein wenig“ geändert habe.
Sein Ton gegenüber Bitcoin ist tatsächlich auch ein gänzlich anderer als früher: Im Jahr 2017 erklärte er nämlich noch, dass er Mitarbeiter seiner Bank wegen Dummheit feuern würde, wenn diese mit Bitcoin handeln. Zu dieser Zeit nannte er Bitcoin auch einen Betrug.
Auf dem Weltwirtschaftsforum im Januar 2023 bezeichnete er Bitcoin schließlich als „aufgeblasenen Betrug“, und er zweifelte an, dass die Gesamtmenge wirklich bei knapp 21 Millionen Einheiten ihr Ende finden wird.
Bei einer Anhörung im Senat Ende 2023 betonte Dimon gegenüber der Bitcoin-kritischen Senatorin Elizabeth Warren, dass der einzige Nutzen von Bitcoin für illegale Aktivitäten sei.
Er konkludierte, dass er es abschalten würde, wenn er die Regierung wäre – was selbstverständlich unmöglich ist.
Wenn ich die Regierung wäre, würde ich es abschalten.
Jamie Dimon
🤦🤦🤦
— Blocktrainer (@blocktrainer) December 6, 2023
Der JPMorgan CEO Jamie Dimon hat gegenüber @SenWarren gesagt, dass er #Bitcoin und #Crypto nie leiden konnte und man es verbieten solle... 🙄
"Der einzige Nutzen ist für Kriminelle, Drogenhändler, Geldwäsche, Steuerhinterziehung [...] wenn ich die Regierung wäre, würde… pic.twitter.com/UlkTUYwZrv
JPMorgan ist seit Anfang 2024 als autorisierter Teilnehmer (AP) in mehrere Bitcoin-Spot-ETFs involviert. Als dies bekannt wurde, war das Gelächter in der Bitcoin-Community groß. Denn jetzt tut Jamie Dimons Bank das, wofür er im Jahr 2017 noch Mitarbeiter gefeuert hätte – und zwar mit Bitcoin handeln.
Larry Fink, CEO und Gründer des Vermögensverwalters BlackRock, der den mittlerweile größten Bitcoin-Spot-ETF auf den Markt gebracht hat, hat inzwischen Größe bewiesen und sich eingestanden, dass er mit seiner Kritik vor mehreren Jahren falschlag. Mittlerweile bezeichnet Fink Bitcoin als „legitimes Finanzinstrument“ – und nicht mehr als „Index für Geldwäsche“ wie im Jahr 2017.
Wie Sie wissen, war ich ein Skeptiker. Ich war ein stolzer Skeptiker, und ich studierte es, lernte darüber und kam zu dem Schluss: Okay, meine Meinung war fünf Jahre lang falsch. [...] Ich glaube, dass Bitcoin legitim ist.
Larry Fink, CEO von BlackRock
Ob Jamie Dimon eines Tages auch noch – so wie Larry Fink, Donald Trump und viele andere – von einem Bitcoin-Kritiker zu einem Bitcoin-Befürworter avanciert, bleibt noch abzuwarten. Dass JPMorgan den Handel mit Bitcoin anbieten wird, zeigt erst einmal, dass der Erfolg der Anlageklasse immer mehr Banken dazu drängt, ebenfalls in den Bitcoin-Markt einzusteigen.
Es bleibt zu hoffen, dass die Kunden von JPMorgan nicht allzu viel auf die Meinung des CEO gegeben haben. Bitcoin handelt inzwischen nämlich auf einem neuen Allzeithoch, womit sich jeder Kauf des Assets in der Vergangenheit ausgezahlt hat.