Figma setzt auf Bitcoin
Das erfolgreiche Unternehmen Figma, das innerhalb von zehn Jahren nach der Gründung eine Bewertung von mehr als einer Milliarde US-Dollar erreicht hat, möchte in diesem Jahr an die Börse gehen. Der Softwaregigant Adobe wollte Figma Ende 2023 für 20 Milliarden US-Dollar übernehmen, doch das Vorhaben scheiterte wegen regulatorischer Bedenken. Im vergangenen Jahr kam Figma auf eine Unternehmensbewertung von 12,5 Milliarden US-Dollar.
Gestern reichte das profitable Designsoftwareunternehmen schließlich das Dokument für den Börsengang ein. Aus diesem geht hervor, dass Figma im ersten Quartal dieses Jahres einen Gewinn von 45 Millionen US-Dollar erwirtschaftet hat – bei einem Umsatz von 228 Millionen US-Dollar. Doch für besonders viel Interesse hat auch die offengelegte Bitcoin-Position gesorgt:
Zum 31. März hielt das Unternehmen Bitcoin-Spot-ETFs für 69,5 Millionen US-Dollar. Seit diesem Stichtag ist der Kurs der Kryptowährung um circa 30 Prozent gestiegen, womit diese Position jetzt rund 90 Millionen US-Dollar wert wäre.
In dem Dokument heißt es, dass der Vorstand am 3. März 2024 eine Investition in Höhe von 55 Millionen US-Dollar in den Bitcoin-ETF von Bitwise (BITB) genehmigt hat. Diese Entscheidung hat sich bis dato also bezahlt gemacht.
Doch bei dem Investment soll es nicht bleiben. Der nächste Kauf für 30 Millionen US-Dollar ist schon vorbereitet – dieses Mal sogar auf direktem Wege. Figma hält bereits 30 Millionen US-Dollar im Stablecoin USDC, die bald direkt in Bitcoin fließen sollen.
Am 8. Mai 2025 genehmigte der Vorstand eine Investition von 30 Millionen US-Dollar in Bitcoin. Daraufhin kaufte das Unternehmen 30 Millionen USDC […]. Das Unternehmen beabsichtigt, die Stablecoin-Bestände zu einem späteren Zeitpunkt in Bitcoin zu reinvestieren.
Aus dem SEC-Filing
Immer mehr Unternehmen mit BTC-Strategie
Figma ist – sobald der Börsengang vonstattengegangen ist – eine von mehr als 100 Aktiengesellschaften, die Bitcoin auf der Bilanz halten. Das Designsoftwareunternehmen setzt dabei auf den Ansatz, einen Teil der rund 1,5 Milliarden US-Dollar schweren Bilanz in das Asset zu investieren. Eine ähnliche Strategie verfolgen der Autobauer Tesla, die Videoplattform Rumble oder der Zahlungsdienstleister Block.
Ein anderer Schlag von Unternehmen sind die sogenannten „Bitcoin Treasury Companies“, die sich zur Aufgabe gemacht haben, so viele Bitcoin wie möglich zu akquirieren. Dafür geben sie unter anderem neue Aktien aus oder nehmen sogar Schulden auf. Das prominenteste Beispiel hierfür ist das Business-Intelligence-Softwareunternehmen Strategy, das inzwischen mehr als 60 Milliarden US-Dollar in BTC hält und sich kürzlich für die Aufnahme in den Aktienindex S&P 500 qualifiziert hat.
Auch wenn die Kaufnachfrage von Unternehmen wie Figma im Gesamtbild vernachlässigbar sein dürfte, ist es ein weiteres großes Unternehmen, das an die Zukunft der Anlageklasse glaubt und sich diese zunutze machen möchte. Dieses Beispiel unterstreicht zudem, dass es sicherlich eine Vielzahl bekannter privater Unternehmen gibt, die Bitcoin halten, aber es nicht nach außen kommunizieren, wenn sie nicht unbedingt gerade den Börsengang anstreben.
Die institutionelle Adoption von Bitcoin nimmt weiter an Fahrt auf. Die Bitcoin-Spot-ETFs, die sich auch auf der Figma-Bilanz befinden, haben in diesem Jahr alleine mehr als 13 Milliarden US-Dollar an Zuflüssen verzeichnet und rund 115.000 zusätzliche BTC aufgesaugt. Bitcoin-Unternehmen übertrafen diese Zahl sogar noch und kauften im ersten Halbjahr circa 240.000 BTC vom Markt.