JPMorgan plant, Bitcoin und Ethereum als Kreditsicherheit zu akzeptieren
BTC und ETH als Kollateral bei JPMorgan
Bereits im Juni dieses Jahres gab es einen Bloomberg-Bericht zu ähnlichen Plänen JPMorgans. In diesem hieß es, dass die vom Bitcoin-Kritiker Jamie Dimon geführte Großbank Bitcoin- und Krypto-ETFs als Kreditsicherheit akzeptieren werde – angefangen mit BlackRocks Bitcoin-Spot-ETF IBIT.
Jetzt scheint sich JPMorgan auch an Kryptowährungen in ihrer Grundform heranzutrauen: Institutionelle Kunden rund um den Globus sollen schon Ende dieses Jahres ihre Bitcoin und Ethereum als Kollateral für Kredite hinterlegen können, so die mit der Thematik vertrauten Personen.
Damit wirkt JPMorgan den Vorzügen börsengehandelter Fonds etwas entgegen: Große Bitcoin-Halter tauschen momentan nämlich im großen Stil ihre BTC gegen Spot-ETFs – unter anderem, weil sich diese meist noch leichter beleihen lassen.
Mit dem wachsenden Angebot an Bitcoin-besicherten Krediten, das in Deutschland derzeit unter anderem von der VR Bank Bayern Mitte entwickelt wird, wird es für Bitcoin-Halter leichter, an Liquidität zu kommen, ohne ihre Coins veräußern zu müssen.
JPMorgan wird die als Kreditsicherheit hinterlegten Coins jedoch nicht selbst verwahren, sondern dafür auf einen externen Dienstleister zurückgreifen, heißt es in dem am Freitag erschienenen Artikel von Bloomberg. Die Großbank hat keine eigene Verwahrlösung.
Bereits im Jahr 2022 habe sich JPMorgan damit auseinandergesetzt, Bitcoin als Kollateral zu akzeptieren, so die Insider gegenüber Bloomberg. Das Projekt sei jedoch eingestampft worden, bis die Nachfrage der Kunden sprunghaft angestiegen ist.
Dimon und JPMorgan mit Kehrtwende
Im Mai dieses Jahres betonte JPMorgan-CEO Jamie Dimon, dass er das Recht verteidigen werde, Bitcoin zu kaufen. Er fügte jedoch hinzu, dass er „kein Fan“ davon sei und sich auch für das Recht auf das Rauchen von Zigaretten einsetzen würde.
Nichtsdestotrotz ist eine Kehrtwende bei der nach Marktkapitalisierung größten Bank der Welt und ihrem CEO erkennbar. Im Jahr 2017 sagte Dimon nämlich noch, dass er jeden Mitarbeiter, der mit Bitcoin handelt, wegen Dummheit feuern werde.
JPMorgan ist inzwischen seit Anfang 2024 als autorisierter Teilnehmer (AP) in mehrere Bitcoin-Spot-ETFs involviert. Im Rahmen der zunehmenden Legitimierung von Bitcoin scheint es so, als könnten sich selbst die größten Kritiker nicht dem rasant wachsenden Markt entziehen.
Immer mehr Finanzdienstleister, darunter der Bitcoin-kritische Vermögensverwalter Vanguard oder auch der Gesamtvorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), befinden sich in dem Prozess, ihren Kunden Zugang zu der Anlageklasse zu verschaffen. Der ausschlaggebende Grund ist offensichtlich die steigende Kundennachfrage.