Wie unter anderem seine Frau Stella bei 𝕏 verkündete, ist der Wikileaks-Gründer Julian Assange nach langem Freiheitsentzug endlich wieder auf freiem Fuß! Ein Deal mit der US-Justiz führte dazu, dass der bekannte Whistleblower das Gefängnis verlassen und zurück in sein Heimatland Australien reisen darf.

Worte des Dankes

In ihrem Text dankte Assanges Frau den vielen Unterstützern, die sich über die Jahre hinweg unermüdlich für seine Freilassung eingesetzt hatten. „Julian ist frei!!! Worte können nicht ausdrücken, wie dankbar wir euch allen sind – ja, euch, die ihr euch jahrelang mobilisiert habt, um dies zu ermöglichen. DANKE. DANKE. DANKE.“, schrieb sie in ihrem emotionalen Post.

Ein Deal mit der US-Justiz

Hintergrund seiner Freilassung ist ein langwieriger Verhandlungsprozess mit der US-Justiz, der schließlich zu einem Deal führte, dessen Details noch nicht vollständig bekannt gegeben wurden. Assange wird sich im Rahmen dieses Deals in einem Punkt schuldig bekennen, nämlich der unbefugten Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen. Allerdings wird die dafür verhängte Strafe als bereits verbüßt betrachtet, da er die vergangenen Jahre bekanntlich in Haft verbracht hat. Dies ermöglichte seine sofortige Freilassung und die Erlaubnis, nach Australien zurückzukehren.

Er wurde am Morgen des 24. Juni aus dem Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh entlassen, nachdem er 1901 Tage dort verbracht hatte. Er wurde vom High Court in London gegen Kaution freigelassen und kam am Nachmittag am Flughafen Stansted an, wo er ein Flugzeug bestieg und das Vereinigte Königreich verließ. Nach mehr als fünf Jahren in einer 2 x 3 Meter großen Zelle, in der er 23 Stunden am Tag isoliert war, wird er bald wieder mit seiner Frau Stella Assange und den gemeinsamen Kindern vereint sein, die ihren Vater bisher nur hinter Gittern kennen. 
Wikileaks bei 𝕏

Kritik an dem Deal

Obwohl die Freilassung von Julian Assange weltweit von vielen gefeiert wird, gibt es auch erhebliche Kritik an den Bedingungen des Deals. Insbesondere stößt die Tatsache, dass Assange sich schuldig bekennen musste, auf scharfe Ablehnung. Kritiker argumentieren, dass dieser Schritt ein gefährlicher Präzedenzfall ist, der die Pressefreiheit untergräbt und den Journalismus kriminalisiert. Indem Assange gezwungen wurde, sich der Verschwörung zur Beschaffung und Offenlegung nationaler Verteidigungsinformationen schuldig zu bekennen, sehen viele eine bedenkliche Ausweitung der US-amerikanischen Gerichtsbarkeit auf Nicht-Staatsbürger. Diese Ausweitung könnte in Zukunft dazu genutzt werden, Journalisten und Whistleblower weltweit zu verfolgen.

Unter anderem der US-Politiker Robert F. Kennedy Jr. äußerte sich auf 𝕏 besorgt über die Auswirkungen dieses Deals auf die Freiheit der Presse und die Rechte von Journalisten. Er betonte, dass der US-Sicherheitsstaat mit diesem Deal erfolgreich darin war, die Grenzen des journalistischen Arbeitens drastisch einzuschränken. Darüber hinaus wies er auch auf die gesundheitlichen Gründe hin, die Assange dazu zwangen, den Deal anzunehmen. Angesichts seiner schweren Herzprobleme und der teils unmenschlichen Haftbedingungen im Belmarsh-Gefängnis hatte Assange kaum eine andere Wahl, als sich auf den Deal einzulassen, um sein Leben zu retten. Die Tatsache, dass er unter solch extremem Druck eine Schuld eingestehen musste, wird von vielen als moralisch fragwürdig und als Sieg der repressiven staatlichen Macht über die individuelle Freiheit und die Pressefreiheit gesehen.

Ausblick: Was folgt?

Assanges Freilassung bedeutet jedoch nicht das Ende aller rechtlichen Auseinandersetzungen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob weitere juristische Schritte gegen ihn unternommen werden. Für den Moment jedoch kann Assange die wiedergewonnene Freiheit genießen und sich auf das Wiedersehen mit Familie und Freunden freuen. Er und sein Projekt “Wikileaks” werden auch weiterhin zahlreiche Unterstützer weltweit hinter sich versammelt haben, die weiter für Recht und Wahrheit kämpfen. 

Denn, wie seine Wikileaks-Kollegen es so schön in ihrem Posting bei 𝕏 ausdrückten: “Julians Freiheit ist unser aller Freiheit!”

René

Über den Autor: René

René ist der Chefredakteur bei Blocktrainer.de und Mitarbeiter der ersten Stunde. In den vielen Jahren, in denen er im Bitcoin-Kosmos unterwegs ist, hat er sich ein breit gefächertes Know-how in sämtlichen Bereichen rund um die bedeutendste Kryptowährung angeeignet.

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