Verhandlungen um den Energiesektor
Seit mehreren Monaten verhandeln die pakistanische Regierung und der IWF über Pläne zur Umgestaltung des Energiesektors und zur Förderung des industriellen Verbrauchs von überschüssigem Strom.
Herausforderungen im Energiesektor Pakistans führten zu ungenutzten Energiekapazitäten und hohen Stromkosten, die die Wirtschaft belasten und zahlreiche Haushalte sowie Unternehmen in eine autarke Energieversorgung drängten.
Pakistan hat inzwischen eine klare strategische Neuausrichtung im Bereich Bitcoin und Kryptowährungen angekündigt: Das Land plant, sich zu einem Zentrum für Kryptowährungen in Südasien zu entwickeln. Nach der Gründung verschiedener Behörden, wie dem Pakistan Crypto Council (PCC) oder der Pakistan Digital Assets Authority (PDAA), sowie der Ernennung des ehemaligen Binance-CEO Changpeng Zhao zum strategischen Berater wurden konkrete Schritte vorgestellt:
Neben dem Plan, eine strategische Bitcoin-Reserve zu etablieren, sollten auch 2.000 Megawatt Überschussstrom zu marginalen Kosten von rund 22 Rupien pro Kilowattstunde (ca. 0,08 US-Dollar/kWh) bereitgestellt werden, um energieintensive Industrien wie die Bitcoin-Mining-Branche anzuziehen. Dies würde den Verbrauch ankurbeln und langfristig die Stromtarife senken. Doch der IWF hat dem Vorschlag bislang nicht zugestimmt.
IWF sieht Risiken für den Strommarkt
In einer Sitzung des Ständigen Senatsausschusses für Energie erklärte Energieminister Dr. Fakhray Alam Irfan, dass der IWF eine gezielte Unterstützung für energieintensive Sektoren durch vergünstigte Stromtarife ablehne. Dies gleiche Steuererleichterungen, die in der Vergangenheit bereits zu Ungleichgewichten in anderen Industriezweigen geführt hätten.
Laut dem IWF könnten solche Subventionen den ohnehin angeschlagenen und hoch verschuldeten Energiesektor weiter destabilisieren und Marktverzerrungen verursachen. Zunächst müssten grundlegende Voraussetzungen wie eine stabile Energieversorgung geschaffen werden, um tatsächlich von den Vorteilen energieintensiver Industrien profitieren zu können.
Bitcoin-Mining: Problem oder Lösung?
Die Angst vor einer Destabilisierung der Infrastruktur durch Bitcoin-Mining-Anlagen ist jedoch unbegründet. Sie sind mobil und modular, können nahezu überall errichtet werden, monetarisieren ungenutzten Strom und erhöhen so die Rentabilität in der Energieversorgung. Ihr flexibles Verbrauchsmuster ermöglicht es sogar, gezielt zur Stabilisierung der Netze beizutragen – insbesondere in Stromsystemen mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien.
Pakistan bleibt trotz der Ablehnung weiterhin im Dialog mit dem IWF sowie der Weltbank und anderen Partnern, um mögliche Anpassungen des Plans auszuarbeiten. Denkbar ist, dass zunächst geringere Strommengen freigegeben oder Bitcoin-Mining nur speziell zur Unterstützung der erneuerbaren Energien eingesetzt wird – bis der IWF und andere internationale Institutionen ihre Bedenken verwerfen und die praktischen Vorteile nicht länger ignorieren können.
Andere Regionen in der Welt, wie beispielsweise Texas oder Bhutan, haben bereits gezeigt, dass sich die Integration des Bitcoin-Minings in lokale Stromnetze wirtschaftlich, infrastrukturell und ökologisch lohnen kann. Pakistan könnte ein weiteres Positivbeispiel werden.